Bei Katastrophen wie dem Kernkraftwerkunglück in Fukushima ist es für Einsatzkräfte zu gefährlich, das Einsatzgebiet zu betreten. Informatiker der Universität Bonn um Prof. Dr. Sven Behnke haben in einem Europäischen Forschungsprojekt für solche Szenarien den Rettungsroboter Centauro entwickelt, der statt Menschen helfend eingreifen soll. Das Bundesforschungsministerium hat das Projekt nun mit dem Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum ausgezeichnet. Mit einem Kommunikationsvorhaben möchten die Wissenschaftler Schüler spielerisch an Robotik und Künstliche Intelligenz heranführen.
Der Centauro-Roboter erinnert tatsächlich an einen Zentaur, das Mischwesen aus der griechischen Mythologie: Kopf, Oberkörper und Arme sehen einem Menschen ähnlich, und darunter befindet sich eine Art Pferderumpf. Mit seinen vier gelenkigen Beinen mit Rädern kann er auch Treppen steigen und Hindernisse überwinden. Diese Konstruktion ermöglicht es dem Roboter, in einer gefährlichen Umgebung stellvertretend für den Menschen verschiedenste Aufgaben zu erfüllen: etwa Türen öffnen, Ventile und Schalter bedienen sowie Werkzeuge gebrauchen.
Im vergangenen Herbst hat er zum Abschluss des CENTAURO-Projektes sein Können unter Beweis gestellt. Nun steht der Rettungsroboter erneut im Mittelpunkt: Bundesforschungsministerin Anja Karliczek zeichnete während einer Tagung zum Europäischen Forschungsraum in Berlin das Projekt mit dem Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum aus. „Für die wichtigen Beiträge von Wissenschaft und Forschung zu einer guten Zukunft brauchen wir mehr öffentliches Bewusstsein“, würdigte sie die Preisträgerinnen und Preisträger in ihrer Ansprache. „Wissenschaftskommunikation hat dabei eine Schlüsselrolle: Sie trägt wissenschaftliche Erkenntnis in die Gesellschaft und fördert ein Klima der geistigen Offenheit.“
Das Team von Prof. Dr. Sven Behnke vom Lehrstuhl für Autonome Intelligente Systeme der Universität Bonn, der das CENTAURO-Projekt koordinierte, hat nun ein Kommunikationskonzept entworfen, mit dem Schüler spielerisch und herausfordernd zugleich an Künstliche Intelligenz und Robotik herangeführt werden sollen. „Robotik ist ein Thema, dessen Nutzen jedermann anschaulich nahe gebracht werden kann“, sagt Behnke. „Das Einsatzszenario des CENTAURO-Systems lässt sich hervorragend vermitteln.“
Die Wissenschaftler der Universität Bonn wollen mit dem Kommunikationsvorhaben zeigen, wie Entwicklungen aus den MINT-Fächern zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen können. Anhand von Lehrmaterialien sollen die Schüler zunächst grundlegendes Wissen zur Robotik und Künstlichen Intelligenz vermittelt bekommen und dann mit Computersimulationen und realen Robotern experimentieren dürfen. Als Abschluss soll ein Wettbewerb unter den beteiligten Schulen organisiert werden.
Kontakt:
Prof. Dr. Sven Behnke
Universität Bonn
Institut für Informatik VI
Autonome Intelligente Systeme
Tel. 0228/734116
E-Mail: behnke@cs.uni-bonn.de
Web: www.ais.uni-bonn.de
Auszeichnung: Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (rechts) überreichte Prof. Dr. Sven Behnke v ...
(c) Bernd Lammel/Bildkraftwerk
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Der Rettungsroboter „Centauro“ zeigte im vergangenen Oktober beim CENTAURO-Anwendungspartner Kerntec ...
Foto: Universität Bonn
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Informationstechnik
überregional
Personalia
Deutsch
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