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06.11.2003 13:49

Ehrendoktorwürde für Peter von Polenz

Volker Schulte Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    S p e r r f r i s t bis 6. 11. 2003, 16 Uhr

    Die Philologische Fakultät der Universität Leipzig hat am Donnerstag Prof. Dr. Peter von Polenz, einem der bedeutendsten deutschen Sprachwissenschaftler, die Ehrendoktorwürde verliehen. Insbesondere in der Sprachgeschichtsforschung, die er kultur-, sozial- und mediengeschichtlich ausgerichtet und in wirtschaftlich-politische Zusammenhänge eingebettet hat, hat er sich international einen hervorragenden Ruf erworben. Seine in den neunziger Jahren erschienene dreibändige "Deutsche Sprachgeschichte" hat bereits den Status eines Standardwerkes erreicht.
    Dass Peter von Polenz, der in diesem Jahr sein Goldenes Doktorjubiläum und seinen 75. Geburtstag feiern konnte, auch als Hochschullehrer ob seiner wissenschaftlichen Lauterkeit und Menschlichkeit hoch geachtet wird, zeigte sich zur Feier der Ehrenpromotion in der Teilnahme zahlreicher Schülerinnen und Schüler, die zum Teil von weither nach Leipzig gekommen waren.
    Seine Promotion hat der Schüler der berühmten Sprachgermanisten Frings und Schmitt in Leipzig absolviert. Hier wurde er als wissenschaftlicher Assistent Ende1952 aus politischen Gründen, die mit seiner familiären Herkunft und seiner strikten Enthaltsamkeit in "gesellschaftlicher Betätigung" zusammenhingen, entlassen und mit Berufsverbot für wissenschaftliche Arbeit in der DDR belegt. Die Begründung lautete übrigens, dass er in seiner Dissertationsschrift zur Altenburgischen Sprachlandschaft die Arbeiten Stalins nicht genügend berücksichtigt habe. Nur unter größten Schwierigkeiten und mit einiger Zivilcourage zweier Universitätsprofessoren konnte er seine Promotion zu Ende führen.
    So ist die Verleihung der Ehrendoktorwürde 50 Jahre später neben der Würdigung seiner wissenschaftlichen Leistungen auch eine Wiedergutmachung der Universität an Ihrem Absolventen für erlittenes Unrecht.
    Peter von Polenz floh in den Westen, arbeitete dann in Marburg, später auch als Dozent an der dortigen Universität. 1961 wurde er nach Heidelberg berufen, wo er 1964 zum ordentlichen Professor für Deutsche Philologie und Linguistik ernannt wurde. Von 1975 bis zu seiner Emeritierung 1993 lehrte er als Professor für germanistische Linguistik an der Universität Trier. 1980 erhielt er den Konrad-Duden-Preis der Stadt Mannheim und im Jahre 2000 in Weimar den Deutschen Sprachpreis der Henning-Kaufmann-Stiftung. 1992 wurde er Korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.

    Weitere Informationen:
    Volker Schulte
    Telefon: 0341 - 97 35021
    E-Mail: schulte@uni-leipzig.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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