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22.10.1998 00:00

Die Erfolgsstory vom Fuchs

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Das Haus der Niederlande in Münster zeigt eine Ausstellung über Reineke Fuchs.

    Der Erzählung vom listigen Schelm Reineke Fuchs war durch die Zeiten hin ein beispielloser Erfolg beschieden. Als Neuschöpfung des hohen Mittelalters ursprünglich im germanisch- romanischen Grenzraum entstanden, wird die Fabel von der Dauerfehde zwischen dem weltklugen Fuchs und seinem plumpen, aber starken Widersacher Isengrim, dem Wolf, bereits im 13. Jahrhundert in Flandern bearbeitet. Vor genau 500 Jahren wird der Text in Lübeck zum ersten Mal in niederdeutscher Sprache gedruckt. Diese Bearbeitung wird zum Ausgangspunkt für den anhaltenden Welterfolg des Buches. Heute liegen Ausgaben der "unheiligen Weltbibel" in über 40 Sprachen in aller Welt vor. Die Überlieferungs- und Wirkungsgeschichte des Lübecker "Reynke de Vos" aus dem Jahr 1498 zeigt eine Ausstellung im münsterschen "Haus der Niederlande" vom 28. Oktober bis 24. November 1998.

    Die Fabel hat im Laufe ihrer langen Geschichte höchst unterschiedliche Interpretationen ausgelöst: War der Fuchs im späten Mittelalter noch als erbärmlicher Lügner und Todsünder aufgefaßt worden, so sieht man ihn später in der Reformationszeit als demaskierenden Agitator, dann in der Barockzeit als nützlichen Ratgeber, als pikarischen Schelm bei Goethe und heutzutage eher als oppositionellen Helden.

    Das "Herzstück" der Ausstellung in Münster, die vom Germanistischen Seminar der Universität Kiel in Zusammenarbeit mit der Universitäts- und Landesbibliothek Münster zusammengestellt worden ist, bildet der Lübecker Frühdruck des "Reynke de Vos" aus dem Jahr 1498, eine Leihgabe der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Ergänzt wird die Ausstellung "Haus der Niederlande" durch bedeutende Exponate der Universitäts- und Landesbibliothek Münster, darunter die vor einigen Jahren erworbene mittelniederländische Handschrift "Van den Vos Reynaerde", sowie die umfangreiche Reineke-Fuchs-Sammlung von Prof. Dr. Hubertus Menke (Kiel). Ziel ist es, die Überlieferungs- und Wirkungsgeschichte vor und nach dem vor 500 Jahren in Lübeck veröffentlichten Frühdruck des Reineke Fuchs darzustellen.

    Die Ausstellung "Die unheilige Weltbibel - Der Lübecker Reynke de Vos (1498-1998)" ist bis zum 24. November 1998 täglich (außer sonntags) von 10 bis 17 Uhr im Zunftsaal des münsterschen Hauses der Niederlande (Alter Steinweg 6/7) zu besichtigen. Der Eintritt ist frei, der Katalog zur Ausstellung kostet 5 DM, das Begleitbuch 15 DM. Begleitend zur Ausstellung veranstaltet die Universität Münster im November eine Vortragsreihe, in deren Rahmen Wissenschaftler über die Vorgeschichte, den Verfasser und die Rezeption des Reineke Fuchs sprechen.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-muenster.de/Dezernat2/veranst/vst0238.htm


    Bilder

    Ausstellung über Reineke Fuchs in Münster
    Ausstellung über Reineke Fuchs in Münster

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Ausstellung über Reineke Fuchs in Münster


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