Gastvortrag an der Katholisch-Theologischen Fakultät
Im ganzen Bundesgebiet hat in den vergangenen Jahren die anonyme Bestattung stetig zugenommen. Auf immer mehr Friedhöfen werden dafür entsprechende Flächen zur Verfügung gestellt. Diese Form der Bestattung stellt nicht nur einen Bruch mit der Begräbnistradition vergangener Jahrhunderte dar, sondern wird auch seitens vieler Hinterbliebenen als Problem empfunden. Zugleich kann das Verschwinden der Toten in die Namens- und Erinnerungslosigkeit als Abschied nicht nur von einer christlichen, sondern religionsgeschichtlich gesehen von einer der ältesten Traditionen der Menschheit gesehen werden. Der Theologe und Historiker Prof. Dr. Hubertus Lutterbach vertritt die These, angesichts dieses Befundes müsse sich "die humanisierende Kraft des Christentum auch im Miteinander der Lebenden und der Toten artikulieren."
Lutterbach, der am Fachbereich Katholische Theologie der Universität Essen Kirchengeschichte lehrt, hält an der Katholisch-Theologischen Fakultät eine Gastvorlesung. Das Thema lautet "Anonyme Bestattung oder: Der Anteil der Toten am Leben". Die öffentliche Veranstaltung findet am Montag, dem 17. November 2003, 19.30 Uhr, im Hörsaal Coelicum am Kreuzgang des Erfurter Domes statt (Zugang: Toten Treppe, Domplatz) statt. Er spricht auf Einladung des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft, des Katholischen Forums und des Hospiz-Freundeskreises Erfurt.
Lutterbach promovierte 1991 in Münster, wo er über mehrere Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Katholisch-Theologischen Fakultät arbeitete. 1995/96 war er Research Assistant in Princeton, USA. Wie schon die Promotion galt auch seine Habilitation 1997 Themen des Mittelalters. Nach Lehraufträgen in Köln und Siegen lehrt er seit 2000 in Essen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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