FAU-Wissenschaftler erforschen die Wirkung von Medikamentenhybriden mit denen sich resistente Malariaerreger bekämpfen lassen.
Resistente Malaria-Erreger verbreiten sich zunehmend – Abhilfe könnte eine Behandlung mit Hybridverbindungen aus vorhandenen Medikamenten schaffen. Das haben Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) herausgefunden. Ihre Ergebnisse haben sie in „Angewandte Chemie International Edition“ veröffentlicht.
Aufgrund zunehmender Verbreitung von Resistenzen von Malariaerregern gegen einzeln verabreichten Medikamente, wie beispielsweise Chloroquin, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) üblicherweise, Malaria mit einer Kombination aus Artemisinin, das aus der Pflanze Einjähriger Beifuß gewonnen wird, und einem weiteren Malaria-Medikament zu behandeln.
Prof. Dr. Svetlana B. Tsogoeva, Professorin für Organische Chemie an der FAU, hat in Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen und der China Academy of Chinese Medical Sciences nun festgestellt, dass Hybride aus zwei bereits existierenden Malaria-Medikamenten, welche chemisch gebunden sind, multiresistente Malaria-Parasiten wirksamer und effizienter abtöten als die einzelnen Medikamente oder deren Gabe in Kombination. Die beiden Wirkstoffe, die in einem Hybridmolekül zusammengefügt sind, dringen somit zeitgleich in den Erreger ein. Auf diese Weise können sie sich gleichzeitig an unterschiedliche Zielproteine binden – die Krankheit wird auf zwei Arten zugleich und damit effektiver bekämpft.
Prof. Dr. Svetlana B. Tsogoeva, Tel.: 09131/85-65573, svetlana.tsogoeva@fau.de
http://dx.doi.org/10.1002/anie.201907224
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