Spitzenforschung erfordert auch entsprechende Räumlichkeiten. Genau daran hatte es dem im Januar 1995 an der Universität Münster offiziell eröffneten Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) indes bislang massiv gefehlt. Um so größer jetzt das Aufatmen der derzeit rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser von der Medizinischen Fakultät und den Fachbereichen Biologie und Chemie gemeinsam getragenen zukunftsweisenden und vielversprechenden Forschungsrichtung: Am Dienstag (27. Oktober 1998) erfolgte die Einweihung der neuen Laboratorien des ZMBE im ehemaligen britischen Militärhospital.
Mit Fertigsstellung des ersten Teilabschnitts im Rahmen des großangelegten Umbaus des Hauptgebäudes des einstigen Militärhospitals sind die bislang vier ZMBE-Institute (die Besetzung des fünften Lehrstuhls steht noch bevor) jetzt endlich unter einem Dach vereint. Über drei Jahre hatte sich die Realisierung dieses ersten Teilabschnitts der ersten, mit 28 Millionen Mark veranschlagten Ausbaustufe des Gebäudekomplexes an der Von-Esmarch-Straße hingezogen. Die von Prof. Dr. Marcus Alexander Schmidt und Prof. Dr. Volker Gerke geleiteten Institute für Infektiologie und Medizinische Biochemie konnten während der Bauphase zwar im Gebäude verbleiben, mußten sich jedoch mit einer räumlichen Interimslösung in einem anderen Trakt begnügen. Die Institute für Experimentelle Pathologie und für Zellbiologie unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Brosius beziehungsweise Prof. Dr. Dietmar Vestweber waren zwischenzeitlich in den Technologiehof ausgelagert worden, was die von der Konzeption dieses Forschungszentrums her unverzichtbare Kommunikation und Kooperation der vier Institute zwangsläufig erschwert hat.
Daß sich die Nutzer länger als erwartet gedulden mußten, bis sie schließlich ihre neuen Räume beziehen konnten, lag unter anderem an der unzureichenden Stromversorgung des Gebäudekomplexes. Das Staatliche Bauamt Münster II hat dieses anfangs nicht absehbare Problem aber elegant gelöst: In nur dreimonatiger Bauzeit entstand auf dem Gelände eines für diesen Zweck trockengelegten Feuerlöschteichs eine sich architektonisch harmonisch in die Bausubstanz der Umgebung einfügende Trafo-Station. Von diesem roten Backsteingebäude aus erfolgt jetzt die komplette Stromversorgung des ZMBE und künftig auch der anderen Einrichtungen auf diesem Gelände.
Innerhalb des ZMBE-Traktes wechseln sich reine Labor- mit Büroetagen ab. Der Zugang zum zentrum mit seinen sensiblen Laborbereichen ist aus Sicherheitsgründen nur mittels einer Codekarte möglich. Zusätzlich gesichert sind die Isotopenlabore und die EDV-Räume. Mit dem Ende der räumlichen Enge können jetzt zum Teil auch Geräte in Betrieb genommen werden, die vorher gar nicht unterzubringen waren. Und die Wissenschaftler gehen davon aus, daß sich im Zuge der verbesserten Arbeitsbedingungen nun die Chancen zur Drittmitteleinwerbung erhöhen und künftig weitere Investitionen im Sach- als auch im Personalbereich möglich werden.
Nächstes großes Etappenziel für das ZMBE ist jetzt die Besetzung des Lehrstuhls für Molekulare Virologie, womit das Zentrum dann komplett wäre. Bislang konnten die für dieses Institut vorgesehenen Räume in der 2. Etage eines benachbarten Gebäudeflügels noch nicht bezogen werden, weil von dem darunterliegenden Geschoß aus erst eine Deckenverstärkung vorgenommen werden muß. Da dort aber bis zum Bezug ihres endgültigen Domizils die Infektiologie und die Medizinische Biochemie untergebracht waren, mußte diese Maßnahme erst einmal warten. Sie gehört zum mittlerweile in Angriff genommenen zweiten Teilabschnitt der ersten Ausbaustufe, der allerdings bei weitem nicht so umfangreich ist wie der erste und sich insgesamt etwa ein Jahr hinziehen wird.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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