FAU-Forschungsteam: Nicht jede Art besitzt Lebenszyklus
Jede Art besitzt einen symmetrischen Lebenszyklus – davon gingen Paläontologinnen und Paläontologen bisher aus. Ein Forschungsteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat nun das Gegenteil bewiesen.
„Die Paläontologie wird immer wichtiger, um die potenziellen Schäden des Klimawandels mithilfe vergangener Klimakatastrophen abzuschätzen”, erläutert Niklas Hohmann, Masterstudent der Geowissenschaften. Die Betrachtung bereits ausgestorbener Arten ist von Bedeutung, wenn Prognosen über das Artenaussterben getroffen werden sollen. Forschende nahmen zunächst an, dass der Lebenszyklus einer Art symmetrisch verläuft: Nach einer Phase der Populationszunahme kommt es zu einem Abflauen. Dementsprechend können auch Aussagen über die Entwicklung noch lebender Arten getroffen werden. Gemeinsam mit Dr. Emilia Jarochowska, Lehrstuhl für Paläoumwelt, hat Hohmann jedoch gezeigt, dass diese Lebensphasen mathematische Relikte sind und keine spezifische ökologische Bedeutung haben.
Bei der Berechnung von Lebenszyklen werden Daten aus unterschiedlichen Erdzeitaltern kombiniert, was zu einem schlechten Signal-Rausch-Verhältnis beiträgt. Das bedeutet, dass ein Nutzsignal von einem schlechten Rauschsignal überlagert wird – im Mittel wird immer dasselbe Signal geliefert. „Das ist wie bei Schuhgrößen. Wenn man genug betrachtet, kommt es irgendwann zur Normalverteilung“, erklärt Niklas Hohmann. Zudem können Forschende eine Art nur untersuchen, wenn sie bereits ausgestorben ist. Die Artenpopulation liegt zu diesem Zeitpunkt bereits bei null, die Symmetrie ist damit eher gegeben als bei noch lebenden Arten. „Insbesondere wenn Daten von ausgestorbenen und noch lebenden Arten kombiniert werden, ist es wichtig, sich dieser Effekte bewusst zu sein, um korrekte Vorhersagen zu treffen“, erklärt Hohmann.
Niklas Hohmann
niklas.hohmann@fau.de
Dr. Emilia Jarochowska
Tel.: 09131/85-22967
emilia.jarochowska@fau.de
https://doi.org/10.7717/peerj.8011
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geowissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).