idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.11.2003 09:48

Globale Gerechtigkeit - auf dem Weg in

Dr. Ralf Breyer Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Öffentliche Vortragsreihe im Rahmen der Stiftungsgastprofessur 'Wissenschaft und Gesellschaft' der Deutschen Bank AG

    FRANKFURT. Mit einem Vortrag von Professor Carl Christian von Weizsäcker wird am Montag, den 1. Dezember die öffentliche Vortragsreihe 'Globale Gerechtigkeit - auf dem Weg in eine globalisierte Welt' eröffnet. Die Expansion wirtschaftlicher Austauschprozesse über nationale Grenzen hinweg, die Entwicklung weltumspannender Kommunikations- und Informationstechnologien, die Entstehung transnationaler Kapitalmärkte sind Erscheinungsformen eines Vorgangs, der unter dem Titel der Globalisierung zusammengefasst wird. Zu diesem Thema findet im Rahmen der Stiftungsgastprofessur 'Wissenschaft und Gesellschaft' der Deutschen Bank AG im Wintersemester 2003/2004 eine interdisziplinäre Vortragsreihe am Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Frankfurt statt.

    Globalisierung wirft Fragen nach der gerechten Verteilung von Ressourcen und dem gleichberechtigten Zugang zu den ökonomischen Motoren dieser Entwicklung auf, die zwischen den wohlhabenden Ländern des Nordens und den ärmeren des Südens umstritten sind; sie hat aber auch technologische und ökonomische Aspekte.

    Mit dieser Seite der Globalisierung wird sich im Eröff-nungsvortrag am 1. Dezember Professor Carl Christian von Weizsäcker, zuletzt Direktor des Energiewissenschaftlichen Instituts der Universität Köln, befassen und dabei die Frage ihrer Regulierungsfähigkeit und -notwendigkeit kritisch erörtern. Im Gefolge ökonomischer Globalisierung entstehen weltweite Migrationsbewegungen und wachsende Umweltprobleme, und es kündigen sich zudem Kulturkonflikte an, unter denen der internationale Terrorismus nur die extremste Ausprägung ist. Die Dynamik dieser Prozesse lässt den Ruf nach einer gerechten globalen Ordnung immer lauter werden. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Kontroversen: Zum einen geht es um eine gerechte ökonomische Verteilungsordnung, zum anderen um die Frage, ob und in welchem Umfang die nationalstaatliche Souveränität - vor allem in ihrem Kernbereich: der Entscheidung über Sicherheitsinteressen und den Einsatz von Gewalt - in
    inter- oder gar supranationale Institutionen eingebunden werden soll.

    Um die Verwirklichungschancen allgemeiner Gerechtig-keitsprinzipien jenseits nationalstaatlicher Rechtsordnun-gen geht es daher in dem Vortrag von Prof. David Held (London School of Economics) am 8. Dezember: 'Global Social Democracy: Toward a New Global Covenant'. Prof. Manfred Weiss, Universität Frankfurt, erörtert im letzten Vortrag vor den Weihnachtsferien am 15. Dezember unter dem Titel 'Globalisierung und Arbeitsrecht', wie sich die ökonomische Globalisierung auf die Arbeitsmärkte sowie die rechtliche Gestaltung der Arbeitsbeziehungen auswirkt. Mit dem Aspekt, dass die Welt nationaler Rechtsnormen schon seit längerem von inter- und supranationalen Rechtsnormen überlagert oder überformt wird - nicht zuletzt auch unter dem wachsenden Einfluss der Nichtregierungsorganisationen, beschäftigt sich Prof. Michael Zürn von der Universität Bremen, indem er die Rolle der 'Nichtregierungsorganisationen im Dreieck von Globalisierung, Recht und Legitimität' am 12. Januar 2004 beleuchtet.

    Dass vergangenes Unrecht in jüngerer Zeit oftmals nur dadurch weltweit öffentlich und rechtsförmig thematisierbar wird, dass Nationalstaaten sich nicht mehr gegeneinander isolieren können, wird Prof. Richard Buxbaum (University of California, Berkeley) am 19. Januar 2004 in seinem Vortrag 'Vergangenes Unrecht in globaler Perspektive' am Beispiel der Entschädigungen für Zwangsarbeiter des Nazi-Regimes deutlich machen. Prof. Antonio Cassese von der Universität Florenz, der erste Präsident des Jugoslawien-Tribunals, geht am 2. Februar 2004 unter der Fragestellung 'Global Justice via International Tribunals?' auf das aktuelle Problem, wie Verbrechen gegen die Menschlichkeit international verfolgt und geahndet werden können, ein. Zum Abschluss der Vortragsreihe am 9. Februar setzt sich Prof. Martti Koskenniemi (Universität Helsinki) zum Thema 'Global Governance and Public International Law' kritisch mit den jüngsten völkerrechtlichen Entwicklungen angesichts der Globalisierung auseinander.

    Die Vorträge finden jeweils montags 18 Uhr c.t. im Hörsaal H, Hauptgebäude, Campus Bockenheim statt.

    Kontakt: Prof. Klaus Günther; Tel.: 069-798-22903; E-Mail: schmidt@jur.uni-frankfurt.de

    Vortragsreihe: 'Globale Gerechtigkeit'
    Stiftungsgastprofessur 'Wissenschaft und Gesellschaft' der Deutschen Bank AG

    jeweils montags, 18 Uhr c.t.
    01. Dezember 2003,
    08. Dezember 2003,
    15. Dezember 2003,
    12. Januar 2004,
    19. Januar 2004,
    02. Februar 2004,
    09. Februar 2004.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).