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23.01.2020 14:23

Elternschaft in jungen Familien zwischen Lebenswelt und Institution

Sissy Gudat Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Eine qualitative Studie zu Erziehungserfahrungen und familienbiographischen Prozessen.

    Der Rostocker Erziehungswissenschaftler Dr. Andreas Langfeld stellt mit seiner Studie einen neuen Forschungsansatz im Bereich der sozialpädagogischen Familienwissenschaft dar. Aus einer empirisch-rekonstruktiven Perspektive untersucht der Autor auf der Basis von 26 narra-tiv angelegten Interviews mit jungen Müttern und Vätern die individuellen Prozessverläufe und Sinnstrukturen von Elternschaft im Kontext familienbiographischer Übergänge, sozial-räumlicher Ressourcen und institutioneller Strukturen. Das Erkenntnisinteresse richtet sich auf die Fragen:
    • Wie wirkt sich der soziale Wandel auf die Lebenssituation von jungen Eltern aus?
    • Wie autonom gestalten Mütter und Väter familiale Lebenspraxis angesichts spätmo-derner und postwohlfahrtstaatlicher Gesellschaftsentwürfe?
    Vor dem Hintergrund eines biographie- und handlungstheoretischen Ansatzes geht es Lang-feld in Abgrenzung zur herkömmlichen Erziehungsstilforschung darum, elterliches Handeln nicht als dimensionales Konstrukt bestimmter Fähigkeitskonzepte, Einstellungen oder norma-tiver Wissenstrukturen zu untersuchen, sondern als soziales und erzieherisches Handeln vor dem Hintergrund einer konkreten Familiengeschichte, den Strukturen der Lebenswelt sowie im Rahmen gesellschaftlicher und sozialstaatlicher Leitbildern – etwa in den Erziehungs- und Bildungseinrichtungen (v.a. Kindertagesstätten, Schule, Hort, Jugendamt).
    Im Ergebnis präsentiert die Studie eine Typologie, die auf die Pluralität und Dynamik von Erziehung in Familien verweist und in ihren Polen zugleich das charakteristische Spannungs-verhältnis zwischen elterlichen Selbstbehauptungsprozessen und gesellschaftlichen Anpas-sungserfordernissen aufnimmt: von einer autonomen Elternschaft bei pädagogischer Grundsi-cherung bis hin zu einer sozialrechtlich und sozialpädagogisch überformten Elternschaft.
    Die Befunde verdeutlichen nicht zuletzt die Grenzen universeller Leitbilder einer „Erzie-hungspartnerschaft“ zwischen Eltern und pädagogischen Institutionen – zu unterschiedlich zeigen sich in der Analyse die Erziehungsvorstellungen aber auch die Selbstbestimmungs- und Partizipationsmöglichkeiten in den verschiedenen Familienmilieus.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. phil. Andreas Langfeld
    Universität Rostock
    Institut für Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik
    Tel.: +49 381 498-2686
    E-Mail: andreas.langfeld@uni-rostock.de


    Originalpublikation:

    Bibliographische Angaben:
    Langfeld, Andreas (2019): Elternschaft in jungen Familien zwischen Lebenswelt und Institu-tion – Eine qualitative Studie zu Erziehungserfahrungen und familienbiographischen Prozes-sen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt; 366 Seiten / EUR(D) 49,00 / ISBN 978-3-7815-2346-3/
    ebook 978-3-7815-5787-1


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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