Marianne Schmidbaur ist diesjährige Cornelia Goethe Preisträgerin
FRANKFURT. Die Frankfurter Sozialwissenschaftlerin Marianne Schmidbaur (46) erhielt gestern, am Sonntag, den 7. Dezember, den diesjährigen Cornelia Goethe Preis.
Marianne Schmidbaur ist in ihrer berufssoziologischen Dissertation dem Professionalisierungsdiskurs in der deutschen Krankenpflege der letzten 100 Jahre nachgegangen. Sie macht deutlich, dass erst die Verbindung von protestantischer Ethik und bürgerlicher Frauenbewegung jenes Klima schuf, in dem Krankenpflege aus dem Umkreis christlicher 'Liebestätigkeit' heraustreten und zu einem spezifischen Berufsprojekt gebildeter Frauen werden konnte.
Heute signalisiert die Tatsache, dass die entsprechenden Berufsverbände Frauen wie Männer gleichermaßen vertreten, eine deutliche Verschiebung im Selbstverständnis. Es geht nicht mehr um das Profil eines spezifischen Frauenberufs, sondern um das Profil als Heilberuf überhaupt.
Die anhaltende Diskussion um Qualitätssicherung in der Pflege gibt dieser Arbeit ein zusätzliches Gewicht. Sie ist unter dem Titel 'Vom 'Lazaruskreuz' zu 'Pflege aktuell' - Professionalisierungsdiskurse in der deutschen Krankenpflege 1903-1988' in der Reihe Frankfurter Feministische Texte im Verlag Ulrike Helmer im Jahr 2002 erschienen.
Die 2002 geschaffene wissenschaftliche Auszeichnung, die mit einer finanziellen Zuwendung von 2.000 Euro verbunden ist, wird vom Förderkreis des Cornelia Goethe Centrums der Frankfurter Universität verliehen. Ausgezeichnet wird jeweils eine Arbeit, die im Forschungszusammenhang auch die Geschlechterverhältnisse reflektiert und aufarbeitet.
Kontakt: Gisela Brackert, 1. Vorsitzende des Förderkreises, Tel.: 069 / 708524
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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