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08.12.2003 13:27

Tausche Apfel gegen Kippe

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Tausche Apfel gegen Kippe
    Projekt "Rauchfreie Uni Köln"

    Mit dem Vorschlag "Tausche Apfel gegen Kippe" sollen ab Januar 2004 Beschäftigte und Studierende der Universität zu Köln zusammen mit anderen Maßnahmen und Aktionen auf eine rauchfreie Universität eingestimmt werden. Die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Projekt "Rauchfreie Uni Köln" auf den öffentlichen Verkehrsflächen der Universität hat der Senat Anfang November beschlossen. Dies bedeutet, dass in den Fluren, Foyers und Treppenhäusern nicht mehr geraucht werden darf. Damit wird die schon seit Jahren bestehende Rauchfreiheit von Seminarräumen und Hörsälen jetzt konsequent ausgeweitet. Hintergrund der Entscheidung sind Klagen von Beschäftigten, Studierenden und Gästen über verrauchte Räume und damit einhergehende gesundheitliche Gefährdungen. Des weiteren sind die erheblichen finanziellen Mehraufwendungen für die Reinigung und Instandhaltung der Gebäude Grundlage dieser Maßnahme.

    Durch das Rauchverbot sollen die rauchenden Universitätsangehörigen nicht diskriminiert werden. Vielmehr geht es darum, die Belange des Nichtraucherschutzes für öffentliche Gebäude im Rahmen einer wohlverstandenen Güter- und Interessenabwägung sicher zu stellen. Durch Beschilderung in Form von Plakaten wird auf die rauchfreien Gebäude hingewiesen. An ihren Zugängen werden Aschenbecher aufgestellt, um Rauchern das Ausmachen ihrer Zigaretten zu ermöglichen. Bauliche Maßnahmen wie die Schaffung von Raucherbereichen mit separaten Absaugvorrichtungen, sind zur Zeit aus finanziellen Gründen nicht vorgesehen. Weitere bzw. laufende Informationen über die Rauchfreie Universität zu Köln sind unter der URL www.rauchfreie-uni-koeln.de abrufbar.

    Untersuchungen belegen, daß Raucher dreimal häufiger wegen Krankheit am Ausbildungs- oder Arbeitsplatz fehlen als Nichtraucher. Nicht nur Rauchen, sondern auch Passivrauchen ist gesundheitsschädlich. Es verursacht akute und chronische Krankheiten, die wie Herzinfarkt und Lungenkrebs tödlich sein können. Passivrauchen wurde in die Kategorie I der krebserzeugenden Arbeitsstoffe eingestuft (wie Asbest, Benzol, radioaktive Strahlen o.a.). Nachdem in den vergangenen Jahren in den meisten Gebäuden der Universität Brandmeldeanlagen installiert worden sind, haben Raucher allein im Jahr 2002 22 Fehlalarme ausgelöst, die je nach Feuerwehraufwand zwischen 300 und 500 Euro je Alarm kosten. Dabei sind die zahlreichen Voralarme, nicht mitgerechnet. Wenn keine generelle Rauchfreiheit für die Gebäude erreicht wird, dürfte die Zahl der Fehlalarme zunehmen, da die Rauchmelder immer sensibler und dadurch reaktionsschneller eingestellt werden.

    Der intensive Tabakkonsum auf den öffentlichen Verkehrsflächen der Universität erzeugt aber auch einen erheblichen Reinigungsbedarf für die betroffenen Gebäude. Viele Raucher hinterlassen durch Asche, Zigarettenreste und einen insgesamt wenig pfleglichen Umgang mit Böden und Wänden unübersehbare Spuren in den Gebäuden. Der hierdurch entstehende Reinigungsaufwand bewegt sich im fünfstelligen Eurobereich, abgesehen von dem erhöhten Renovierungsaufwand, der ebenfalls erhebliche Kosten verursacht. Außerdem haben sich Beschwerden von Beschäftigten und Studierenden über verrauchte Räume in der Vergangenheit gehäuft.

    Die Organisation der mit dem Rauchverbot verbundenen Maßnahmen ebenso wie die Öffentlichkeitskampagne wird durch eine gemeinsame Arbeitsgruppe vorbereitet, der Vertreter des Betriebsärztlichen Dienstes, der Universitätsverwaltung, der Presse- und Informationsstelle, des AstA sowie des Studentenwerks und einzelne Wissenschaftler angehören. Mit den vorbereiteten Aktionen sollen an der Universität tätige Personen und Studierende ermuntert werden, zu einer Atmosphäre beizutragen, in der Rauchen in öffentlichen Bereichen von der Mehrheit als nicht erwünschte Regelverletzung angesehen wird. Erklärtes Ziel ist es dabei, ein generelles Rauchverbot auf den öffentlichen Verkehrsflächen in den Gebäuden durchzusetzen.

    Der Erlaß des Rauchverbots wird durch eine öffentlichkeitswirksame Kampagne mit flächendeckenden Maßnahmen flankiert, um Akzeptanz, Verständnis und Zustimmung bei allen Angehörigen der Universität zu erzeugen. Nur auf diese Weise - so das Rektorat - kann ein Rauchverbot erfolgreich umgesetzt werden. Geplant sind eine Plakatkampagne und zwei Aktionswochen. Die Plakatkampagne läuft ab November für einen Zeitraum von zwei Jahren. Von ihren Motiven und ihren Texten her vor allem auf die zahlenmäßig größte Zielgruppe der Studierenden ausgerichtet, sollen die Plakate vor allem unübersehbare "Hinweisschilder" sein.

    Ab dem 12. Januar 2004 findet die erste der beiden Aktionswochen in der Zentralmensa statt. Hier präsentieren Krankenkassen und Gesundheitsverbände an verschiedenen Ständen Informationen rund um das Thema für Raucher und Nichtraucher und bieten als Service u.a. Raucherentwöhnungsmaßnahmen an. Darüber hinaus konnten Referenten für Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen zu Themen wie "Nichtraucher werden - aber wie ?" oder "Folgen des Rauchens, gesundheitlich und finanziell" gewonnen werden. Vorgesehen sind ebenfalls verschiedene kulturelle Beiträge aus Theater, Tanz und Comedy. Auch Aktionen in den verschiedenen Gebäuden wie der eingangs bereits erwähnte Tausch von Äpfeln gegen eine ausgemachte Zigaretten werden hoffentlich für Aufmerksamkeit und Zuspruch sorgen. Gedacht ist ebenfalls an den gezielten persönlichen Einsatz der Hochschulleitung und prominenter Mitglieder der Hochschule vor Ort, um durch das Gespräch mit "standhaften Rauchern" Überzeugungsarbeit zu leisten. Abgerundet wird die Aktionswoche durch ein spezielles Sportangebot für die Beschäftigen der Universität zu Köln. Unterstützt werden die Aktionswochen zudem durch den Hochschulsport. Diese Aktionswoche soll zu Beginn des Sommersemesters wiederholt werden. Die Glaubwürdigkeit der Kampagne "Rauchfreie Universität zu Köln" wird auch durch das Unterbinden des Verkaufs von Tabakerzeugnissen auf dem Universitätsgelände und den Abbau der Zigarettenautomaten in den Gebäuden unterstützt.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Für Rückfragen steht Ihnen Detlef Tramsen unter der Telefonnummer 0221/470-4125 und der E-Mail Adresse D.Tramsen@verw.uni-koeln.de zur Verfügung.
    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.html).
    Für die Übersendung eines Belegexemplars wären wir Ihnen dankbar.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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