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03.11.1998 00:00

Universität legt Forschungsbericht vor

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    183/98
    Schwerpunkt anwendungsnahe Forschung

    "Der Forschungsbericht der Universität zu Köln dokumentiert in eindrucksvoller Weise die Leistungen der Universität auf dem Ge-biet der Forschung. An insgesamt 2.675 Forschungsprojekten arbei-teten in den Jahren 1996/97 an der Universität zu Köln insgesamt ca. 2.100 Wissenschaftler in 259 wissenschaftlichen Einrichtun-gen" - so Professor Dr. Erland Erdmann, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität zu Köln, auf ei-ner heutigen Pressekonferenz. Er wies darauf hin, daß der bei weitem größte Teil der Forschungsleistungen der Universität zu Köln auf dem Gebiet der Grundlagenforschung erbracht wird. "Dane-ben wird in sehr vielen Bereichen der Universität aber auch an-wendungsnah geforscht. Die Präsentation des Forschungsberichts 1996/97 wollen wir dazu nutzen, die Forschungsleistungen der Uni-versität auf diesem Feld vorzustellen".

    Professor Erdmann nannte einige Beispiele anwendungsnaher For-schungsarbeiten: Im Seminar für Wirtschaftsinformatik und Opera-tions Research wurde in Zusammenarbeit mit der Industrie ein ma-thematisches Modell zur Bewertung und Gestaltung von Frachtflug-plänen und ein darauf basierendes benutzerfreundliches rechnerge-stütztes System zur Analyse und Planung, ein sogenanntes "Decisi-on Support System" entwickelt (Professor Dr. Dr. Ulrich Derigs, Tel.: 0221 470 5327). Damit eröffnet sich für Luftfrachtunterneh-men die Möglichkeit, den "Wert" eines konkreten Flugplanes abzu-schätzen, um so etwa Flugpläne "optimal" gestalten, auf Änderun-gen der Marktnachfrage reagieren, die Ertragspotentiale in neuen Märkten evaluieren und die Attraktivität von potentiellen Part-nern in Allianzen bewerten zu können.

    Mit welcher Art von Konflikten Polizisten in ihrer Alltagsarbeit konfrontiert werden und wie sie mit den an sie gestellten - un-terschiedlichen - Erwartungen umgehen, wurde an der Krimonologi-schen Forschungsstelle untersucht (Professor Dr. Michael Walter, Tel.: 0221 470 4281). Dabei wurden bestimmte Handlungsmuster und Verhaltenssequenzen benannt. Eine zentrale Strategie besteht in der Eliminierung des Öffentlichkeitsbezuges eines Konflikts, sei-ner "Privatisierung". In den 70er Jahren ist vermutet worden, die Polizei wähle aus einem Gesamtaufkommen potentieller Straftäter schlagseitig bestimmte sozial benachteiligte Menschen aus, die dann als "die" Kriminellen etikettiert und "hingestellt" würden. Heute wissen wir, daß der Übergang vom Dunkel- zum Hellfeld der Kriminalität in erheblichem Maße von den Deliktsopfern struktu-riert wird. Das polizeiliche Handeln läßt sich nicht als primär schichtspezifisch begreifen, sondern als Management einer Art "sozialer Feuerwehr", die - wie keine andere staatliche Einrich-tung - rund um die Uhr erreichbar ist und der gegenüber eine ver-gleichsweise geringe Hemmschwelle besteht.

    Ein multimediales Weiterbildungsprogramm zur lernpsychologischen Qualifizierung von Multimedia-Autoren ist am Pädagogischen Semi-nar entwickelt worden (Professor Dr. Hermann Rüppell, Tel.: 0221 470 5811). Mit diesem Programm wird das Dilemma gelöst, das darin besteht, daß Lerntheoretiker meist keine guten Programmentwickler und Programmentwickler keine guten Lerntheoretiker sind. Die bis-herige Situation hat dazu geführt, daß die überwiegende Anzahl multimedialer Anwendungen ohne moderne lerntheoretische Grundla-gen entwickelt wurden. Es erscheint notwendig, die multimedialen Lehrmaterialien innovativ unter voller Ausnutzung der potentiel-ler Möglichkeiten der Neuen Medien und der Ergebnisse der Kogni-tionspsychologie zu entwickeln. Die Kognitionspsychologie liefert die dazu notwendige Orientierungsbasis. Durch die stringente An-wendung ihrer Ergebnisse können Lehrmaterialien so gestaltet wer-den, daß definierte Lernprozesse gezielt angeregt und produktive Gedächtnisstrukturen wie etwa Mentale Modelle planmäßig aufgebaut werden können.

    Die Verbesserung der Tierernährung und der Futterqualität mit dem Ziel der Verminderung des Futtereinsatzes sowie der Verringerung der Masse tierischer Exkremente ist das Ziel eines Forschungsvor-habens, das am Institut für Biochemie bearbeitet wird (Professor Dr. Reinhard Kraemer, Tel.: 0221 470 6461). Der Wert von Futter-mitteln in der Tierernährung wird wesentlich durch den Gehalt an notwendigen Cofaktoren wie Vitaminen und essentiellen Aminosäuren bestimmt. Ein Mangel an diesen Faktoren bewirkt nicht nur eine Erhöhung der aufgenommenen Nahrungsmenge, um diese Substanzen in ausreichender Menge zuzuführen, sondern führt zwangsläufig auch zu einer Erhöhung der Menge an Ausscheidungsprodukten (Kot), da die zusätzlich aufgenommene Nahrung nicht verwertet wird. Es ist daher von hohem Interesse, Futtermitteln diese essentiellen Sub-stanzen zuzufügen. Einige Bakterien sind in der Lage, essentielle Aminosäuren aus billigen Rohstoffen (Zucker, Melasse) mit hoher Effizienz zu produzieren. Diese Fähigkeit wird in der Biotechno-logie zur Aminosäureproduktion ausgenutzt. Weltweit werden pro Jahr z.Z. ca. 1.5 Mill. t Aminosäuren durch Bakterien herge-stellt, was einen Marktwert von mehreren Mrd. DM darstellt.
    Die Arbeitsgruppe im Botanischen Institut beschäftigt sich mit den biochemischen Mechanismen, die Bakterien zu diesen Leistungen befähigen.

    Behandlungsverfahren für hyperaktive bzw. aufmerksamkeitsgestörte sowie für lernbeeinträchtigte und sozialängstliche Kinder werden an der Heilpädagogischen Fakultät erarbeitet wird (Professor Dr. Gerhard Lauth, Tel.: 0221 470 5514). Ein systematisches Training im Lernen soll den Kindern zeigen, was man beim Lernen tun muß: Sich eine Aufgabe angucken, den Lerngegenstand begrifflich fas-sen, Regelmäßigkeiten erkennen, wichtiges und unwichtiges sortie-ren, Lernerfahrungen in Regeln festhalten, merken, worauf es dem Lehrer im Unterricht ankommt, überlegen, was zu tun ist und am Ball bleiben, auch wenn es schwierig wird. Wissenslücken im Rech-nen oder Lesen und Schreiben werden mit Lernprogrammen am Compu-ter geschlossen. Ohne Beteiligung von Eltern und Lehrern sind aber keine wirklichen Fortschritte zu erreichen. Die Eltern ler-nen, wie sie ihr Kind wirkungsvoll unterstützen können. Dazu ana-lysieren Sie anhand von Videoaufnahmen, ob sie ihrem Kind beim Hausaufgabenmachen wirklich helfen: Meistens müssen sie erkennen, daß sie mehr tadeln als ermutigen. Um dem Kind jetzt wirkungsvoll zur Seite zu stehen, lernen sie, es für seine Fortschritte zu lo-ben und sein Denken zu schulen.

    Köln-Forschung
    Eine Reihe von Forschungsvorhaben beschäftigen sich auch mit Köln und seinem Umland. So steht im Zentrum eines Forschungsprojektes am Geographischen Institut die räumliche Konfliktforschung in Köln. Da werden zum Beispiel die Auswirkungen des Kölner Me-diaParks auf das angrenzende Wohnviertel untersucht aber auch die Integrationschancen von Flüchtlingen und Asylsuchenden im Kölner Stadtgebiet. (Professor Dr. Günther Schweizer, Tel.: 0221 470 5618). Der Einfluß kommunaler Wirtschaftsförderung und von Stadt-marketing auf Standortverlagerungen für Unternehmen aus der Kern-stadt ins Kölner Umland ist das Thema eines Forschungsprojektes am Forschungsinstitut für Soziologie (Professor Dr. Jürgen Fried-richs, Tel.: 0221 470 2650). Wissenschaftler des Instituts für Rechtsmedizin untersuchten, welche Party- oder Designerdrogen in welcher Kommunikation in den letzten Jahren in der Kölner Techno- und Raver-Szene konsumiert werden. Unter anderem haben sie ge-prüft, ob und inwiefern sich Amphetaminkonsumenten von den Ecstasy-Konsumenten unterscheiden. (Herbert Käferstein, Tel.: 0221 478 4273). Die lokalen Effekte von Sportgroßveranstaltungen wie dem Ford-Köln-Marathon werden am Geographischen Institut un-tersucht. Dabei sollen die wirtschaftlichen Effekte und der Ima-geeffekt innerhalb der Kölner Bürgerschaft analysiert werden. (Dr. Manfred Nutz, Tel.: 0221 470 2591). Wo in Köln feststellbare Immissionen ihre Ursachen haben, versuchen Wissenschaftler des Instituts für Mineralogie aufzuspüren. (Professor Dr. Werner Ram-mensee, Tel.: 0221 470 3241).

    Aber auch die Universität selbst wird von Kölner Forschern unter-sucht. Das Seminar für Pädagogik versucht zum Beispiel in Erinne-rung zu rufen, wie das Studieren in Köln unmittelbar nach Kriegs-ende aussah, als die Stadt und die Universität weitestgehend zer-stört war. (Professor Dr. Christa Berg, Tel.: 0221 470 4732). Das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin geht noch weiter zurück und untersucht, wie sich der deutsch-italienische Wissen-schaftsaustausch im 19. Jahrhundert abspielte. (Professor Dr. Klaus Bergdolt, Tel.: 0221 478-5266). Welche Laufbahnen zum Ziel des Hochschulprofessors führen, ist Gegenstand eines Forschungs-projektes am Seminar für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Personalwirtschaftslehre. Hierbei werden insbesondere Unterschie-de in Anreizwirkungen, die von alternativen Ausgestaltungen der Aufstiegswege an den Hochschulen ausgehen, analysiert. (Professor Dr. Uschi Backes-Gellner, Tel.: 0221 470 5887). Eine Erhebung und Bewertung der Angebote an umweltorientierter Hochschulausbildung hat das Finanzwissenschaftliche Forschungsinstitut vorgenommen. (Dr. Dieter Ewringmann, Tel.: 0221 476979). Wie es mit der Ver-ständlichkeit von Texten aus dem Wissenschaftsbereich "Gentechno-logie" steht, wird am Seminar für Deutsche Sprache und ihre Di-daktik aus sprachdidaktischer Sicht untersucht. (Professor Dr. Hans Messelken, Tel.: 0221 470 4762).

    9.848 Veröffentlichungen
    Forschung finden ihren Niederschlag in Publikationen. So wurden in den Jahren 1996 und 1997 an der Universität zu Köln 9.848 Bü-cher, Aufsätze und Artikel publiziert. Wie in den früheren Jahren wurden die meisten Publikationen (2.952) wieder an der Medizini-schen Fakultät erstellt, gefolgt von der Mathematisch-Naturwis-senschaftlichen Fakultät mit 2.492 Veröffentlichungen. Auch bei der Zahl der Forschungsprojekte nahm die Mathematisch-Naturwis-senschaftliche Fakultät (678) nach der Medizinischen Fakultät (840) den zweiten Platz ein.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    P.S.:
    Den Forschungsbericht der Universität zu Köln 1996/97 senden wir Ihnen auf Anfrage zu.

    "Der Forschungsbericht der Universität zu Köln dokumentiert in eindrucksvoller Weise die Leistungen der Universität auf dem Ge-biet der Forschung. An insgesamt 2.675 Forschungsprojekten arbei-teten in den Jahren 1996/97 an der Universität zu Köln insgesamt ca. 2.100 Wissenschaftler in 259 wissenschaftlichen Einrichtun-gen" - so Professor Dr. Erland Erdmann, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität zu Köln, auf ei-ner heutigen Pressekonferenz. Er wies darauf hin, daß der bei weitem größte Teil der Forschungsleistungen der Universität zu Köln auf dem Gebiet der Grundlagenforschung erbracht wird. "Dane-ben wird in sehr vielen Bereichen der Universität aber auch an-wendungsnah geforscht. Die Präsentation des Forschungsberichts 1996/97 wollen wir dazu nutzen, die Forschungsleistungen der Uni-versität auf diesem Feld vorzustellen".

    Professor Erdmann nannte einige Beispiele anwendungsnaher For-schungsarbeiten: Im Seminar für Wirtschaftsinformatik und Opera-tions Research wurde in Zusammenarbeit mit der Industrie ein ma-thematisches Modell zur Bewertung und Gestaltung von Frachtflug-plänen und ein darauf basierendes benutzerfreundliches rechnerge-stütztes System zur Analyse und Planung, ein sogenanntes "Decisi-on Support System" entwickelt (Professor Dr. Dr. Ulrich Derigs, Tel.: 0221 470 5327). Damit eröffnet sich für Luftfrachtunterneh-men die Möglichkeit, den "Wert" eines konkreten Flugplanes abzu-schätzen, um so etwa Flugpläne "optimal" gestalten, auf Änderun-gen der Marktnachfrage reagieren, die Ertragspotentiale in neuen Märkten evaluieren und die Attraktivität von potentiellen Part-nern in Allianzen bewerten zu können.

    Mit welcher Art von Konflikten Polizisten in ihrer Alltagsarbeit konfrontiert werden und wie sie mit den an sie gestellten - un-terschiedlichen - Erwartungen umgehen, wurde an der Krimonologi-schen Forschungsstelle untersucht (Professor Dr. Michael Walter, Tel.: 0221 470 4281). Dabei wurden bestimmte Handlungsmuster und Verhaltenssequenzen benannt. Eine zentrale Strategie besteht in der Eliminierung des Öffentlichkeitsbezuges eines Konflikts, sei-ner "Privatisierung". In den 70er Jahren ist vermutet worden, die Polizei wähle aus einem Gesamtaufkommen potentieller Straftäter schlagseitig bestimmte sozial benachteiligte Menschen aus, die dann als "die" Kriminellen etikettiert und "hingestellt" würden. Heute wissen wir, daß der Übergang vom Dunkel- zum Hellfeld der Kriminalität in erheblichem Maße von den Deliktsopfern struktu-riert wird. Das polizeiliche Handeln läßt sich nicht als primär schichtspezifisch begreifen, sondern als Management einer Art "sozialer Feuerwehr", die - wie keine andere staatliche Einrich-tung - rund um die Uhr erreichbar ist und der gegenüber eine ver-gleichsweise geringe Hemmschwelle besteht.

    Ein multimediales Weiterbildungsprogramm zur lernpsychologischen Qualifizierung von Multimedia-Autoren ist am Pädagogischen Semi-nar entwickelt worden (Professor Dr. Hermann Rüppell, Tel.: 0221 470 5811). Mit diesem Programm wird das Dilemma gelöst, das darin besteht, daß Lerntheoretiker meist keine guten Programmentwickler und Programmentwickler keine guten Lerntheoretiker sind. Die bis-herige Situation hat dazu geführt, daß die überwiegende Anzahl multimedialer Anwendungen ohne moderne lerntheoretische Grundla-gen entwickelt wurden. Es erscheint notwendig, die multimedialen Lehrmaterialien innovativ unter voller Ausnutzung der potentiel-ler Möglichkeiten der Neuen Medien und der Ergebnisse der Kogni-tionspsychologie zu entwickeln. Die Kognitionspsychologie liefert die dazu notwendige Orientierungsbasis. Durch die stringente An-wendung ihrer Ergebnisse können Lehrmaterialien so gestaltet wer-den, daß definierte Lernprozesse gezielt angeregt und produktive Gedächtnisstrukturen wie etwa Mentale Modelle planmäßig aufgebaut werden können.

    Die Verbesserung der Tierernährung und der Futterqualität mit dem Ziel der Verminderung des Futtereinsatzes sowie der Verringerung der Masse tierischer Exkremente ist das Ziel eines Forschungsvor-habens, das am Institut für Biochemie bearbeitet wird (Professor Dr. Reinhard Kraemer, Tel.: 0221 470 6461). Der Wert von Futter-mitteln in der Tierernährung wird wesentlich durch den Gehalt an notwendigen Cofaktoren wie Vitaminen und essentiellen Aminosäuren bestimmt. Ein Mangel an diesen Faktoren bewirkt nicht nur eine Erhöhung der aufgenommenen Nahrungsmenge, um diese Substanzen in ausreichender Menge zuzuführen, sondern führt zwangsläufig auch zu einer Erhöhung der Menge an Ausscheidungsprodukten (Kot), da die zusätzlich aufgenommene Nahrung nicht verwertet wird. Es ist daher von hohem Interesse, Futtermitteln diese essentiellen Sub-stanzen zuzufügen. Einige Bakterien sind in der Lage, essentielle Aminosäuren aus billigen Rohstoffen (Zucker, Melasse) mit hoher Effizienz zu produzieren. Diese Fähigkeit wird in der Biotechno-logie zur Aminosäureproduktion ausgenutzt. Weltweit werden pro Jahr z.Z. ca. 1.5 Mill. t Aminosäuren durch Bakterien herge-stellt, was einen Marktwert von mehreren Mrd. DM darstellt.
    Die Arbeitsgruppe im Botanischen Institut beschäftigt sich mit den biochemischen Mechanismen, die Bakterien zu diesen Leistungen befähigen.

    Behandlungsverfahren für hyperaktive bzw. aufmerksamkeitsgestörte sowie für lernbeeinträchtigte und sozialängstliche Kinder werden an der Heilpädagogischen Fakultät erarbeitet wird (Professor Dr. Gerhard Lauth, Tel.: 0221 470 5514). Ein systematisches Training im Lernen soll den Kindern zeigen, was man beim Lernen tun muß: Sich eine Aufgabe angucken, den Lerngegenstand begrifflich fas-sen, Regelmäßigkeiten erkennen, wichtiges und unwichtiges sortie-ren, Lernerfahrungen in Regeln festhalten, merken, worauf es dem Lehrer im Unterricht ankommt, überlegen, was zu tun ist und am Ball bleiben, auch wenn es schwierig wird. Wissenslücken im Rech-nen oder Lesen und Schreiben werden mit Lernprogrammen am Compu-ter geschlossen. Ohne Beteiligung von Eltern und Lehrern sind aber keine wirklichen Fortschritte zu erreichen. Die Eltern ler-nen, wie sie ihr Kind wirkungsvoll unterstützen können. Dazu ana-lysieren Sie anhand von Videoaufnahmen, ob sie ihrem Kind beim Hausaufgabenmachen wirklich helfen: Meistens müssen sie erkennen, daß sie mehr tadeln als ermutigen. Um dem Kind jetzt wirkungsvoll zur Seite zu stehen, lernen sie, es für seine Fortschritte zu lo-ben und sein Denken zu schulen.

    Köln-Forschung
    Eine Reihe von Forschungsvorhaben beschäftigen sich auch mit Köln und seinem Umland. So steht im Zentrum eines Forschungsprojektes am Geographischen Institut die räumliche Konfliktforschung in Köln. Da werden zum Beispiel die Auswirkungen des Kölner Me-diaParks auf das angrenzende Wohnviertel untersucht aber auch die Integrationschancen von Flüchtlingen und Asylsuchenden im Kölner Stadtgebiet. (Professor Dr. Günther Schweizer, Tel.: 0221 470 5618). Der Einfluß kommunaler Wirtschaftsförderung und von Stadt-marketing auf Standortverlagerungen für Unternehmen aus der Kern-stadt ins Kölner Umland ist das Thema eines Forschungsprojektes am Forschungsinstitut für Soziologie (Professor Dr. Jürgen Fried-richs, Tel.: 0221 470 2650). Wissenschaftler des Instituts für Rechtsmedizin untersuchten, welche Party- oder Designerdrogen in welcher Kommunikation in den letzten Jahren in der Kölner Techno- und Raver-Szene konsumiert werden. Unter anderem haben sie ge-prüft, ob und inwiefern sich Amphetaminkonsumenten von den Ecstasy-Konsumenten unterscheiden. (Herbert Käferstein, Tel.: 0221 478 4273). Die lokalen Effekte von Sportgroßveranstaltungen wie dem Ford-Köln-Marathon werden am Geographischen Institut un-tersucht. Dabei sollen die wirtschaftlichen Effekte und der Ima-geeffekt innerhalb der Kölner Bürgerschaft analysiert werden. (Dr. Manfred Nutz, Tel.: 0221 470 2591). Wo in Köln feststellbare Immissionen ihre Ursachen haben, versuchen Wissenschaftler des Instituts für Mineralogie aufzuspüren. (Professor Dr. Werner Ram-mensee, Tel.: 0221 470 3241).

    Aber auch die Universität selbst wird von Kölner Forschern unter-sucht. Das Seminar für Pädagogik versucht zum Beispiel in Erinne-rung zu rufen, wie das Studieren in Köln unmittelbar nach Kriegs-ende aussah, als die Stadt und die Universität weitestgehend zer-stört war. (Professor Dr. Christa Berg, Tel.: 0221 470 4732). Das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin geht noch weiter zurück und untersucht, wie sich der deutsch-italienische Wissen-schaftsaustausch im 19. Jahrhundert abspielte. (Professor Dr. Klaus Bergdolt, Tel.: 0221 478-5266). Welche Laufbahnen zum Ziel des Hochschulprofessors führen, ist Gegenstand eines Forschungs-projektes am Seminar für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Personalwirtschaftslehre. Hierbei werden insbesondere Unterschie-de in Anreizwirkungen, die von alternativen Ausgestaltungen der Aufstiegswege an den Hochschulen ausgehen, analysiert. (Professor Dr. Uschi Backes-Gellner, Tel.: 0221 470 5887). Eine Erhebung und Bewertung der Angebote an umweltorientierter Hochschulausbildung hat das Finanzwissenschaftliche Forschungsinstitut vorgenommen. (Dr. Dieter Ewringmann, Tel.: 0221 476979). Wie es mit der Ver-ständlichkeit von Texten aus dem Wissenschaftsbereich "Gentechno-logie" steht, wird am Seminar für Deutsche Sprache und ihre Di-daktik aus sprachdidaktischer Sicht untersucht. (Professor Dr. Hans Messelken, Tel.: 0221 470 4762).

    9.848 Veröffentlichungen
    Forschung finden ihren Niederschlag in Publikationen. So wurden in den Jahren 1996 und 1997 an der Universität zu Köln 9.848 Bü-cher, Aufsätze und Artikel publiziert. Wie in den früheren Jahren wurden die meisten Publikationen (2.952) wieder an der Medizini-schen Fakultät erstellt, gefolgt von der Mathematisch-Naturwis-senschaftlichen Fakultät mit 2.492 Veröffentlichungen. Auch bei der Zahl der Forschungsprojekte nahm die Mathematisch-Naturwis-senschaftliche Fakultät (678) nach der Medizinischen Fakultät (840) den zweiten Platz ein.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    P.S.:
    Den Forschungsbericht der Universität zu Köln 1996/97 senden wir Ihnen auf Anfrage zu.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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