idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.03.2020 09:17

Die Waldorf-Hochschule im digitalen Modus

Petra Plützer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Freie Hochschule Stuttgart, Seminar für Waldorfpädagogik

    Mit dem Erlass des Wissenschaftsministeriums Baden-Württemberg an alle Universitäten und Hochschulen des Landes, den begonnenen Vorlesungsbetrieb bis zum 19.04.2020 zu unterbrechen, schloss auch die Freie Hochschule – Seminar für Waldorfpädagogik ihre Unterrichtsräume. Und reagierte schnell: Genau eine Woche später konnte der Lehrbetrieb online starten. Waldorfpädagogik im digitalen Modus – mit ihrem neuen Lehrstuhl für Medienpädagogik hat die Freie Hochschule perfekt kompetente Unterstützung im Haus. Trotzdem ist die Situation eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Ein Interview mit Prof. Dr. Tomáš Zdražil.

    Die Corona-Pandemie hatte auch für die Freie Hochschule weitreichende Auswirkungen: Seit gut einer Woche ist das Haus nun geschlossen. Wie geht die Freie Hochschule mit der Situation um?

    Prof. Dr. Tomáš Zdražil:
    Es ist auch für uns als pädagogische Einrichtung, die auf dem menschlichen Miteinander beruht, natürlich ein gewaltiger Einschlag, den wir so seit unserem Bestehen nicht gehabt haben. Gleichzeitig gibt es für uns dabei einen zeitkritischen Aspekt, der uns veranlasst zu fragen, was umfassendere und tiefere Ursachen und Zusammenhänge dieser Pandemie sind und was uns diese Krise für die Kultur und Pädagogik der Zukunft sagen will.
    Wir sind zwar eine verhältnismäßig kleine überschaubare Hochschule, trotzdem war vieles ad hoc zu regeln. Die Hochschulleitung arbeitet ununterbrochen, es gab inzwischen auch schon zwei Hochschulleitungskonferenzen online.

    Seit dem 23. März läuft der Unterricht online. Wie sind die ersten Erfahrungen damit?

    Prof. Dr. Tomáš Zdražil:
    Dieser virtuelle Unterricht und Austausch ist schon etwas ganz anderes als reale pädagogische Unterrichtssituationen. Trotzdem machen wir damit erste sehr gute Erfahrungen. Wir sind unseren Kollegen aus dem Von-Tessin-Lehrstuhl für Medienpädagogik sehr dankbar, die uns für den online-Unterricht technisch unterstützt haben. In den meisten Kursen bieten wir nun online-Unterricht an. Schwierig bis unmöglich ist das in den künstlerischen Fächern, die bei uns natürlich einen hohen Stellenwert haben. Aber auch da gibt es inzwischen erste Arbeitsangebote und Anregungen von Dozenten und Dozentinnen an die Studierenden, sei es in Sprachgestaltung, Eurythmie oder Handarbeit.

    Wer an der Freien Hochschule Stuttgart studiert, um Waldorflehrer*in zu werden, macht viele Praktika. Der Praxisbezug zum späteren Beruf wird hier sehr großgeschrieben. Was bedeutet die aktuelle Situation für die Studierenden, die nach den Osterferien in Praktika gegangen wären?

    Prof. Dr. Tomáš Zdražil:
    Vor allem können die Schulen im Moment nicht sicherstellen, dass die Praktika stattfinden werden. Niemand weiß heute, wie nach dem 19.4.2020 die Lage an den Schulen sein wird. Wir müssen flexibel handeln und wir arbeiten im Moment verschiedene Szenarien aus.

    Welche Rückmeldung bekommen Sie von den Studierenden?

    Prof. Dr. Tomáš Zdražil:
    Unsere Studierenden haben sich sehr früh schon digital vernetzt, um miteinander zu kommunizieren und Material auszutauschen und sie hatten berechtigterweise den Wunsch, dass virtueller Unterricht gegeben wird. Das ist jetzt der Fall. Die Rückmeldungen auf den online-Unterricht sind positiv, sofern die Studenten technisch ausgerüstet sind. Es nehmen an den online-Veranstaltungen der Hochschule sogar auch Lehrer und Lehrerinnen teil, die sie als Fortbildung und Vertiefung in dieser schwierigen Zeit auffassen. Wir machen alle zusammen auch wertvolle Erfahrungen.


    Bilder

    Im Interview: Prof. Dr. Tomáš Zdražil
    Im Interview: Prof. Dr. Tomáš Zdražil
    Ernst Wukits
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Im Interview: Prof. Dr. Tomáš Zdražil


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).