Mit den Worten "Wo ist denn ...?" begannen am Donnerstag (5. November 1998) die meisten Sätze auf Münsters Straßen. Denn über 7.000 Schüler, Zivildienstleistende und Auszubildende aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen besuchten am "Tag der offenen Tür" die Universität Münster und informierten sich über die Studienangebote an Deutschlands drittgrößter Hochschule. Zwei Ziele verfolgte die Universität mit dieser Veranstaltung: Eine bessere Vorstellung von den Anforderungen des Studiums bei den künftigen Studierenden und dadurch eine bewußtere Entscheidung zu einem Studienfach.
Neben der Teilnahme an regulären Vorlesungen und Übungen boten die einzelnen Fächer den Besuchern ein speziell auf diesen Tag zugeschnittenes Programm mit mehr als 300 Referaten, Besichtigungen und fachbezogener Studienberatung. In Einführungsveranstaltungen informierten die Fachbereiche und Fakultäten über Inhalte und Voraussetzungen des Studiums ebenso wie über die Zulassung zum Studium, den Studienaufbau und die späteren Berufsaussichten. Auf die Rolle von Zusatzqualifikationen für Studium und Beruf wies Dekan Prof. Dr. Wolfgang Ströbele in der Einführung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät hin. Kenntnisse in Englisch und EDV seien nicht nur für das Studium in Betriebs- und Volkswirtschaftslehre unverzichtbar. Auch sollten die zukünftigen Studenten ein Auslandsstudium ins Auge fassen.
Durch spezielle Attraktionen versuchten einige Fächer, besondere Aufmerksamkeit bei den zukünftigen Studenten zu gewinnen. Prof. Dr. Karl-Hermann Korfsmeier vom Institut für Anatomie führte in das Lesen von Handlinien ein. In einer eindrucksvollen Experimentalvorlesung zeigte Prof. Dr. Ekkehardt Hahn vom Anorganisch- Chemischen Institut, welche chemischen Reaktionen sich mit so natürlichen Stoffen wie Birnenschnaps, Orangensaft oder dem eigenen Blut vollziehen lassen. Hahn sieht vor allem in solchen aufwendigen und unterhaltenden Veranstaltungen die Möglichkeit, qualifizierte Schulabgänger wieder für das Fach Chemie zu begeistern, das in den vergangenen Jahren unter einem Rückgang der Studienanfänger litt. Angesichts solcher Überlegungen verwundert es nicht, daß das Angebot am "Tag der offenen Tür" von Jahr zu Jahr immer größer wird.
Unterstützt wurden die Dozenten durch Fachschaften und freiwillige studentische Helfer. Während die Fachschaften vor allem in die Inhalte und Bedingungen der Studiengänge einführten, halfen die Studenten in den sechs über die Stadt verteilten Informationsständen, die Gebäude und Einrichtungen aufzufinden.
Die Vorbereitung der Teilnehmer am Tag der Offenen Tür war ebenso unterschiedlich wie das Angebot der Universität. Während einige Gymnasien ihre Schüler ziemlich unvorbereitet nach Münster schickten, besuchten Melanie und Karin vom Gymnasium Borghorst-Steinfurt die Westfälische Wilhelms-Universität im Rahmen einer speziellen Berufsorientierungswoche ihrer Schule. Ihnen standen ehemalige Schüler ihres Gymnasiums, die jetzt in Münster studieren, als Paten zur Seite. Melanie und Karin wollten, wie die meisten, zunächst nur einen ersten Einblick in die von ihnen ins Auge gefaßten Studienfächer gewinnen. Stefan aus Lengerich war sich seiner Sache hingegen schon sicherer: Er möchte entweder Wirtschaftswissenschaften oder Informatik studieren. Mit seinen Einführungsveranstaltungen war Stefan zufrieden. Sie hätten ihm einen guten Überblick über die Inhalte und Anforderungen der Studienfächer gegeben.
Doch es blieb nicht nur beim Einblick in einzelne Fächer. Die künftigen Studierenden erhielten beim Kampf um einen Sitzplatz im überfüllten Hörsaal H1 oder beim Schlangestehen in der Mensa schon einen ersten Vorgeschmack auf die Probleme des Studiums an einer so großen Universität.
http://www.uni-muenster.de/Dezernat2/veranst/vst0242.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).