idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.12.2020 09:59

Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen analysiert Sammelverhalten von Bienen anhand der Pollen-DNA

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Häufig werden Honigbienen, aber auch Hummeln für die Bestäubung von Nutzpflanzen eingesetzt. Das Aufstellen von Honigbienen- oder Hummelvölkern neben dem Feld garantiert aber nicht, dass die Zielpflanzen besucht werden, denn andere gleichzeitig blühende Pflanzenarten können gegebenenfalls attraktiver sein. Ein Team der Universität Göttingen hat zusammen mit Forscherinnen und Forschern der Hochschule Mittweida und des Julius Kühn-Instituts Braunschweig mit innovativen molekularbiologischen Methoden und traditioneller Mikroskopie das Pollen-Sammelverhalten von Honigbienen und Hummeln in Agrarlandschaften untersucht.

    (pug) Sie zeigen, dass Hummeln, um ihren Bedarf an Eiweißnahrung zu stillen, viel mehr Pollen aus unterschiedlichen Pflanzengattungen nutzen als Honigbienen. Außerdem werden weniger Pollen von der Zielpflanze Erdbeere gesammelt, wenn viele Rapsfelder in der umgebenden Landschaft in Blüte sind. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Molecular Ecology erschienen.

    Die Forscherinnen und Forscher haben Honigbienen und Hummelvölker neben Erdbeerfeldern in der Region Göttingen und Kassel aufgestellt und Pollen von heimkehrenden Honigbienen und Hummeln gesammelt. Die Bienen sammeln den eiweißreichen Pollen vor allem für die Ernährung ihrer Nachkommen. Die Pollen-DNA wurde in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Molekularbiologie der Nutztiere und molekulare Diagnostik der Universität Göttingen und der Abteilung Biochemie/Molekularbiologie der Hochschule Mittweida untersucht. „Über die DNA können wir herausfinden, welche Pflanzengattungen die Bienen besucht haben und wie divers ihr Sammelverhalten ist. Dafür haben wir die Pollen-DNA sequenziert und die Sequenzen mit einer regional angelegten Datenbank der bei uns vorkommenden Pflanzengattungen verglichen“, so die Erstautorin Dr. Svenja Bänsch, Postdoktorandin in der Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität der Universität Göttingen.

    „Mit unserer Studie konnten wir zeigen, dass Honigbienen und Hummeln sehr unterschiedliche Pflanzen als Pollenquellen in der Landschaft nutzen. Insbesondere das breite Nahrungsspektrum von Hummeln, das sie vor allem in blütenreichen Lebensräumen finden, sollte bei der Planung von Naturschutzmaßnahmen berücksichtigt werden. Sowohl Honigbienen als auch Hummeln, deren Kolonien gekauft oder geliehen werden können, eignen sich als Bestäuber im Erdbeeranbau. Vorrangig sollten jedoch die natürlich vorkommenden Wildbienen gefördert werden“, schlussfolgert Prof. Dr. Catrin Westphal, Leiterin der Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität der Universität Göttingen.

    Ein Wissenschaftsnachrichtenvideo zu der Studie finden Sie unter https://youtu.be/vhFw0da6frY


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Svenja Bänsch
    Georg-August-Universität Göttingen
    Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität
    Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen
    E-Mail: svenja.baensch@agr.uni-goettingen.de

    Prof. Dr. Catrin Westphal
    Georg-August-Universität Göttingen
    Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität
    Grisebachstr. 6, 37077 Göttingen
    Telefon: 0551 39 22257
    E-Mail: cwestph@gwdg.de
    www.agrobiodiversity.uni-goettingen.de


    Originalpublikation:

    Bänsch S., Tscharntke T., Wünschiers R., Netter L., Brenig B., Gabriel, D. & Westphal, C. (2020) Using ITS2 metabarcoding and microscopy to analyse shifts in pollen diets of honey bees and bumble bees along a mass-flowering crop gradient. Molecular Biology. Doi: https://doi.org/10.1111/mec.15675


    Bilder

    Das Team stellte Honigbienen und Hummel-Völker neben einem Versuchsfeld auf.
    Das Team stellte Honigbienen und Hummel-Völker neben einem Versuchsfeld auf.
    Svenja Bänsch

    Die Pollen für die Analysen haben verschiedene Farben, je nach Pflanzenart. Das Team untersuchte immer eine Sammelprobe von jedem Volk zu bestimmten Zeitpunkten.
    Die Pollen für die Analysen haben verschiedene Farben, je nach Pflanzenart. Das Team untersuchte im ...
    Svenja Bänsch


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Das Team stellte Honigbienen und Hummel-Völker neben einem Versuchsfeld auf.


    Zum Download

    x

    Die Pollen für die Analysen haben verschiedene Farben, je nach Pflanzenart. Das Team untersuchte immer eine Sammelprobe von jedem Volk zu bestimmten Zeitpunkten.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).