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01.02.2021 14:17

Internationale Research Challenge sucht Lösungen für die Logistik der Zukunft

Blandina Mangelkramer Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Die Menschheit wird immer mobiler, weite Pendelstrecken an den Arbeitsplatz sind die Regel. Gleichzeitig nimmt die Menge an Waren, die über das Straßennetz versandt werden, weiter zu. Etablierte Verkehrssysteme stoßen so schnell an ihre Grenzen. Um sie zu entlasten, ist eine intelligentere Nutzung der Transportfahrzeuge gefragt. Das Graduiertenkolleg MINOA unter Koordination der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat nun einen internationale Research Challenge gestartet, um Lösungen für das Problem zu finden. Der Wettbewerb steht Teilnehmenden aus allen Fachrichtungen offen, die Gewinnerteams werden an die FAU eingeladen oder erhalten ein Preisgeld.

    Gerade in den vergangenen Monaten hat der Versandhandel noch einmal stark an Bedeutung gewonnen. Aber auch die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs spielt nach wie vor eine große Rolle. Damit alles möglichst reibungslos funktioniert, sind aufwändige Planungen im Hintergrund nötig – ein komplexer Prozess, der traditionell in mehrere, nacheinander ablaufende Phasen aufgeteilt ist.

    Meist werden mehr Fahrzeuge vorgehalten als nötig

    Zuerst wird in der Regel über die Frequenz an Fahrten entschieden, die nötig ist, um beispielsweise eine Buslinie optimal abzudecken. Welche Fahrzeuge dafür konkret eingesetzt werden, wird erst zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. Diese Entkoppelung führt typischerweise dazu, dass eine größere Anzahl von Fahrzeugen vorgehalten werden muss, als wenn die beiden Entscheidungen integriert und gleichzeitig getroffen würden. Besondere Herausforderungen ergeben sich durch die Integration elektrischer Fahrzeuge. Auf der Suche nach Lösungen hat das europäische Marie-Curie Graduiertenkolleg MINOA (Mixed-Integer Non-Linear Optimisation: Algorithms and Applications) unter Koordination von Prof. Dr. Frauke Liers von der Professur für Angewandte Mathematik an der FAU nun eine internationale Challenge gestartet. Der Vorschlag zur Fragestellung kam vom Industriepartner M.A.I.O.R in Pisa.

    Optimierung als internationaler Wettbewerb

    Die Teilnehmenden müssen ein Computerprogramm entwerfen und implementieren, mit dem sie reale Probleme in der integrierten Fahrplan- und Transportplanung im öffentlichen Nahverkehr lösen sollen. „Wir bieten hierbei drei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, je nach Hintergrund der Teilnehmenden“, sagt Frauke Liers. „Mitmachen kann jeder, Kenntnisse in den entsprechenden Methoden sollten aber natürlich vorhanden sein.“ Die Gewinnerteams werden an die FAU eingeladen und dürfen ihre Lösung bei der nächsten Langen Nacht der Wissenschaften präsentieren. Sollte dies auf Grund der Pandemie nicht möglich sein, erhalten sie stattdessen ein Preisgeld.

    Das Graduiertenkolleg MINOA

    Im Graduiertenkolleg MINOA arbeiten derzeit 13 junge Forschende in einem internationalen Verbund mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 14 akademischen Einrichtungen sowie sechs Industriepartnern aus sechs Ländern an herausfordernden Fragestellungen der mathematischen Optimierung in den Bereichen Logistik, Energie, Analytics sowie Natur- und Ingenieurwissenschaften. Zur Ausbildung der Forschenden gehört mindestens ein Praktikum bei einem der beteiligten Industriepartner sowie ein Forschungsaufenthalt bei einem universitären Partner des Netzwerks.

    Webauftritt des MINOA Graduiertenkollegs mit der Open Research Challenge (englisch):
    https://minoa-itn.fau.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Frauke Liers
    frauke.liers@math.uni-erlangen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Mathematik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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