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Der münstersche Kriminologe und Viktimologe Prof. Dr. Hans Joachim Schneider wird am 14. November 70 Jahre alt.
Prof. Dr. Hans Joachim Schneider, emeritierter Hochschullehrer für Kriminologie, Strafrecht und Rechtspsychologie und ehemaliger Direktor der Abteilung Kriminologie des Instituts für Kriminalwissenschaften der Universität Münster, wird am 14. November 70 Jahre alt. Der Jurist und Psychologe gilt als einer der international bekanntesten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Kriminologie und der Viktimologie, der Wissenschaft vom Verbrechensopfer. Zu seinem Geburtstag erscheint eine Festschrift, die unter dem Titel "Kriminologie an der Schwelle zum 21. Jahrhundert" 62 Beiträge von Fachkollegen aus dem In- und Ausland vereinigt.
Geboren in Biedenkopf/Lahn studierte Hans Joachim Schneider Rechtwissenschaft an den Universitäten Marburg, Frankfurt/Main und Köln, wo er 1957 promoviert wurde. Es folgte ein weiteres Studium der Psychologie, Soziologie und Pädagogik an den Universitäten Freiburg und Basel und das Diplom in Psychologie im Jahr 1967. Als Hochschulassistent an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Hamburg habilitierte er sich 1971 für die Fächer Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug. Noch im gleichen Jahr folgte er dem Ruf an die Universität Münster als Professor für Kriminologie, Strafrecht und Rechtspsychologie und Direktor der Abteilung Kriminologie des Instituts für Kriminalwissenschaften. Ehrenvolle Rufe an die Freie Universität Berlin (1974) und an die Universität zu Köln (1982) lehnte er ab und blieb in Münster, wo er 1994 emeritiert wurde.
Das breite Fundament seiner wissenschaftlichen Ausbildung nutzte Schneider nicht nur als hervorragender akademischer Lehrer und Referent auf zahllosen Tagungen und Vortragsreisen in aller Welt, sondern auch als Autor und Herausgeber einer Vielzahl weithin beachteter Standardwerke und Einzelbeiträge. Sein Kriminologie-Lehrbuch wurde selbst in die chinesische und russische Sprache übersetzt.
Die internationale Zusammenarbeit lag Prof. Schneider immer besonders am Herzen. So war er unter anderem mehrfach für die Vereinten Nationen und für den Europarat als Berater tätig, übernahm Gastprofessuren, Vortragsreisen und Hospitationen in aller Welt. Als Präsident der Weltgesellschaft für Viktimologie (1979 bis 1985), als Direktoriumsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Kriminologie in Paris (1980 bis 1985) sowie Ehrenmitglied in ausländischen kriminologischen Gesellschaften förderte er den internationalen Erfahrungsaustausch auf den Gebieten der Kriminologie und der Viktimologie und vertrat weltweit eine demokratisch und humanistisch geprägte Kriminalpolitik.
Von 1981 bis 1987 hat Prof. Schneider als Kriminologie-Experte in einem Sachverständigen - Sonderausschuß des Europarats an Empfehlungen zur Stellung des Opfers im Strafrecht und Strafverfahren mitgearbeitet. 1984 erarbeitete er ein Gutachten für "Frauen als Verbrechensopfer" für die Vereinten Nationen. Auch in Deutschland gehört Prof. Schneider zu den immer wieder gefragten Experten, etwa bei Landtagsanhörungen oder in Bonner Ministerien. 1989 wurde er von der Bundesregierung in die unabhängige Regierungskommission zur Verhinderung und Bekämpfung von Gewalt berufen. Schon 1977 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des "Weißen Rings", der Gesellschaft zur Unterstützung von Verbrechensopfern und zur Verbrechensvorbeugung.
Die Universität Lodz/Polen, an der er seit seiner Emeritierung als Gastprofessor lehrt, würdigte seine Verdienste 1987 mit der Verleihung des Ehrendoktors der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Im August dieses Jahres erhielt er auf dem 12. Internationalen Kongreß für Kriminologie in Seoul/Korea als erster Deutscher den "Hermann-Mannheim-Preis" des Internationalen Zentrums für Vergleichende Kriminologie.
http://www.uni-muenster.de/Jura/staff/schneiderhans.html
Der münstersche Kriminologe Prof. Dr. Hans Joachim Schneider
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Politik, Psychologie, Recht
überregional
Personalia
Deutsch
Der münstersche Kriminologe Prof. Dr. Hans Joachim Schneider
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