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11.11.1998 00:00

Integration der Meßtechnik ins Umfeld der Produktion

Dr.rer.pol. Dipl.-Kfm. Ragnwolf Knorr Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Im Rahmen von Produktion 2000 fördert das Bundesforschungsministerium das Forschungsprojekt "Werkergerechte und prozeßkettenorientierte Meßtechnik für die Produktion im 21. Jahrhundert" (WEPROM). Industrie (Bosch, Brown & Sharpe, Daimler Benz, Heidelberger Druckmaschinen, Sekurit, Suessen, Zeiss) und Hochschulinstitute (Werkzeugmaschinenlabor, RWTH Aachen und der Lehrstuhl Qualitätsmanagement und Fertigungsmeßtechnik der FAU Erlangen-Nürnberg) arbeiten darin gemeinsam an der Integration rechnergestützter Koordinatenmeßgeräte in die betriebliche Ablauforganisation.

    Mit einem integrativen, werkerorientierten Ansatz werden die Voraussetzungen für die Integration der flexiblen und hochgenauen Koordinatenmeßtechnik vom Feinmeßraum in das Umfeld der Produktion geschaffen. Auf diese Weise wird es möglich:

    * Planungsabläufe zu rationalisieren,

    * Prüfstrategien und Bedienabläufe vom Zulieferer bis zum Kunden zu vereinheitlichen und zu vereinfachen,

    * Meßabläufe effektiver zu gestalten und vollständig in den Fertigungsprozeß zu integrieren sowie

    * Erfahrungen eines Teams, bestehend aus Entwicklung, Fertigung und Qualitätssicherung in einem frühen Entwicklungsstadium zu nutzen.

    Werkergerechte Technik

    Das Ziel soll dadurch erreicht werden, daß alle notwendigen Voraussetzungen für eine Prüfung durch den Werker selbst geschaffen werden. Hierzu ist eine deutliche Vereinfachung der Bedienerführung sowohl bei der Generierung als auch bei der Anwendung bauteilspezifischer Meßabläufe auf der Basis einfacher und standardisierter Anwenderschnittstellen zu realisieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der werkergerechten Aufbereitung der Meßergebnisse und deren weiteren Nutzung innerhalb der Prozeßkette.

    Durch Bereitstellen von Methoden für eine umfassende Informationsverarbeitung und den systemübergreifenden Datenaustausch kann unter Anwendung und Erweiterung bestehender Standards eine wesentliche Steigerung der Effizienz im Hinblick auf die Durchführung der einzelnen Teilschritte einer umfassenden Qualitätsprüfung erreicht werden. Mit der Möglichkeit der Datenrückführung wird gleichzeitig eine objektive und reproduzierbare Beurteilung der betrachteten zulässigen Prozeßstörungen gewährleistet.

    Eine integrierte Prüfplanung vereinheitlicht und vereinfacht Prüfstrategien und Bedienabläufe in der gesamten Kette vom Zulieferanten bis zum Endverbraucher. Erfahrungen aus Entwicklung, Fertigung und Qualitätssicherung werden in einem frühen Planungsstadium genutzt. Direkt aus den Daten der Konstruktion werden abgesicherte, von allen Beteiligten geprüfte und bezogen auf Prüfschärfe und -tiefe universelle Prüfprogramme erstellt. Das Erarbeiten einer einheitlichen Prüfstrategie direkt aus den CAD-Daten vermeidet unnötige Rekursionen im Prüfplanungsprozeß. Dies trägt zu einer entscheidenden Verkürzung der Entwicklungszeit neuer Produkte bei. Dadurch wird die Basis für eine an den Prozeßverlauf angepaßte Dynamisierung der Prüfungen ohne zusätzlichen Programmieraufwand geschaffen. Ebenso wird das Einbeziehen der aktuellen merkmalspezifischen Meßmittelfähigkeit für eine objektive Bewertung der Meßmittel ermöglicht.

    An Ergebnissen ist geplant:

    * Ein Softwarepaket, das die Einbindung der Meßtechnik in die betriebliche Ablauforganisation verbessert.

    * Die Bedienung unterschiedlicher Meßgeräte wird durch eine einheitliche Benutzerschnittstelle vereinfacht.

    * Die Vergleichbarkeit von Meßergebnissen wird durch Empfehlungen für prüfzielorientierte Meßstrategien und definierte Austauschformate für Prüfpläne und Meßergebnisse verbessert.

    * Benutzergerechte Anwendertools für den Werker.

    * Einbindung optischer Meßverfahren in die 3D Koordinatenmeßtechnik.

    * International abgestimmte Normen für die datentechnische Integration der Meßgeräte in das betriebliche EDV-Umfeld.

    Die Ergebnisse werden durch die beteiligten Herstellerfirmen Brown & Sharpe und Zeiss in ihren Produkten kommerziell zur Verfügung gestellt.

    Die Arbeiten am Projekt "Werkergerechte und prozeßkettenorientierte Meßtechnik für die Produktion im 21. Jahrhundert" sind in fünf Projektgruppen unterteilt. Dem Lehrstuhl Qualitätsmanagement und Fertigungsmeßtechnik (Prof. Dr.-Ing. Albert Weckenmann) obliegt die Leitung der Projektgruppe 4, die für das Ermitteln prüfzielorientierter Meßstrategien zuständig ist. Das gesamte Fördervolumen beträgt 13,5 Millionen Mark. Zur Bearbeitung ist die Zeit von 1. 9. 1997 bis 30. 6. 2001 vorgesehen.

    * Kontakt:
    Prof. Dr.-Ing. Albert Weckenmann, Lehrstuhl Qualitätsmanagement und Fertigungsmeßtechnik
    Nägelsbachstraße 25, 91052 Erlangen
    Tel.: 09131/85 -26521, Fax: 09131/85 -26524, E-mail: qfm@qfm.uni-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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