idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.03.2021 10:45

Großartiger Erfolg: Tübingen wird Standort des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit

Bianca Hermle Kommunikation und Medien
Universitätsklinikum Tübingen

    Optimale Forschungsbedingungen zu schaffen, um Volkskrankheiten zu
    bekämpfen, ist ein zentrales Anliegen der vom Bundesministerium für Bildung und
    Forschung geförderten Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Mit ihrer
    Bewerbung als Standort des neuen Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit
    konnten die Wissenschaftler des Zentrums für Psychische Gesundheit am
    Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen
    zusammen mit weiteren Tübinger Kooperationspartnern die Ausschreibung für sich
    entscheiden. Dies gab Bundesforschungsministerin Anja Karliczek am 10.03.2021 in einer
    Pressekonferenz bekannt.

    Professor Michael Bamberg, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender
    des Tübinger Universitätsklinikums gratuliert zu dem großartigen Erfolg: „Die
    Bewerbung besticht durch ihre Orientierung am einzelnen psychisch erkrankten
    Menschen. Der Nutzen für diese Patientinnen und Patienten ist direkt erkennbar.“

    Der Antrag des Tübinger Zentrums für Psychische Gesundheit fußt auf drei Pfeiler:
    Mithilfe von Neuromodulationsverfahren wie der nichtinvasiven Hirnstimulation und
    dem Neurofeedback sollen sich Hirnfunktionsstörungen normalisieren, die
    psychischen Erkrankungen zugrunde liegen. Der zweite Schwerpunkt widmet sich
    der innovativen Weiterentwicklung von psychotherapeutischen Verfahren. Dies kann
    zum Beispiel durch eine Ergänzung um digitale Komponenten, Trainingsprogramme
    oder virtuelle Realität geschehen. Für diese beiden therapeutischen Felder ist ein
    besseres Verständnis der den psychischen Erkrankungen zugrunde liegenden
    Hirnfunktionsstörungen erforderlich. Dafür müssen komplexeste Daten aus ganz
    verschiedenen Bereichen wie der klinischen Datenerhebung, der Hirnbildgebung und
    der Genetik zusammengeführt werden. Dies ist Inhalt der rechnergestützten
    Psychiatrie, der dritten Forschungssäule des Tübinger Antrags.

    „Das Zusammenspiel von Neuromodulation, verstärkter Psychotherapie und
    rechnergestützter Psychiatrie bildet die Grundlage für eine verbesserte Behandlung
    von Menschen mit psychischen Erkrankungen“, erläutert Professor Andreas
    Fallgatter die überzeugende Tübinger Strategie. „Dies können beispielsweise
    Depressionen, Psychosen, Sucht- und Angsterkrankungen, Essstörungen und
    Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) sein“, fügt der
    Koordinator des Tübinger Zentrums hinzu. Insbesondere geht es den
    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern darum, die verschiedensten zur
    Verfügung stehenden und neu zu entwickelnden Behandlungen im Bereich der
    Psychotherapien, aber auch im Bereich der biologischen Behandlungsverfahren, der
    medikamentösen Ansätze und der psychosozialen Therapien zielgenau im Sinne der personalisierten Behandlung auf einen einzelnen erkrankten Menschen anzupassen. Damit sollen die Therapien wirksamer gemacht und die Dauer von Behandlungen verkürzt werden.

    „Gute Zusammenarbeit und Synergieeffekte mit den bereits bestehenden Gesundheitszentren in den Bereichen Demenz, Krebs, Diabetes und Infektionskrankheiten werden dazu beitragen, die Forschung zu und die Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Tübingen auf einem internationalen Spitzenniveau zu halten“, ist sich Professor Bernd Pichler, Dekan der Medizinischen Fakultät sicher. In Tübingen sind bereits vier der sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung etabliert.

    Das Zentrum für Psychische Gesundheit am Universitätsklinikum Tübingen ist ein Zusammenschluss der Abteilung Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie, der Abteilung Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter, der Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und dem Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie der Universität Tübingen. Es hat sich in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Psychologie, dem Tübinger Neurocampus, dem Hector-Institut für Bildungswissenschaften, der LEAD-Graduiertenschule und Forschungsnetzwerk, dem Leibniz-Institut für Wissensmedien, den Max-Planck-Instituten für Biologische Kybernetik und Intelligente Systeme, dem Exzellenzcluster Maschinelles Lernen, dem Cyber-Valley sowie weiteren Experten erfolgreich in der Ausschreibung für ein Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit beworben.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Universitätsklinikum Tübingen
    Professor Dr. Andreas J. Fallgatter
    Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
    Koordinator Zentrum für Psychische Gesundheit
    Osianderstraße 24, 72076 Tübingen
    Tel. 07071 29-84858
    E-Mail Andreas.Fallgatter@med.uni-tuebingen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Psychologie
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).