Nachwuchsforscherin Dr. Silvia Budday vom Lehrstuhl für Technische Mechanik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis ausgezeichnet – dem wichtigsten deutschen Forschungspreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Preisverleihung findet im digitalen Rahmen am 4. Mai statt.
Den Gehirnwindungen auf der Spur
In ihrer Forschung beschäftigt sich Dr. Silvia Budday mit der Gehirnmechanik: Warum ist unser Gehirn gefaltet? Welche Auswirkungen haben die mechanischen Eigenschaften dieser Furchen? Die Nachwuchswissenschaftlerin hat 3D-Computer-Modelle des Gehirns erstellt, die sich aus kleinen Würfeln zusammensetzen, die die verschiedenen Gehirnareale repräsentieren. Mithilfe dieser Modelle ist es möglich, die Mechanik einzelner Gehirnareale zu betrachten. Damit könnten beispielsweise Operationen simuliert, aber auch Diagnosen von Krankheiten verbessert werden. Erkrankungen wie Epilepsie oder Schizophrenie sind häufig mit Fehlbildungen des Gehirns verbunden, was Einfluss auf dessen Funktion hat. Auch bei Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson verändern sich die mechanischen Eigenschaften des Gehirns. Bei vielen Erkrankungen zeigen sich die Symptome jedoch erst, wenn es zu spät ist. Dank der Modelle könnten sie früher erkannt werden. Zudem nutzt Budday ihre Methode, um in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Anatomie und den Lehrstühlen für Biomaterialien und Biophysik der FAU Ersatzmaterialien für weiche Gewebe zu identifizieren, wie zum Beispiel Hydrogele, die ähnliche mechanische Eigenschaften wie die natürlichen Gewebe aufweisen. Somit leistet sie auch im Gebiet des Tissue Engineerings, also der Gewebekonstruktion und -züchtung, einen wichtigen Beitrag.
„Das Gehirngewebe gehört zu der ultraweichen Materialklasse – diese ist aufgrund ihrer herausfordernden Eigenschaften sehr schwer zu modellieren. Dr. Silvia Budday hat es geschafft, dass das Gehirngewebe in übersichtlicher und nachvollziehbarer Weise in Simulationen untersucht werden kann“, sagt Prof. Dr. Paul Steinmann, Inhaber des Lehrstuhls für Technische Mechanik. „Ihre Arbeiten zur Modellierung von Gehirngewebe im Abgleich mit experimentellen Befunden sind daher sowohl für die Biomechanik als auch die Neuromedizin von größter Bedeutung.“
Wissenschaftsminister Bernd Sibler würdigt die hohe Relevanz der Forschung der Preisträgerin: „Dr.-Ing. Budday arbeitet in einem noch jungen Forschungsgebiet und leistet damit Pionierarbeit von unschätzbarem Wert. Dass sie bedeutsame Grundlagenforschung betreibt, die zugleich für die klinische Anwendung von hoher Relevanz ist, macht Dr.-Ing. Budday geradezu idealtypisch zu einer Forscherin, die sich in ihrer täglichen Arbeit dafür engagiert, unsere Welt ein Stück besser und lebenswerter zu machen. Als bayerischen Wissenschaftsminister macht es mich natürlich sehr stolz, eine solche Preisträgerin im Freistaat zu haben, die zudem zu den weltweit führenden Wissenschaftlerinnen auf ihrem Gebiet gehört! Wir tun unter anderem mit unserer milliardenschweren Innovationsoffensive Hightech Agenda Bayern alles dafür, Forscherinnen und Forschern hervorragende Voraussetzungen zu bieten, um ihre Innovationskraft entfalten zu können.“
Über die Preisträgerin
Bereits ein Blick in ihren Werdegang zeigt, dass die junge Wissenschaftlerin zu den hochtalentierten Nachwuchskräften gehört: Silvia Budday studierte Maschinenbau am Karlsruher Institut für Technologie, wo sie als beste Absolventin mit dem Irene-Rosenberg-Preis ausgezeichnet wurde. Ihre Doktorarbeit, die sie 2017 an der FAU abschloss, wurde gleich von zwei Fachgesellschaften ausgezeichnet. Zudem erhielt sie im Jahr 2016 den Bertha-Benz-Preis, wurde im Rahmen der Emerging Talents Initiative sowie der Emerging Fields Initiative der FAU gefördert und ist von der DFG in das Emmy-Noether-Programm aufgenommen worden. Erst im vergangenen Jahr wurde Budday der prestigeträchtige Status einer Nachwuchsgruppenleiterin an der Technischen Fakultät der FAU verliehen.
Heinz Maier-Leibnitz-Preis: Ansporn für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Nachwuchsforscherinnen und -forscher dabei unterstützen, ihre wissenschaftliche Laufbahn weiterzuverfolgen: Mit diesem Ziel vergibt die DFG seit 1977 jährlich zehn Preise dotiert mit jeweils 20.000 Euro an hervorragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt die Mittel für den Preis zur Verfügung. Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis ist nach dem Physiker und ehemaligen Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft benannt. Weitere Informationen zum Preis gibt es in Kürze auf der DFG-Homepage www.dfg.de/maier-leibnitz-preis.
Weitere Informationen:
Dr. Silvia Budday
silvia.budday@fau.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Maschinenbau, Medizin
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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