Carsharing ermöglicht registrierten Nutzern die unkomplizierte Miete eines Fahrzeuges per Smartphone. Während in stationsbasierten Systemen jedes Auto nach der Miete wieder zu seinem festen Standort zurückgebracht werden muss, ermöglichen free-floating Systeme die Rückgabe auf jedem beliebigen öffentlichen Parkplatz einer Großstadt. Jochen Gönsch, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Service Operations an der Universität Duisburg-Essen, erläutert, warum das gut für die Umwelt ist.
Moderne und bedarfsorientierte Flotten senken den Verbrauch
Viele Carsharing-Anbieter verfügen über moderne Fahrzeuge, die sehr gute Verbrauchs- und Abgaswerte besitzen. Nicht zuletzt aus Imagegründen stehen zahlreiche Elektrofahrzeuge zur Verfügung. Hinzu kommt, dass die Flotten aus überdurchschnittlich vielen Kleinwagen bestehen. Automobilhersteller senken so über ihre Carsharing-Töchter den durchschnittlichen Verbrauch aller hergestellten Pkw. Für sie ist das wichtig, weil die EU hier Obergrenzen vorschreibt. Ein weiteres Argument ist oft, dass Kundinnen und Kunden immer das passende Auto nutzen können: Die Kundin muss nicht immer Kleinbus fahren, nur weil sie ab und an mit der Familie in Urlaub fährt, sondern kann die Größe des PKWs nach tatsächlichem Bedarf wählen.
Gute Auslastung schont die Umwelt
Auch wenn die Auslastung von Carsharing-Fahrzeugen meist im einstelligen Prozentbereich liegt, so werden sie doch deutlich intensiver genutzt als Privatfahrzeuge. Für die gleiche Fahrleistung müssen also weniger Fahrzeuge hergestellt und entsorgt werden. Vor allem wird der benötigte Parkraum reduziert – laut Studien um bis zu 20%.
Aber: Wird am Ende tatsächlich der Pkw oder auch der Bus ersetzt?
Es stellt sich die Frage, ob durch Carsharing tatsächlich der eigene PKW oder nur die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ersetzt wird. Studien zeigen, dass bei Nutzern von Carsharing der private Pkw-Besitz sinkt. Die entsprechenden Fahrten werden einerseits durch Carsharing, insbesondere aber auch durch den öffentlichen Nahverkehr ersetzt. Das heißt, Carsharing leistet mittelfristig einen Beitrag zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Mobilität.
Professor Gönsch ist einer von über 170 VHB experts des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (VHB). Mit rund 2.800 Mitgliedern ist der Verband eine wachsende, lebendige Plattform für wissenschaftlichen Austausch, Vernetzung und Nachwuchsförderung in allen Bereichen der BWL und darüber hinaus.
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Jochen Gönsch, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Service Operations an der Universität Duisburg-Essen
jochen.goensch@uni-due.de
https://vhbonline.org/vhb-experts
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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