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27.07.2021 10:36

Liebe im Lockdown – eine Frage des Bindungsstils

Alexandra Frey Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien

    Was eine gute Beziehungsqualität in Krisenzeiten ausmacht
    Zwischenmenschliche Beziehungen sind für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit besonders wichtig. Was hilft aber, eine zufriedenstellende, subjektiv "gute" romantische Beziehung zu führen? Ein internationales Team rund Stephanie Eder von der Universität Wien hat genau das untersucht – und zwar während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie, als in Europa durchgehend "harte" Lockdowns eingeführt wurden. Das Ergebnis: "Sichere" Bindungsstile sind im Lockdown besonders wichtig für glückliche Beziehungen. Die Ergebnisse der Studie erscheinen in der Fachzeitschrift "Frontiers in Psychology".

    Gibt es Faktoren, die bestimmen, welche Beziehungen es gut durch Krisenzeiten schaffen? Dieser Frage sind Wissenschafter*innen rund um Stephanie Eder von der Universität Wien nachgegangen. 313 Proband*innen in einer Paarbeziehung haben wiederholt Fragebögen zu ihrer Beziehung und psychologischen Persönlichkeitseigenschaften ausgefüllt und angegeben, wie die Pandemie sie persönlich getroffen hat. Mithilfe von Machine-Learning- Modellen konnten die Forscher*innen aus diesen Daten Prädiktoren – also Variablen, die eine gute Vorhersagekraft haben – für Beziehungsqualität während der Krise finden. Was macht also eine gute Beziehung im Lockdown aus?

    Fazit ist: Der sogenannte Bindungsstil zum Partner hat einen besonders hohen Einfluss und prädiktiven Wert: "Sicher" gebundene Proband*innen haben gegenüber Menschen mit "unsicherem/ängstlichen" oder "vermeidenden" Bindungsstilen besonders zufriedenstellende Beziehungen während der Krise. Dieser psychologische Faktor ist weit wichtiger als äußere Einflüsse. Schwieriger ist es hingegen, auch Änderungen in der Beziehungsqualität über diese Zeit hinweg vorauszusagen: Hier konnten keine Prädiktoren identifiziert werden.

    Die Ergebnisse dieser Studie betonen, wie wichtig Bindungsstile auch in erwachsenen Beziehungen sind und zeigen erstmals deren Rolle für romantische Beziehungen während der COVID-19 Pandemie.

    Publikation in "Frontiers in Psychology":
    Eder, S. J., Nicholson, A., Stefanczyk M., Pieniak, M., Martínez-Molina, J., Pešout Ondra, Binter, J., Smela, P., Scharnowski, F., Steyrl, D. (2021). Securing Your Relationship: Quality of Intimate Relationships During the COVID-19 Pandemic Can Be Predicted by Attachment Style. In: Frontiers in Psychology (12); DOI: 10.3389/fpsyg.2021.647956

    Untersuchung psychologischer Aspekte der Pandemie im "Open Science Framework":
    Eder, S. J., Stefańczyk, M., Pieniak, M., Molina, J. M., Pešout, O., Binter, J., … Nicholson, A. (2021). Predicting interpersonal dynamics during the COVID-19 pandemic using machine learning: A cross-national longitudinal study. Verfügbar unter: osf.io/db4px


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    MSc. Stephanie Eder
    Fakultät für Lebenswissenschaften
    Universität Wien
    1090 - Wien, Althanstraße 14
    stephanie.eder@univie.ac.at


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Psychologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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