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08.09.2021 15:46

SYNMIKRO-Forschungsbau fördert einmalige interdisziplinäre Zusammenarbeit

Dr. Gabriele Neumann Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

    Ein großer neuer Forschungsbau der Philipps-Universität Marburg füllt sich derzeit Schritt für Schritt mit Leben. Die ersten Arbeitsgruppen sind bereits im Neubau des Zentrums für Synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO) auf dem Campus Lahnberge eingezogen.

    Dazu gehört auch die Arbeitsgruppe des Zellbiologen und Leibnizpreisträgers Prof. Dr. Roland Lill. Seine Forschungsgruppe für Klinische Zytobiologie war bisher in einem Gründerzeitgebäude in der Marburger Innenstadt untergebracht. Wenn alle elf Arbeitsgruppen im Neubau eingezogen sind, werden mehr als 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Zell- und Mikrobiologie, Biochemie, Bioinformatik und Medizin der Philipps-Universität und des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie in dem Gebäude forschen, darunter drei selbstständige Nachwuchsgruppen. Außerdem sind im Gebäude mehrere Technologiezentren angesiedelt, die ein weites Spektrum hochmoderner Expertise, unter anderem hochauflösende Fluoreszenz- und Kryo-Elektronenmikroskopie, Laborautomation und Bioinformatik für die lebenswissenschaftliche Forschung bereitstellen. „Der Forschungsbau fördert damit eine einmalige interdisziplinäre Zusammenarbeit“, betont Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause.

    SYNMIKRO ist mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 60,3 Millionen Euro einer der größten Forschungsbauten der Universität. Der Wissenschaftsrat hatte 2014 den Neubau empfohlen. Als Bauherr war der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) tätig, der den gesamten Bauprozess gemeinsam mit der Philipps-Universität koordinierte.

    „Der Neubau bietet den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dieses einmaligen Zentrums nun angemessene Bedingungen für ihre Forschung. Der Schwerpunkt synthetische Mikrobiologie im Forschungsprofil der Universität Marburg kann mit dieser Infrastruktur sehr gut in die Zukunft gehen. Ich bedanke mich beim Bund, dem Land und allen Beteiligten der Universität für ihr Engagement, mit dem dieses Projekt umgesetzt werden konnte“, sagt Krause. Auf vier Geschossen mit insgesamt 6.250 Quadratmetern Fläche stehen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern moderne Labore und Büroräume sowie ein mit modernster Technik ausgestatteter Vortragssaal zur Verfügung.

    Der Forschungsbau für SYNMIKRO ist eines der größten vom Wissenschaftsrat zur Förderung empfohlenen Bauvorhaben. Von den etwa 60,3 Millionen Euro Gesamtinvestitionen entfallen etwa 50,7 Millionen Euro auf den Bau sowie 4,3 Millionen Euro auf die Ersteinrichtung und 5,3 Millionen Euro auf den Erwerb von Großgeräten wie beispielsweise speziellen Elektronenmikroskopen und Großcomputeranlagen.

    Der Bund beteiligt sich mit etwa 24,9 Millionen Euro an den Kosten, das Land Hessen mit etwa 35,4 Millionen Euro. Der Wissenschaftsrat hatte den Forschungsbau 2014 als Vorhaben von überregionaler Bedeutung zur gemeinsamen Bund-Länder-Förderung empfohlen. Anfang 2017 wurde mit den Erdarbeiten begonnen, zum Wintersemester 2022/2023 soll der Forschungsbau offiziell in Betrieb genommen werden.
    „Wir freuen uns, den Neubau als Kristallisationsort für die fächerübergreifende Zusammenarbeit bei SYNMIKRO nutzen zu können. Es ist ein Ort entstanden, der hervorragende Bedingungen für multi- und interdisziplinäre Spitzenforschung, Innovation und besonders die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Zukunftsfeldern Mikrobiologie und Synthetische Biologie bietet“, sagt die geschäftsführende Direktorin Prof. Dr. Anke Becker.

    Architektur

    Der Neubau besteht im Erdgeschoss aus zwei Gebäudeflügeln, die einen Innenhof rahmen. An den Haupteingang schließen sich ein großzügiges, modern gestaltetes Foyer und ein zweigeschossiger Vortragsraum mit rund 180 Sitzplätzen an.
    Die drei Obergeschosse des Gebäudes umgeben den Hof mit ringförmig umlaufenden Galerien, die mit dem Eingangsbereich verbunden sind. In den schmaleren Seiten der nördlichen und südlichen Gebäuderiegel sind Büros untergebracht, in den tieferen Längsseiten befinden sich Labore. Durch den zentralen Hof gelangt natürliches Licht auch in die innenliegenden Räume.
    Das Gebäude hat eine Fassade aus dunkel gebrannten Ziegeln. Lochfenster geben ihr eine ruhige und klare Gliederung. Im Kontrast dazu ist die Fassade zum Innenhof mit Fassadenbändern aus eloxiertem Aluminium in einem hellen Ton gehalten.

    Hintergrund

    Der SYNMIKRO-Neubau ist ein weiterer Baustein in der Realisierung des Masterplans für den Campus Lahnberge. Dort sollen baulich die Natur- und Lebenswissenschaften konzentriert werden, im innerstädtischen Lahntal die Geistes- und Sozialwissenschaften. In den vergangenen Jahren wurden auf den Lahnbergen in Nachbarschaft zu SYNMIKRO bereits das Zentrum für Tumor- und Immunbiologie (ZTI) sowie der Neubau für den Fachbereich Chemie fertiggestellt und der Universität zur Nutzung übergeben. Der bisherige SYNMIKRO-Bau aus dem Jahr 2014 wird in Zukunft vom Institut für Anatomie und Zellbiologie des Fachbereichs Medizin genutzt werden.


    Bilder

    Der Neubau des Zentrums für Synthetische Mikrobiologie auf dem Campus Lahnberge.
    Der Neubau des Zentrums für Synthetische Mikrobiologie auf dem Campus Lahnberge.
    Foto: Christian Stein


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Der Neubau des Zentrums für Synthetische Mikrobiologie auf dem Campus Lahnberge.


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