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25.10.2021 11:59

Kann ein Chemokin eine schützende Rolle bei Asthma bronchiale einnehmen?

Blandina Mangelkramer Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Das Chemokin RANTES, ein Signalprotein, das unter anderem dazu beiträgt, bestimmte Zellen des Immunsystems ins Lungengewebe zu locken, scheint einen antientzündlichen Effekt auf die Erkrankung Asthma bronchiale zu haben. Zu diesem Schluss kommt eine Forschungsgruppe um Prof. Dr. Dr. Susetta Finotto und Doktorandin Nina Li vom Universitätsklinikum Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).

    Asthma bronchiale ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege. Bei den entzündlichen Vorgängen spielt die Ansammlung von Zellen der Immunabwehr, den eosinophilen Granulozyten, in den Atemwegen eine wichtige Rolle. Während eine bestimmte Form der eosinophilen Granulozyten, abgekürzt iEos, entzündliche Prozesse fördert, trägt eine zweite Form, rEos genannt, zum Gleichgewicht in der Lunge bei. Nina Li und ihr Team von der Abteilung Molekulare Pneumologie verabreichten Mäusen mit und ohne Asthma eine künstlich hergestellte Form des Chemokins RANTES. Die Forschungsgruppe beobachtete, dass sich als Folge die Zahl der rEos erhöhte, während die iEos abnahmen. Daneben wurde vermehrt der gegen Entzündungen wirkende körpereigene Stoff IL-10 hergestellt, was auf eine möglicherweise antientzündliche Wirkung von RANTES hindeutet. Außerdem zeigten die Forschenden, dass das Asthma-Medikament Resiquimod die RANTES-Produktion bei Kindern mit Asthma einleitet, was ebenfalls für eine unterstützende Wirkung des Chemokins bei der Behandlung der Erkrankung spricht. Das Forschungsteam stellte zudem fest, dass bei einer Infektion mit Rhinoviren, die Schnupfen und Erkältung auslösen, die Produktion von RANTES in den Blutzellen von Kindern mit Asthma bronchiale verringert war. Rhinovirus-Infektionen führen häufig zu Verschlechterungen von Asthma. Mit ihren Ergebnissen sowie Auswertungen der Daten der USA-Asthma BRIDGE Kohorte und von Blutuntersuchungen von Kindern mit Asthma eröffnet die FAU-Forschungsgruppe eine neue Sichtweise auf RANTES in der Therapie von Asthma bronchiale.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Dr. Susetta Finotto
    Tel.: 09131-85-35883-42454
    susetta.finotto@uk-erlangen.de


    Originalpublikation:

    http://dx.doi.org/10.2139/ssrn.3757688


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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