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02.04.2004 11:15

Bakterien als Katalysatoren bei der Mineralneubildung

Dr. Ralf Breyer Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Zehntes Internationales Symposium für Experimental Mineralogy, Petrology and Geochemistry (EMPG X) an der Universität Frankfurt

    FRANKFURT. Biomineralisation, vulkanische Prozesse, neue technologische Methoden bis hin zu Impakten von Meteoriten und deren klimatischen Folgen sind nur einige der Fragestel-lungen und Themen, die im Rahmen des 10. Symposiums für Experimentelle Mineralogie, Petrologie und Geochemie vom 4. bis 7. April an der Universität Frankfurt diskutiert werden.

    So spielen Bakterien eine entscheidende Rolle bei der Ausscheidung von Mineralen aus wässerigen Lösungen und nicht, wie bisher vermutet, die Redoxbedingungen und der Säuregrad. Der wichtigste Schritt dabei ist die Adsorption (=Anlagerungen) von Metallen an den Zellwänden der Bakterien. Lebewesen beeinflussen also wesentlich die Mineralbildung. Andere Wissenschaftler erzeugen in ihren Experimenten mit hochexplosiven Geschossen Bedingungen, die denen des Aufpralls eines Meteoriten auf die Erde entsprechen. Damit untersuchen sie das Zersetzungsverhalten von Anhydrit, einem Kalziumsulfat, bei einem solchen Aufprall, d.h. sie ermitteln, wann und bei welchen Bedingungen aus Anhydrit SOx Gase entstehen, die mitverantwortlich für das Aussterben der Dinosaurier am Ende der Kreidezeit sein können.

    Mit Experimenten bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt wurde in Diamantstempelzellen erstmals die Entstehung von Ionenspuren in festen Substanzen bei hohen Drucken untersucht. Dabei ging es um die bessere Quantifizierung eines bereits etablierten geologischen Werkzeugs zur Altersbestimmung. Im Zuge dieser Experimente fand man heraus, dass bei der Schwerionenbestrahlung völlig neue Mineralphasen im Nanobereich entstehen, die das Potenzial zur Herstellung neuartiger Materialien in der Nanotechnologie besitzen.

    Knapp 270 Teilnehmer, unter anderem aus Australien, China, Japan, Iran, Korea, Russland, Südafrika und den USA, die sich vor allem mit der Simulation von Prozessen im Erdinneren, also bei hohen Drucken und Temperaturen, beschäftigen, präsentieren diese und andere Erkenntnisse auf dem Feld der experimentellen Disziplinen in den Geowissenschaften.

    Die Tagung, die unter der Leitung von Prof. Gerhard Brey, Institut für Mineralogie, steht, wurde vor 20 Jahren auf Initiative einiger weniger europäischer Geoinstitute ins Leben gerufen und hat sich unterdessen zu einem Forum mit weltweiter Bedeutung entwickelt. Seither haben sich auch die Untersuchungs- und Arbeitsmethoden wesentlich weiter entwickelt. Nach wie vor müssen völlig neue Technologien und Materialien entwickelt werden - schließlich herrschen an der Grenze des Erdmantels zum Erdkern in 2.900 km Tiefe ein Druck von ca. 1,3 Mbar (ca. 1 300 000 atm) und Temperaturen von etwa 4500°C.

    Kontakt: Prof. Gerhard Brey; Geochemie und Petrologie, Mineralogisches Institut der Universität; Senckenberganlage 28; 60325 Frankfurt; Tel.: 069-798 28602; Fax: 069-798 28066; E-Mail: brey@em.uni-frankfurt.de

    Dr. Heidi Höfer; Geochemie und Petrologie, Mineralogisches Institut der Universität; Senckenberganlage 28; 60325 Frankfurt; Tel.: 069-798 22549; Fax: 069-798 28066; E-Mail: hoefer@em.uni-frankfurt.de

    und www.empgx.uni-frankfurt.de so wie www.uni-frankfurt.de/fb11/IMIN/petro/de_petro.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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