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07.04.2004 15:01

Universitäts- und Stadtbibliothek Köln zeigt seltene Blockbücher

Eva Faresin Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Die Sonderschau der 18. Antiquariatsmesse (23.-25. April 2004) wird zum zweiten Mal von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln gestaltet.

    50 /2004 (Blockbücher)
    Universitäts- und Stadtbibliothek auf der Antiquariatsmesse
    Sonderschau der USB Köln zeigt seltene Blockbücher

    Die Sonderschau der 18. Antiquariatsmesse (23.-25. April 2004) wird zum zweiten Mal von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln gestaltet.

    In ihrem mehr als 3,3 Millionen Bände zählenden Bestand verwahrt die USB auch eine umfangreiche historische Büchersammlung, zu der zwei der äußerst seltenen "Blockbücher" gehören. Blockbücher oder Holztafeldrucke entstanden im 15. und frühen 16. Jahrhundert hauptsächlich in den Niederlanden und in Süddeutschland. Als frühestes Zeugnis gilt eine zwischen 1420-30 publizierte Blockbuchausgabe. Auch als Gutenberg das Drucken mit beweglichen Lettern erfunden hatte, wurden weiterhin Blockbücher produziert, nun in Konkurrenz zu den im Typensatz hergestellten Exemplaren. Als Blütezeit der Blockbücher gelten die Jahre 1460 bis 1480.

    Bei der Herstellung eines typischen Blockbuches wurden Bilder und Texte in eine Holztafel geschnitten und auf Papier abgezogen. Eine Druckerpresse kam nicht zum Einsatz, vielmehr hat man das Papier mit einem Lederballen auf den Holzstock angedrückt (Reiberdruck), so dass sich Zeichnung und Text auf der Rückseite durchdrückten und sich die Rückseite nicht mehr bedrucken ließ. In der Regel wurden einseitig bedruckte Doppelblätter gefertigt, die man mit den bedruckten Seiten nach innen faltete und an den leeren Seiten zusammenklebte. Auf diese Weise erhielt man ein Buch mit fortlaufend bedruckten Seiten.

    Laut der neuesten Bestandsaufnahme lassen sich weltweit nur etwas mehr als 100 Blockbücher mit 32 Inhalten nachweisen. Überwiegend sind Blockbücher religiös-theologischen Inhalts hergestellt worden (Apocalypse, Ars moriendi, Biblia Pauperum, Canticum Canticorum, Speculum Humanae Salvationis), doch auch Kalender, Fabeln und Lehrbücher wurden als Blockbücher produziert. Blockbücher gehören zu den Raritäten, die sich als besonders wertvolle Objekte in bedeutenden Bibliotheken und Sammlungen finden. Im Antiquariatshandel oder in Auktionen werden sie heute höchst selten angeboten.

    Bei den beiden Kölner Blockbüchern handelt es sich um eine Apocalypse und eine Biblia Pauperum. Beide entstanden etwa um 1465; ersteres in der Maingegend, letzteres in den Niederlanden. Die beiden Bände gelangten über den Nachlass des Kölner Sammlers Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824), der 1818 seine umfangreiche Kunst- und Buchkollektion seiner Vaterstadt vermachte, in den Besitz der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. Die beiden Bände werden zum ersten Mal zusammen ausgestellt.

    (30 Zeilen à 60 Anschläge)
    Verantwortlich: Eva Faresin

    Für Rückfragen stehen Ihnen Professor Dr. Wolfgang Schmitz unter der Telefonnummer 0221/470-2260, der Fax-Nummer 0221/470-5166 und Dr. Gernot Gabel, der diese Sonderschau betreut, unter der Telefonnummer 0.22.33/ 63.550 und der Fax-Nummer 0.22.33/ 65.866 zur Verfügung.

    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web unter http://www.uni-koeln.de/pi/.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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