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08.04.2004 11:59

Der Philosoph Mihály Vajda wird Rosenzweig-Gastprofessor

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Kassel. Franz-Rosenzweig-Gastprofessor des Jahres 2004 wird der ungarische Philosoph Prof. Dr. Mihály Vajda.

    Mihály Vajda gehörte in den 60er und 70er Jahren zu dem unmittelbaren Schüler-Kreis von Georg Lukács, der als Budapester-Praxis-Gruppe internationales Aufsehen erregte, weil diese Gruppe eine Kritik der Entfremdung in den Staaten des real-existierenden Sozialismus anmahnte. Nach dem Tod von Georg Lukács verloren die Mitglieder dieses Kreises in Ungarn ihre akademischen Stellen und sie mussten teilweise ins Ausland emigrieren. In dieser Zeit war Mihály Vajda bereits einmal als Gastvortragender an der Universität Kassel. Nach weiteren Gastaufenthalten in den USA, Kanada und Deutschland wurde er nach der Wende 1989 in Ungarn politisch rehabilitiert und zum Professor für Philosophie an die Kossuth Universität in Debrecen berufen. Heute lebt er als international angesehener Emeritus der Philosophie in Budapest.

    Mihály Vajda wurde 1935 in Budapest geboren. Nachdem Hitler 1944 endgültig die Ungarische Regierung dazu gezwungen hatte, alle Juden auszuliefern, wurden rund 400000 ungarische Juden zur Ermordung nach Auschwitz gebracht. Nur eine kleine Gruppe überlebte in einem Ghetto um die große Synagoge in Budapest. Zu ihnen gehörte Mihály Vajda.

    Die Franz-Rosenzweig-Gastprofessur ist eine in der Deutschen Universitätslandschaft einmalige Einrichtung. Sie wird jährlich jeweils im Sommersemester an einen von den Nationalsozialisten ins Exil vertriebenen Philosophen, Geistes- oder Sozialwissenschaftler vergeben, um Gelegenheit zu geben, etwas von dem in Europa zerstörten jüdischen Erbe Studierenden, Wissenschaftlern und interessierten Zuhörern in Erinnerung zu bringen. Sie erinnert damit auch an das regionsphilosophische Werk und die Bildungsarbeit von Franz Rosenzweig, des großen jüdischen Sohnes der Stadt Kassel.

    Prof. Vajda hält seine Antrittsvorlesung "Das ist keine Krankheit, eher Gesundheit - Zu Imre Kertész" am Donnerstag, dem 22. April, 19 Uhr, Diagonale 9, Raum 0422.

    Ein Foto kann als jpg-Datei angefordert werden unter Tel. (0561) 804 2206/2216.

    jb
    2.081 Zeichen

    Infos
    Universität Kassel
    Jens Brömer
    Abteilung Kommunikation und Internationales
    tel 0561) 804 2255
    fax 0561) 804 7216
    e-mail jbroemer@uni-kassel.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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