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16.04.2004 14:27

Vision Denkfabrik - von der Stadtkrone zum 'offenen' Haus

Dr. Ralf Breyer Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Podiumsdiskussion anlässlich der Finissage der Poelzig-Ausstellung 'Im Geschmack der Zeit'

    FRANKFURT Zur 'Finissage' der seit 10. März im IG Hochhaus laufenden Ausstellung findet am 22. April um 19.30 Uhr ein Podiumsgespräch mit dem Titel 'Vision Denkfabrik - von der Stadtkrone zum 'offenen' Haus' statt.

    Thema ist die mit dem Einzug und anlässlich des Wettbewerbs zur Campus-Erweiterung wiederholt versprochene gedankliche wie städtebauliche Öffnung der Universität zur Stadt. Angeknüpft wird dabei an ein Podiumsgespräch im Jahr 1995, bei dem die Überzeugung vorherrschte, dass die 'starke Architektur' Hans Poelzigs dem städtebaulichen Dialog enge Grenzen setzen würde. Möglicherweise ist dieses Fazit nun zu revidieren.

    Es diskutieren: Prof. Micha Brumlik (Fritz Bauer-Institut), Ferdinand Heide (Architekt), Dieter von Lüpke (Stadtplanungsamt), Prof. Klaus Herding (Kunstgeschichtlichen Institut) und Dr. Wolfgang Busch, Kanzler der Universität. Moderiert wird das Gespräch von der Kunsthistorikerin Heide Hambrock und der Kulturanthropologin Franziska Puhan-Schulz.

    Der Schweizer Künstler Christian Philipp Müller stellt in der Ausstellung 'Im Geschmack der Zeit' das Werk von Hans und Marlene Poelzig in soziale, politische und geografische Zusammenhänge und eröffnet damit einen anderen Blick auf Poelzigs Praxis. Fragen nach der aktuellen Bedeutung historischer Stadtplanung, nach zeitgenössischen Inszenierungen von historischen Gebäuden und Stadtstrukturen und deren Einbindung in den alltäglichen Handlungsraum werden aufgeworfen.

    Mit einem Podiumsgespräch war die Ausstellung auch eröffnet worden, in dem das IG Hochhaus im Zentrum der Diskussion stand. Es zeigte sich, dass viele, bereits beim Einzug der Universität in den von Hans und Marlene Poelzig entworfenen Repräsentationsbau aufgeworfene Fragen und Themen noch immer aktuell sind. Die Architektur, die sich einerseits modern gibt, sich gleichzeitig aber auch einer Sprache der Macht bedient, die in den folgenden Jahren repräsentativ für den Nationalsozialismus werden sollte, wurde vor allem von den Podiumsteilnehmern Prof. Klaus Herding (Kunstgeschichtlichen Institut) und Prof. Christoph Mäckler (Architekt, Universität Dortmund) kontrovers debattiert. Einverständnis herrschte bei allen Teilnehmern, darunter Eckhard Herrel und Dr. Christoph Mohr (Landesamt für Denkmalpflege, Wiesbaden), darüber, dass der Einzug der Universität vor drei Jahren eine Chance eröffnet hat, die Auseinandersetzung mit der schwierigen Geschichte des Gebäudes fortzusetzen und in einen lebendigen Prozess zu integrieren; so könne auch das Werk von Hans und Marlene Poelzig neu diskutiert werden. David Profit (AStA) merkte an, dass die Studierenden langsam und bedächtig Stück für Stück das Gebäude erkundet und in Besitz genommen hätten.

    Eine unvoreingenommene Auseinandersetzung mit dem Erbauer des Komplexes scheint jetzt möglich, wozu die Ausstellung ganz offensichtlich ihren Beitrag leistet: Die Einträge von Studierenden im Gästebuch der Ausstellung sind durchweg positiv. Die Diskussion kann übrigens an einer in der Ausstellung integrierten Hörstation rekapituliert werden.

    Im Rahmen der Ausstellung soll auch dafür geworben werden, die derzeit als Leihgabe am Campus Westend befindlichen Gemälde Hans Poelzigs dauerhaft für die Universität zu sichern. Zwei der sieben expressiven Gemälde werden gezeigt, die das Bild des 'Universalkünstlers Poelzig' erweitern.

    Die Ausstellung wurde von den Kunsthistorikerinnen Heike Hambrock und Antje Krause-Wahl seitens der Universität Frankfurt organisiert und von der Frankfurter Aufbau AG, der Hessischen Kulturstiftung, Max Baum Immobilien und der Allianz, Niederlassung Berlin, finanziert. Initiiert wurde das Ausstellungsprojekt vom Verein zur Förderung von Kunst und Kultur am Rosa Luxem-burg Platz e.V. in Berlin.

    Kontakt: Heike Hambrock; Kunstgeschichtliches Institut; Hausener Weg 120; 60489 Frankfurt; Tel.: 069/798-24997 Fax: 069/798-28428; E-Mail: grako@kunst.uni-frankfurt.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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