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08.06.2022 14:33

Neues Institut für Transkulturelle Gesundheitsforschung in Stuttgart gegründet

Claudia Klett Hochschulkommunikation
Duale Hochschule Baden-Württemberg

    Das Institut für Transkulturelle Gesundheitsforschung (ITG) der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) setzt einen wichtigen Akzent in der Wissenschaftslandschaft in Baden-Württemberg und weit darüber hinaus.
    Mit seinem Forschungsschwerpunkt widmet sich das ITG gesundheitswissenschaftlichen Fragestellungen vor dem Hintergrund zunehmender Globalisierung und der Multikulturalität der Gesellschaften. Dafür arbeiten Forscher*innen verschiedener Fachdisziplinen zusammen, insbesondere aus der Psychologie, den Sozialwissenschaften und den Gesundheitswissenschaften.

    Neben der Forschung zu grundlegenden Themen, wie zu den Ursachen von Gesundheit und Krankheit unter Berücksichtigung sozialer und umweltbedingter Einflussfaktoren, werden auch Bedarfe in der medizinischen, psychotherapeutischen und psychosozialen Versorgung erhoben und kultur- und migrationssensible Versorgungskonzepte und Interventionen auf nationaler wie auch internationaler Ebene entwickelt und erprobt. Durch die Berücksichtigung verschiedener kultureller Konzepte von Gesundheit und Krankheit wird ein wechselseitiger Erkenntnisgewinn ermöglicht.

    Geleitet wird das ITG vom international renommierten Psychologen, Psychotherapeuten und Traumaexperten Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan, Gründungsdekan des Instituts für Psychotherapie und Psychotraumatologie an der Universität Duhok/Irak.

    Prof. Dr. Martina Klärle, Präsidentin der DHBW:
    „Wir alle tragen in Zeiten von Krieg und Vertreibung gesellschaftliche Verantwortung. Besonders prekär ist die Situation, wenn Vertriebene zugleich krank sind. Damit auch Menschen mit Zuwanderungsgeschichte angemessen versorgt und wirksam behandelt werden können, benötigen wir fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Zusammenhängen von Migration, Kultur und Gesundheit. Unser neu gegründetes Institut für Transkulturelle Gesundheitsforschung leistet mit der Bündelung interdisziplinärer und internationaler Expertise einen wertvollen Beitrag, damit diese Menschen nicht nur in Deutschland ankommen, sondern auch gesunden können. Zugleich unterstreicht die Gründung dieses Forschungsinstituts die Bedeutung transferorientierter Forschung an der DHBW, die mit ihren Erkenntnissen unmittelbar dem gesellschaftlichen Fortschritt dient.“

    Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan, Leiter des ITG:
    „Mit der Gründung des ITG wurde an der DHBW eine nachhaltige Infrastruktur geschaffen, um dem großen Bedarf an wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich der transkulturell orientierten Gesundheitsforschung Rechnung zu tragen. Nicht erst die aktuellen geopolitischen Ereignisse in der Ukraine zeigen, wie dringend es ist, sich mit den Folgen von Flucht und Migration, mit den unterschiedlichen kulturell geprägten Vorstellungen von Gesundheit, Krankheit und Heilung und den Konsequenzen für die gesundheitliche und psychosoziale Versorgung auseinanderzusetzen. Ich freue mich sehr, dass es uns nun möglich ist, durch Forschung, Entwicklung von Konzepten für die Praxis sowie Fortbildungen und Lehre letztendlich die gesundheitliche und psychosoziale Versorgung von zugewanderten Menschen sowie Menschen in Krisenregionen wesentlich zu verbessern.“

    Das ITG mit Sitz in Stuttgart arbeitet eng mit den Fachbereichen Sozialwesen und Gesundheit der DHBW sowie mit Wissenschaftler*innen anderer, auch internationaler Hochschulen zusammen. Durch Kooperationsprojekte mit nationalen und internationalen psychosozialen, gesellschaftlichen und politischen Akteur*innen wird eine Verzahnung von Forschung und Praxis der psychosozialen Gesundheit gewährleistet, wie sie grundlegendes Merkmal der DHBW ist.

    Über die Duale Hochschule Baden-Württemberg

    Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) mit Sitz in Stuttgart ist die erste duale, praxisintegrierende Hochschule in Deutschland. Mit derzeit rund 34.000 Studierenden, 9.000 kooperierenden Unternehmen und sozialen sowie gesundheitsnahen Einrichtungen und über 200.000 Absolvent*innen ist die Duale Hochschule Baden-Württemberg die größte Hochschule des Bundeslandes. Die DHBW verfügt über eine Organisationsstruktur auf zentraler und örtlicher Ebene. Dabei bilden die neun Standorte und drei Campus in Heidenheim, Heilbronn, Karlsruhe, Lörrach, Mannheim, Mosbach, Stuttgart, Ravensburg und Villingen-Schwenningen bzw. Bad Mergentheim, Friedrichshafen und Horb mit ihren Kompetenzen und ihrer engen Vernetzung mit den regionalen Unternehmen und sozialen sowie gesundheitsnahen Einrichtungen die tragenden Säulen der DHBW.

    Die Gründung des ersten hochschuleigenen Forschungsinstituts an der Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) ist ein deutliches positives Signal für die Stärkung ihres Auftrags als forschende Hochschule und für die Stärkung der Baden-württembergischen Forschungslandschaft mit internationalem Renommee.


    Weitere Informationen:

    https://www.dhbw-vs.de/TCultHS.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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