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07.05.2004 14:09

Viel Neues aus Afrika

Dr. Monika Mölders Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Vortragsreihe zu aktuellen Projekten der Frankfurter Afrikaforschung

    Seit Jahresbeginn besteht an der Universität Frankfurt das Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF), ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern aus dreizehn verschiedenen Disziplinen der Universität und des Forschungsinstituts Senckenberg. Mit einer Vortragsreihe zur interdisziplinären Afrikaforschung gibt das Zentrum einen spannenden Überblick über die einzigartige Bandbreite der Frankfurter Afrikaforschung. Die Veranstaltungen finden jeweils am 13. und 27. Mai, am 17. Juni und 18. Juli um 18 Uhr in Raum 1.811 (1. Stock) Casino, Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt, statt.

    Die Reihe wird am 13. Mai durch Prof. Jürgen Runge, derzeit Direktor des ZIAF, mit einer kurzen Präsentation des Zentrums eröffnet. Runge ist Mitglied der DFG-Forschergruppe 'Ökologischer Wandel und kulturelle Umbrüche in West- und Zentralafrika'. Gemeinsam mit dem Archäologen Prof. Peter Breunig und der Archäobotanikerin PD Dr. Katharina Neumann wird er aktuelle Einblicke in gerade absolvierte Forschungsaufenthalte in Kamerun und Nigeria geben. Die Forschergruppe untersucht dabei die Zeit zwischen 2.000 v. Chr. und der Zeitenwende, in der in weiten Teilen Afrikas ein tiefgreifender ökonomischer und sozialer Wandel stattfand, der entscheidend den Weg des Kontinents in die Neuzeit beeinflusste.

    'Wissenschaft und Entwicklungszusammenarbeit' ist Thema des Abends am 27. Mai. Der bekannte Paläoanthropologe Prof. Friedemann Schrenk und die Vor-Ort-Projekt- koordinatorin Stephanie Müller berichten von vielfältigen Aktivitäten in Karonga, Malawi und dem Schulprojekt 'Hominiden machen Schule'. Mit Mitteln der EU und der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit konnte an einer der paläobiologisch reichsten Fundstellen Afrikas ein Kultur- und Museumszentrum gebaut sowie Lehr- und Lernpfade für Schulklassen in der Umgebung eingerichtet werden.

    Im zweiten Teil beschäftigen sich Prof. Rainer Voßen und Dr. Rose Marie Beck mit Kommunikationsprozessen und Kommunikationsproblemen zwischen Entwicklungsprojekten und örtlicher Bevölkerung. Das sprachwissenschaftlich und sprachsoziologisch ausgerichtete Projekt wird von der Volkswagen Stiftung als Pilotprojekt der 'Schlüsselthemen der Geisteswissenschaften' gefördert und arbeitet - einzigartig - an der Elfenbeinküste, in Namibia und in Indonesien. Dr. Beck stellt ein Projekt aus Namibia vor, wo sie Kommunikationsprozesse in einer durch Fusion entstandenen Landwirtschaftsgenossenschaft untersucht.

    Am 17. Juni spricht Prof. Frank Schulze-Engler zum Thema: 'Von Territorialkulturen zu transkulturellen Lebenswelten: Zur Mikropolitik der Moderne in der englischsprachigen Literatur Afrikas'. Die englischsprachige Literatur Afrikas ist weniger ein Produkt von National- oder Regionalkulturen, sondern von Beginn an transkulturell geprägt: viele afrikanische Autor(inn)en lebten längere Zeit außerhalb Afrikas, internationale Verlagshäuser wie Heinemann mit seiner berühmten 'African Writers Series' machten die afrikanische Literatur Lesern in aller Welt zugänglich. Es wird eine Art 'Mikropolitik der Moderne' sichtbar, in der andere Themen verhandelt werden: Konflikte in Familien, zwischen den Generationen oder zwischen Frauen und Männern. Im Vortrag werden eine Reihe literarischer Einzelbeispiele präsentiert und in Bezug zu den transkulturellen Lebenswelten gesetzt, die zeitgenössische Kulturen und Literaturen überall in Afrika mitprägen.

    'Biodiversität: Lebensgrundlage für die ländliche Bevölkerung Westafrikas' ist Thema des Vortrags am 8. Juli. Das interdisziplinäre Team des Projekts BIOTA um Prof. Rüdiger Wittig und Prof. Georg Zizka wird von der Projektkoordinatorin Dr. Karen Hahn-Hadjali vorgestellt. Die Frankfurter Gruppe ist ein Teil eines interkontinental arbeitenden Projektverbundes, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird. BIOTA erforscht nicht nur mit botanischen, geographischen und ethnologischen Methoden die Veränderung der Biodiversität in ausgewählten Regionen Westafrikas; zentrales Anliegen ist auch die Förderung der afrikanischen Partner in Burkina Faso und Benin, die gleichberechtigt in die Forschungen einbezogen sind. Dass Forschung auch konkrete und greifbare Ergebnisse hervorbringt, zeigt Julia Krohmer am Beispiel des Botanischen Gartens von Papatia, der mit ihrer Hilfe und dank dem Engagement der lokalen Bevölkerung im Norden von Benin eingerichtet wurde. Aus dem Grundgedanken, ein floristisch besonders reiches Gebiet für kommende Generationen zu erhalten, entwickelte sich ein kommunales Dorfentwicklungsprojekt, das unterdessen aus eigener Kraft und ohne große finanzielle Unterstützung von außen besteht.

    Kontakt: Dr. Stefan Schmid, Leiter des ZIAF,
    Telefon: 069/798-32097 und www.afrikaforschung.de oder www.ziaf.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Sprache / Literatur, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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