Deutsches Jugendinstitut legt Bericht zur Bildung von Kindern und Jugendlichen vor und neben der Schule vor.
Das Deutsche Jugendinstitut e.V. (DJI) in München hat im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eine Konzeption für einen Nationalen Bildungsbericht zur Bildung von Kindern und Jugendlichen vor und neben der Schule erarbeitet. Dieser Bericht liegt nunmehr in gedruckter Form vor. Mit diesem Bericht wird auch eine erste Bestandsaufnahme derzeit verfügbarer Erkenntnisse, Daten und Befunde vorgelegt, die es zu verbessern und vor allem auszudifferenzieren gilt.
Spätestens seit PISA ist das Thema Bildung in aller Munde. Bund und Länder haben vielfältige Aktivitäten geplant oder in Gang gesetzt, um die Bildungsbedingungen und Bildungsprozesse bei jungen Menschen zu verbessern. Vor diesem Hintergrund sind auch die Bemühungen zu sehen, in Deutschland eine kontinuierliche Bildungsberichterstattung zu etablieren. Der Bericht des DJI ist ein Beitrag zur Entwicklung eines integrierten Bildungsberichts.
Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor des DJI: "Ein Bildungsbericht, der nur das Bildungssystem oder gar nur die Schule in den Blick nimmt, ist viel zu einseitig. Bildung hat viele Orte: Schule, Familie, Gleichaltrigengruppen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Medien oder auch kommerzielle Anbieter beispielsweise von Nachhilfe. Deshalb nehmen wir erstmals auch Bereiche und Institutionen vor und außerhalb der Schule gezielt in den Blick." In der Konzeption des DJI werden nicht nur die Bildungsleistungen einzelner Institutionen beschrieben und analysiert, sondern vor allem ihr Zusammenspiel. Im Mittelpunkt stehen die individuellen Bildungsprozesse von Kindern und Jugendlichen. Die neue Perspektive auf Bildungsprozesse ermöglicht es, Strategien zu entwickeln, um den engen Zusammenhang von Kompetenzentwicklung und sozialer Herkunft aufzubrechen.
Für die vorgelegte Konzeption des DJI ist ein weites Verständnis von Bildung leitend. Bildung ist mehr als der Erwerb von Qualifikationen und Kompetenzen für den Arbeitsmarkt. Bildung ist ein offener Prozess der Persönlichkeitsentwicklung mit dem Ziel der eigenständigen Lebensführung in Beruf, Partnerschaft und Familie, der sozialen und politischen Teilhabe und einer kulturell-ästethischen Praxis. Bildung bezieht sich auf Kompetenzerwerb, aber auch auch Selbstbestimmung, Handlungs- und Kritikfähigkeit sowie Einfühlungsvermögen.
Der Bericht gibt aus dieser Perspektive heraus Anstöße für eine moderne und weiterführende Bildungsberichterstattung. Er zeigt auf, welches empirische Wissen über diese anderen Bildungsorte und Bildungsprozesse vorhanden ist und wo eine bislang eher systemimmanente Bildungsforschung weiterführende Anstrengungen unternehmen muss.
Publikation
Thomas Rauschenbach, Hans-Rudolf Leu, Sabine Lingenauber, Wolfgang Mack, Matthias Schilling, Kornelia Schneider, Ivo Züchner
Non-formale und informelle Bildung im Kindes- und Jugendalter
Konzeptionelle Grundlagen für einen Nationalen Bildungsbericht
Bundesminsterium für Bildung und Forschung, Reihe Bildungsreform, Bd. 6, Bonn 2004
Bestellungen beim BMBF, Referat für Öffentlichkeitsarbeit,
E-Mail: books@bmbf.bund.de
http://www.dji.de/informelle Bildung/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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