idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.09.2022 10:04

DFKI bezieht ehemalige Kohlenwäsche im Museum Industriekultur Osnabrück, um bürgernah an KI-Demonstratoren zu arbeiten

Jennifer Oberhofer DFKI Niedersachsen
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, DFKI

    Der Forschungsbereich „Smart Enterprise Engineering“ des Deutschen „Forschungszentrums“ für Künstliche Intelligenz (DFKI) am Standort Niedersachsen und das Museum Industriekultur Osnabrück (MIK) haben eine Partnerschaft geschlossen. Künftig sollen in Kooperation Formate für ein breites Publikum entstehen, die neben der Industrie von damals die Zeit der Künstlichen Intelligenz beleuchten. Das DFKI zeigt in den Räumlichkeiten des Museums an ausgewählten Terminen einen ersten Demonstrator: Einen Traktor Porsche Junior 108, Baujahr 1961, an dem eine AR- und KI-basierte Instandhaltung vorgeführt wird.

    Vor 150 Jahren wurden hier Kohlen zerkleinert, gesäubert und sortiert. Neuerdings dient das Gebäude des MIK auf dem Areal der früheren Steinkohlenzeche im UNESCO Naturpark TERRA.vita den Forschenden des DFKI aus Osnabrück als Werkstatt für neue Technologien. Ergebnisse aus aktuellen Projekten des DFKI werden in Demonstratoren für die Öffentlichkeit einfließen und damit die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI), Industrie 4.0 und Augmented Reality (AR) auf industrielle Ökosysteme vermitteln.

    Zum Auftakt wird an drei Öffnungstagen an dem Oldtimer-Traktor eine Instandsetzung demonstriert. Die erste interaktive Vorführung findet am Sonntag, 4. September, von 11 bis 15 Uhr, im Rahmen des diesjährigen „Anheizertags und Rail- & Street-Food-Festivals am Piesberg“ statt. Weitere Termine sind der 18. September (11 bis 15 Uhr) und der 2. November (11 bis 14 Uhr). In drei Schritten, angefangen bei einem defekten Bauteil, über die Aufbereitung bis hin zur Montage, präsentieren die Forschenden Technologien, die in einer Prozesskette in der Industrie zum Einsatz kommen. Besucherinnen und Besucher dürfen auch selbst aktiv werden. Mit einem Tablet können sie herumliegende Gegenstände, zum Beispiel einen Achsschenkel des Traktors, einscannen und von diesem ein digitales Modell erstellen. Auf der Basis solcher Daten kann KI Schäden erkennen und Lösungswege vorschlagen. An einer nächsten Station erfahren sie, wie durch 3D-Druck-Verfahren defekte Metallteile wieder aufgebaut werden können. Anschließend blicken sie durch eine AR-Brille auf den Traktor. Virtuelle Elemente im Raum werden sichtbar und leiten die Betrachtenden an, wie eine Glühbirne eingesetzt wird.

    Der Traktor ist ein geeignetes Objekt, um zu zeigen, wie Bestehendes, in diesem Fall Altes, mit neuem Werkzeug repariert und Fachfremde befähigt werden können, Störfälle selbst zu beheben. In einem alltäglichen Szenario bei großen Maschinen in Industrieanlagen bedeutet eine Zeitersparnis, zum Beispiel durch die frühzeitige automatische Erkennung von Störfällen oder effizienteren Kundenservice aus der Ferne, bares Geld. Die Wirtschaftsinformatiker vom DFKI interessieren sich dafür, wie die Wertschöpfung von Unternehmen mit modernen Methoden verbessert werden kann, zum Beispiel durch Reparatur-Dienstleistungen nach dem Kauf einer Maschine.

    Wissenschaft erfahren und gestalten

    Neben weiteren Demonstratoren gibt es zwischen dem MIK und dem DFKI auch Pläne für gemeinsame Events. Dr. Vera Hierholzer, Geschäftsführende Direktorin des MIK: „Das MIK verknüpft in seinen Ausstellungen historische Zusammenhänge mit aktuellen Fragestellungen und neuen Ideen für die Zukunft rund um das Themendreieck Mensch – Natur – Wirtschaft. Die Kooperation mit dem DFKI passt dazu hervorragend. KI-Algorithmen und virtuelle Anwendungen prägen die heutige und künftige Wirtschaft. Diese Entwicklungen sollen für unsere Besucherinnen und Besucher verständlich gemacht werden.“

    Prof. Dr. Oliver Thomas, Leiter des Forschungsbereichs, ergänzt: „Das MIK ist eine regionale Größe. Wir wollen in der Zusammenarbeit High-Tech-Inhalte aus der Wissenschaft in neuen Formaten präsentieren. Neue Technologien und KI sollen so den Menschen anschaulich erklärt und nahegebracht werden.“

    Außerdem werden vom DFKI perspektivisch Formen des Citizen Science angestrebt. Ein Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Forschung ist gewollt: „Wir werden unsere Forschung auf den Präsentierteller stellen und testen, wie belastbar sie ist und sie verbessern. Denn das was die Museumsgäste in der Interaktion mit den Technologien bemerken, wird auch in den Unternehmen – unserem zentralen Forschungsgegenstand – von Bedeutung sein.“

    DFKI im MIK und CIC

    Mit der Präsenz im MIK lässt sich das DFKI Niedersachsen in einem weiteren historischen Bauwerk im Osnabrücker Raum nieder. Beide Osnabrücker Forschungsbereiche ziehen im kommenden Jahr als Ankermieter in das entstehende Coppenrath INNOVATION CENTRE (CIC) im alten Ringlokschuppen ein. Während dort mit Weiterbildung im Bereich KI, KI-Prototyping, Finanzierungsberatung und Netzwerkveranstaltungen ein Ort für den Mittelstand und die professionellen Anwender geschaffen wird, wird die ehemalige Kohlenwäsche eine Plattform für die gesellschaftliche Beteiligung: „Gemeinsam mit dem MIK wollen wir uns nun um Fördergelder bemühen, damit wir die Kohlenwäsche zu einer richtigen Begegnungsstätte zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ausbauen können”, erklärt Oliver Thomas.

    -----------

    Über das DFKI:

    Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) wurde 1988 als gemeinnützige Public-Private Partnership (PPP) gegründet. Es unterhält Standorte in Kaiserslautern, Saarbrücken, Bremen, Niedersachsen, Labore in Berlin und Darmstadt sowie Außenstellen in Lübeck und Trier. Das DFKI ist auf dem Gebiet innovativer Softwaretechnologien auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz die führende wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung Deutschlands. Der DFKI-Standort Niedersachsen wird gebildet durch Niederlassungen in Osnabrück mit den beiden Forschungsbereichen „Planbasierte Robotersteuerung“ und „Smart Enterprise Engineering“ und Oldenburg mit den Bereichen „Marine Perception“ und „Interaktives Maschinelles Lernen“.

    Über das MIK:

    Das MIK Museum Industriekultur Osnabrück ist auf dem weitläufigen Areal einer ehemaligen Steinkohlenzeche am Osnabrücker Piesberg im UNESCO-Geopark TerraVita verortet. Durch seine Ausstellungen, den begehbaren historischen Stollen und ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm zieht es ein breites Publikum an und bildet das Zentrum des Kultur- und Landschaftspark Piesberg. Mit jährlich über 40.000 Besucher*innen gehört es zu den besucherstärksten Museen der Region und ist ein wichtiger außerschulischer Bildungsort. Anknüpfend an die Geschichte des Standortes stellt das MIK das historisch gewachsene Beziehungsdreieck Mensch – Natur – Wirtschaft in den Mittelpunkt. Die großen Sonderausstellungen des MIK verbinden den Blick in die Geschichte mit der Reflexion der Gegenwart und regen zu einem gestaltenden Nachdenken über die Zukunft an. Sie greifen verschiedene Aspekte wirtschaftlicher, technischer und gesellschaftlicher Entwicklungen auf. Es wird in den nächsten Jahren zu einem Ort des Austauschs, der Begegnung und Diskussion weiterentwickelt. Menschen, die in der Region leben und arbeiten, erhalten in innovativen Formaten die Möglichkeit zur Beteiligung.

    Bildmaterial:
    Unter https://cloud.dfki.de/owncloud/index.php/s/5ZrXzZPjfkLjdxW finden Sie Bilder des aktuellen Demonstrators im MIK mit dem roten Porsche-Traktor. Sie können diese gern für Ihre Presseveröffentlichung nutzen. Bitte beachten Sie die hinterlegten Angaben zu Quellenverweisen und Bildunterschriften.

    Ansprechpartner Kooperation MIK DFKI:
    Dr. Henning Gösling
    Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
    Smart Enterprise Engineering
    Telefon: +49 541 386050 4824
    E-Mail: henning.goesling@dfki.de

    Dr. Vera Hierholzer
    Museum Industriekultur Osnabrück (MIK)
    Geschäftsführende Direktorin
    Telefon: +49 541 9127 – 845
    E-Mail: hierholzer@mik-osnabrück.de

    Ansprechpartner Demonstrator:
    Jonas Brinker
    Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
    Smart Enterprise Engineering
    Telefon: +49 541 386050 4816
    E-Mail: jonas.brinker@dfki.de

    Pressekontakte:
    Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
    Unternehmenskommunikation Standort Niedersachsen
    Telefon: +49 541 3860507088
    E-Mail: uk-ni@dfki.de

    Museum Industriekultur Osnabrück (MIK)
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungen
    Telefon: +49 541 9127846
    E-Mail: scheidecker@mik-osnabrueck.de


    Bilder

    Im Forschungsbereich des DFKI in Osnabrück werden Wertschöpfungspotenziale durch neue Technologien in Traditionsunternehmen untersucht.
    Im Forschungsbereich des DFKI in Osnabrück werden Wertschöpfungspotenziale durch neue Technologien i ...

    DFKI, Tobias Schwertmann

    An einem Porsche Junior 108, Baujahr 1961, zeigen die Forschenden, wie sich Augmented Reality (AR) und Künstliche Intelligenz (KI) auf Reparaturprozesse auswirken können.
    An einem Porsche Junior 108, Baujahr 1961, zeigen die Forschenden, wie sich Augmented Reality (AR) u ...

    DFKI, Tobias Schwertmann


    Anhang
    attachment icon Die historische Kohlenwäsche auf dem Grundstück des Museums Industriekultur Osnabrück (MIK) wird zur KI-Schauwerkstatt.

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Informationstechnik, Maschinenbau, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

    Im Forschungsbereich des DFKI in Osnabrück werden Wertschöpfungspotenziale durch neue Technologien in Traditionsunternehmen untersucht.


    Zum Download

    x

    An einem Porsche Junior 108, Baujahr 1961, zeigen die Forschenden, wie sich Augmented Reality (AR) und Künstliche Intelligenz (KI) auf Reparaturprozesse auswirken können.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).