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15.09.2022 08:55

Der 13. Kongress des Frankoromanistenverbands findet an der Universität Wien statt

Alexandra Frey Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien

    Zum ersten Mal in Österreich: Unter dem Motto „Populaire! Populär?“ findet vom 21. bis 24. September 2022 der Frankoromanistentag an der Universität Wien statt. Der internationale Kongress findet in Kooperation mit der Association for French Language Studies statt, die eine Gastsektion organisiert. Zur größten Tagung zur französischen Sprache und Literatur im deutschsprachigen Raum werden über 200 Teilnehmer*innen erwartet, die in 20 Sektionen die neuesten Forschungsergebnisse diskutieren. Über die PH Wien nehmen auch österreichische Lehrer*innen am Kongress teil.

    Populär ist das, was gerade ‘alle’ wollen. Es ist der letzte Schrei der Mode, der einen Lebensstil definiert und nach seinem Konsum dem Vergessen anheimfällt. Deshalb ist das Populäre flüchtig wie ein Feuerwerk und überdauert nur durch seine Wiederholung und serielle Überbietung: Das populäre Ritual des Urlaubs, die Narrative der Massenmedien sowie die Ausdrucksformen der Jugendkultur sind Kulthandlungen, deren Fortschritt in der Gegenwart zelebriert wird. Populär sind andererseits auch Brauchtum und sprachliche Gepflogenheiten: die Sitten und Riten, Mythen und Märchen, Dialekte und Regionalsprachen. Populaire bezeichnet aber auch soziale Varietäten jenseits der elitären Norm (français populaire), Sprachhandeln und Sprachgeschichte “von unten“ (z.B. folk dialectology) und Wissenschaft mit Partizipation der breiten Bevölkerung (citizen science). Für diesen Schnittpunkt aus Spektakel und Nostalgie bieten die Kulturen des französischen Sprachraums unzählige Beispiele: von den Schreckgespenstern der Matière de Bretagne bis Michel Houellebecq. Entsprechend stehen unter dem Motto „Populaire! Populär?“ beim diesjährigen Frankoromanistentag Themen wie Populärkultur, Populismus, Populärwissenschaft und die Popularität des Französischen im Vordergrund.

    Populärkultur und Populismus

    Verschiedene sprach- und literaturwissenschaftliche, didaktische und transversale Sektionen beschäftigen sich dieses Jahr u.a. mit dem Spannungsverhältnis zwischen haute culture und culture pop(ulaire), dem cinéma populaire, dem langage populaire, der Popularität der classes populaires („Elendsnarrative in Literatur und Film“) und den französischen banlieues. Entsprechend thematisieren die Plenarvorträge von Matthieu Letourneux (Université Paris X – Nanterre) und Marie-Hélène Côté (Université de Lausanne) die Themen Populärkultur und Sprachvariation.

    Speziell dem in Frankreich und Belgien besonders populären Medium Comic sind sowohl eine Sektion als auch das Kulturprogramm gewidmet: In der interdisziplinären Sektion „Die plurikulturelle und mehrsprachige BD“ treffen sprachwissenschaftliche, fachdidaktische und kulturwissenschaftliche Perspektiven aufeinander. Bei einer Table Ronde diskutieren Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Disziplinen mit der beim Festival d’Angoulême ausgezeichneten französischen Comic-Künstler*in Lucie Quémener (Baume du tigre) über das Thema Kultur- und Sprachkontakt.

    Um populistischen Hatespeech geht es in der sprachwissenschaftlichen Sektion „Discours de haine et politesse“. Hier geht es um Diskurse auf Twitter & Co zu Themen wie inklusive Sprache, Klimawandel und die COVID-Krise.

    Populärwissenschaft und Popularität des Französischen

    Mit „Literarischen Strategien der Popularisierung zeitgenössischen Wissens“ im 18. und 19. Jahrhundert beschäftigt sich eine literaturwissenschaftliche Sektion, eine sprachwissenschaftliche Sektion mit der „Popularität des Französischen im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts“. Wissenstransfer aus Sprach- und Literaturwissenschaft in die Gesellschaft steht auch im Zentrum des Eröffnungsabends. Bei einer Performance ermöglichen die Wissenschaftlerinnen und Podcasterinnen Laélia Véron und Maria Candea einen Blick hinter die Kulissen ihres Podcasts „Parler comme jamais“, in dem sie Mythen um die französische Sprache entzaubern (z.B. „Können Jugendliche nicht mehr richtig sprechen?“).

    Webpage: https://frankoromanistentag.univie.ac.at


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Univ.-Prof. Dr. habil. Elissa Pustka M.A., Dipl.-Journ.
    Institut für Romanistik
    Universität Wien
    T: +43-1-4277-426 49
    elissa.pustka@univie.ac.at


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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