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14.05.2004 09:38

European Vascular Genomics Network nimmt Arbeit auf

Dr. Ralf Breyer Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Das europäische Netzwerk kämpft gegen Herzkrankheiten

    FRANKFURT. Das European Vascular Genomics Network (EVGN) ist das erste von der Europäischen Union geförderte 'Network of Excellence' auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Forschung. Das EVGN konzentriert sich auf die Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verbindet neue post-genomische Ansätze, also den Einsatz hochentwickelter Techniken für die simultane Untersuchung tausender Gene und Proteine, mit herkömmlichen biomedizinischen und biotechnologischen Ansätzen.

    Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind noch immer mit fünf Millionen Todesfällen pro Jahr die häufigste Todesursache in Europa und stellen damit die Hälfte aller europäischen Todesfälle. Dabei entfallen auf Herzinfarkte und Schlaganfälle, hauptsächlich verursacht durch Atherosklerose (fetthaltige Ablagerungen in den Arterien), 80 Prozent der kardiovaskulär bedingten Todesfälle.

    Die Universität Frankfurt hat eine wichtige Funktion im Rahmen des Netzwerks, da zwei der drei Hauptthemenbereiche von PD Dr. Ingrid Fleming: Themenbereich 1. 'Endotheliale Dysfunktion' und Prof. Stefanie Dimmeler: Themenbereich 3. 'Therapeutische Angiogenese', koordiniert werden. Beide Wissenschaftlerinnen haben durch ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Endothel- und Stammzellforschung entscheidend an der Initiierung des EVGN mitgewirkt.

    Die Idee, ein europäisches Gemeinschaftsprojekt mitzugestalten und zu tragen, entstand aus der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 2003 geförderten Forschergruppe 'Vaskuläre Homöostase: Molekulare Mediatoren und zelluläre Mechanismen', an der die beiden Wissenschaftlerinnen maßgeblichen Anteil haben.

    Am Uniklinikum Frankfurt soll in europäischer Zusammenarbeit intensiv an der raschen Umsetzung von experimentellen Erkenntnissen in die klinische Praxis ('Bench to Bedside') gearbeitet werden. Beteiligt seitens Frankfurt sind die Medizinische Klinik IV/Kardiologie (Direktor: Prof. Andreas M. Zeiher) und das Institut für Kardiovaskuläre Physiologie (Direktor: Prof. Rudi Busse).

    Wesentliches Ziel des Zusammenschlusses führender europäischer Forschungsgruppen in ein derartiges akademisches, klinisches und industrielles Netzwerk ist die Optimierung und Stärkung europäischer Forschung, wobei vor allem Nachwuchsforschern attraktive Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen von Austausch- und Bildungsprogrammen geboten werden.

    Dem EVGN steht ein Gesamtetat von knapp 60 Millionen Euro zur Verfügung, wobei 9 Millionen Euro von der Europäischen Union über die nächsten fünf Jahre zur Verfügung gestellt werden.

    Dem EVGN steht ein Exekutivkomitee vor, in dem 15 führende europäische Gefäßbiologen und Kliniker versammelt sind; es wird von Dr. Alain Tedgui (Inserm, Paris, Frankreich) koordiniert: "Dies ist eine einzigartige Gelegenheit", so Dr. A. Tedgui, "das wissenschaftliche Potential der europäischen Forschung auf dem Gebiet der Gefäßbiologie zusammenzuführen. Die Ausrichtung auf ein gemeinsames Forschungsprogramm und die Errichtung einer Kommunikationsplattform erleichtert nicht nur den Austausch von Daten und Forschungsmaterial, sondern ermöglicht auch die Einführung von wissenschaftlichen Trainings- und Austauschprogrammen."

    Die Forschungsaktivitäten des EVGN konzentrieren sich im wesentlichen auf drei Themengebiete:
    * Endotheliale Dysfunktion. (Ausfall der Endothelfunktion). Das Endothel ist die Innenauskleidung der Gefäße und generiert in gesundem Zustand Stoffe, die die Entwicklung der Atherosklerose verhindern.
    * Instabilität atherosklerotischer Plaques. Sie verursacht die Bildung arterieller Thromben (Blutgerinsel), die zu Herzinfarkten und/oder Gefäßverengungen führen können.
    * Therapeutische Angiogenese. Hier geht es darum, die Versorgung des Herzens mit Sauerstoff zu verbessern; der Begriff beschreibt die Entstehung neuer Gefäße.

    Jedes dieser drei Themengebiete hat das Potenzial für die Entwicklung neuer Diagnose- und Therapie-Strategien, die den Patienten zugute kommen.

    Das EVGN unterstützt die multidisziplinäre Zusammenarbeit von 25 Instituten der Grundlagen- sowie der klinischen Forschung (insgesamt 35 Arbeitsgruppen), zwei Biotechnologieunternehmen und einer Verwaltungsgesellschaft aus zehn EU-Mitgliedsstaaten.

    Kontakt: PD Dr. Ingrid Fleming; Institut für Physiologie I (Kardiovaskuläre Physiolologie); Theodor-Stern-Kai 7; 60596 Frankfurt; Tel.: 069/6301-6972; Fax: 069/6301-7668; E-Mail: Fleming@em.uni-frankfurt.de


    Weitere Informationen:

    http://www.evgn.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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