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17.10.2022 15:02

Internationale Konferenz zu Hannah Arendts „Origins of Totalitarianism“ vom 19. bis 21. Oktober in Berlin

Christine Xuan Müller Stabsstelle Presse und Kommunikation
Freie Universität Berlin

    Der Klassiker der politischen Theoretikerin Hannah Arendt (1906-1975) über die Ursprünge totaler Herrschaft ist vom 19. bis 21. Oktober Gegenstand einer internationalen Konferenz an der Freien Universität Berlin. Veranstaltet wird sie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des DFG-Projekts Hannah Arendt. Kritische Gesamtausgabe. Das Werk „Origins of Totalitarianism" / "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" ist der fünfte Band dieser Reihe. Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen werden sich dabei zum ersten Mal mit neu edierten, annotierten und kommentierten Materialen aus Arendts großer Totalitarismus-Studie befassen.

    Eine kritische Neuedition des Buchs soll im kommenden Jahr erscheinen.

    Das Buchprojekt, das Arendt in den frühen 1940er Jahren begonnen hatte, erschien 1951 als „The Origins of Totalitarianism“. 1955 folgte die deutsche Fassung, die sie maßgeblich umgeschrieben und erweitert hatte. Ihre Totalitarismus-Studie gilt als eines ihrer Hauptwerke und begründete Arendts Ruf als politische Theoretikerin. In den drei Teilen des Buchs („Antisemitismus“, „Imperialismus“ und „Totale Herrschaft“) untersucht sie die historische Entstehung des Nationalsozialismus und vergleicht ihn mit der Stalinherrschaft. Das Buch gilt als eines der Standardwerke der Totalitarismusforschung und als ein Meilenstein der Geisteswissenschaften im 20. Jahrhundert.

    Zwar war Hannah Arendt nicht die erste Denkerin, die den Begriff „Totalitarismus“ im Zusammenhang mit dem deutschen Nationalsozialismus und der stalinistischen Sowjetunion verwendete. Aber ihre Totalitarismusanalyse wurde zweifellos eine der einflussreichsten und bildete den Ausgangspunkt für eine intensive Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus, der Expansionspolitik des Imperialismus und der organisierten Massenvernichtung im 20. Jahrhundert. Auch 70 Jahre nach seinem Erschienen bleibt dieses Buch eine beunruhigende Lektüre, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der jüngsten politischen Verwerfungen.

    Auf der internationalen Konferenz wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich zu den Fragen austauschen, wie Arendts Klassiker entstanden ist, welche Entwicklung die Rezeption in verschiedenen Kontexten durchgemacht hat und welche Lesarten das Buch in der heutigen Zeit ermöglicht.

    Hannah Arendt (geb. 1906 in Linden bei Hannover, gest. 1975 in New York) war eine jüdische deutsch-amerikanische Denkerin der politischen Theorie. Ihr umfangreiches und vielfältiges Werk stellt sich in kritischen Lektüren den Traditionen politischen Denkens. Es nimmt damit die Herausforderungen des von Totalitarismus und Gewalt geprägten 20. Jahrhunderts an.

    Die Kritische Gesamtausgabe der Schriften von Hannah Arendt ist als ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Langfristvorhaben an der Freien Universität Berlin angesiedelt worden. Die Forschungsgruppe will erstmals alle veröffentlichten Texte Hannah Arendts vereinen und sie in einer editionsphilologisch gesicherten und kritisch kommentierten Edition zugänglich machen. Die Edition ist zweisprachig, d.h. alle Texte Arendts werden in der Sprache publiziert, in der sie jeweils von Arendt geschrieben worden sind. Bislang sind drei Bände erschienen, insgesamt sollen 17 Bände als Hybrid-Edition publiziert werden. Das heißt, neben einer Printpublikation erscheint jeweils eine digitale Publikation auf einem Web-Portal als Open Access. Anfang des nächsten Jahres kommt eine kritische Neuedition von Band 14 „Life of the Mind“ heraus, im Herbst folgt dann „The Origins of Totalitarianism“.

    Zeit und Ort der Konferenz

    19. bis 21. Oktober 2022
    Freie Universität Berlin, Seminarzentrum, L116, Otto-von-Simson-Straße 26, 14195 Berlin

    Keynote: Ilija Trojanow: Die W:orte der Macht. Totalitäre Räume und literarische Träume, Hörsaal 1A, Habelschwerdter Allee 45 (Rostlaube)

    Kontakt
    Dr. Christian Pischel, Koordinator Hannah Arendt Critical Edition, E-Mail: kontakt@arandeditionprojekt.de


    Weitere Informationen:

    https://www.arendteditionprojekt.de/en/Neuigkeiten/Conference_Volume5_Origins.ht...
    https://www.arendteditionprojekt.de
    https://hannah-arendt-edition.net


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Philosophie / Ethik, Politik
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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