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11.11.2022 11:00

Erster Schülerwettbewerb zur Aufarbeitung der deutschen NS-Okkupation Griechenlands - Einladung zur Preisverleihung

Christine Xuan Müller Stabsstelle Presse und Kommunikation
Freie Universität Berlin

    Das deutsch-griechische Geschichts- und Bildungsprojekt „Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland“ / „Memories of the Occupation in Greece“ (MOG), das an der Freien Universität Berlin angesiedelt ist, lädt am 25. November um 14 Uhr zur Preisverleihung des bundesweit ersten Schülerwettbewerbs zur Aufarbeitung der NS-Okkupation in Griechenland ein. Zu der feierlichen Zeremonie und Präsenzveranstaltung werden neben den prämierten Schülerinnen und Schülern aus dem gesamten Bundesgebiet auch die Schirmherrin des Wettbewerbs und Botschafterin Griechenlands in Deutschland, I. E. Mara Marinaki, sowie die Kulturbeauftragte des Auswärtigen Amtes, Anna Bartels erwartet.

    Auch die interessierte Öffentlichkeit und Medienschaffende sind herzlich eingeladen. Die Preisverleihung findet im Dokumentationszentrum Topografie des Terrors in Berlin statt. Um eine kurze Anmeldung wird per Mail gebeten unter info@occupation-memories.org.

    Unter dem Titel „Challenge History – Remember Hellas“ waren im Schuljahr 2021/2022 beim ersten Schülerwettbewerb zur deutschen NS-Okkupation bundesweit Schulen aufgerufen, sich mit diesem Kapitel deutscher und griechischer Geschichte auseinanderzusetzen. Eingereicht wurden unter anderem Kurzfilme, Podcasts und Projektergebnisse. Die Schirmherrschaft hat die Botschaft der Hellenischen Republik übernommen. Bei der feierlichen Preisverleihung wird die Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors, Dr. Andrea Riedle, die Gäste begrüßen. Die Schülerinnen und Schüler der Gewinnerprojekte werden ihre Ergebnisse präsentieren. Der Präsident der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Günter M. Ziegler, wird zu einem digitalen Grußwort erwartet. Die Laudatio hält Prof. Dr. Michele Barricelli, Experte für Public History an der Ludwig-Maximilians-Universität und früherer Hochschullehrer an der Freien Universität Berlin. Im kommenden Jahr 2023 soll der Schülerwettbewerb erstmals in Griechenland stattfinden.

    „Mit dem Wettbewerb ist es uns gelungen, Schulen in Deutschland zu einer ernsthaften Aufarbeitung der deutschen Besatzungsherrschaft in Griechenland anzuregen. Die Jugendlichen haben mit großem Engagement neue Wege der Auseinandersetzung mit der Geschichte in der gemeinsamen Erinnerungskultur aufgezeigt. Sie scheuen dabei auch nicht, sich mit schwierigen und für Griechenland noch immer aktuellen und brisanten Themen, wie den Reparationsforderungen zu beschäftigen. MOG liefert für diese Form der Bildungsarbeit im Bereich der Erinnerungskulturen eine vielfältige Basis", sagte der Projektinitiator, der Erziehungswissenschaftler der Freien Universität Berlin und früherer Leiter des Center für digitale Systeme (CeDiS), Hon. Prof. Dr. Nicolas Apostolopoulos .

    Das Erinnerungsprojekt MOG war 2016 von Nicolas Apostolopoulos ins Leben gerufen worden. Es umfasst ein Online-Archiv mit Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Besatzung Griechenlands durch das nationalsozialistische Deutschland sowie eine Bildungsplattform mit umfangreichem Lehr- und Lernmaterial. Die 93 Interviewten sprechen über die Zeit der Okkupation von 1941 bis 1944 aber auch über die jeweiligen Lebensumstände in den Jahren davor und danach. Die Video-Interviews wurden mit Menschen unterschiedlicher Erfahrungshintergründe in Griechenland, Deutschland und Israel geführt: Zu Wort kommen griechische Widerstandskämpferinnen und -kämpfer, Überlebende der von den Deutschen verübten Massaker, Personen, die bei Razzien verhaftet und nach Deutschland deportiert wurden, Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen, verfolgte Jüdinnen und Juden, sowie Zeuginnen und Zeugen von Bombenangriffen.

    Die wissenschaftliche Leitung für den geschichtlichen Teil des Projekts liegt bei Prof. Dr. Hagen Fleischer von der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen. Die Finanzierung des Projekts übernahmen das Auswärtige Amt aus Mitteln des „Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds“ sowie die Stavros Niarchos Foundation und die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“.

    In den Jahren 1941 bis 1944 wurde Griechenland von Deutschland besetzt. Über 100.000 Menschen verhungerten, weitere 60.000 jüdische Griechen wurden deportiert und ermordet, annähernd 50.000 Zivilisten fielen sogenannten Vergeltungsmaßnahmen zum Opfer. Die deutsche Okkupation Griechenlands ist nach wie vor tief verankert im griechischen kollektiven Gedächtnis. Das Erinnerungsprojekt MOG will dazu beitragen, dass die Kriegsverbrechen auf griechischem Boden der deutschen Öffentlichkeit bekannt werden. Das Projekt ist vollständig bilingual und adressiert sowohl die deutsche wie die griechische Geschichts- und Bildungslandschaft.

    Zeit und Ort
    • 25. November, Beginn um 14 Uhr
    • Auditorium des Dokumentationszentrums Topografie des Terrors, Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin

    Link zum deutsch-griechischen Erinnerungsprojekt
    www.occupation-memories.org

    Link zum Schülerwettbewerb „Challenge History – Remember Hellas“
    https://www.occupation-memories.org/de/schuelerwettbewerb/index.html

    Kontakt
    Projekt "Memories of the Occupation in Greece", Freie Universität Berlin, Ihnestraße 24, 14195 Berlin, Nicolas Apostolopoulos, E-Mail: nicolas.apostolopoulos@cedis.fu-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler
    Geschichte / Archäologie, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Pressetermine, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

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