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22.11.2022 12:16

ERC Starting Grant für Film- und Medienwissenschaftler Steffen Hven

Christine Xuan Müller Stabsstelle Presse und Kommunikation
Freie Universität Berlin

    Europäischer Forschungsrat fördert Forschungsprojekt zu Filmatmosphären an der Freien Universität Berlin mit über 1,33 Millionen Euro.

    Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert ein Forschungsprojekt des dänischen Film- und Medien-wissenschaftlers Dr. Steffen Hven an der Freien Universität Berlin mit über 1,33 Millionen Euro. Mit seinem Forschungsprojekt „Cinematic Atmospheres: Towards a New Ecology of the Moving Image - CATNEMI“ will er die Produktion von Filmatmosphären als attraktives, aber auch problematisches Instrument untersuchen.

    Der weltweite Erfolg des Kinos ist zweifellos mit dessen Fähigkeit verbunden, das Publikum in affektiv aufgeladene, atmosphärische Welten zu versetzen. Diese werden von Filmemachern sorgfältig gestaltet und die Erzählwelten durch Ambient Soundscapes, Musik, Farbgebungen, Filter, Kamerafahrten, Design, Mise en Scène, rhythmischer Schnitt und unzählige andere Features bewusst inszeniert, um so das emotionale Erleben des Publikums zu gestalten. „‘Atmosphären‘ im Sinne von affektiven, räumlichen Umweltcharakteren sind in den letzten Jahrzehnten als wegweisender Gegenstand interdisziplinäre Forschung in den Vordergrund gerückt. Obwohl das Kino oft als eine besondere atmosphärische Kunstform hervorgehoben wird, bleiben aber Fragen bezüglich des spezifischen Charakters filmischer Atmosphären, wie und mit welchen Mitteln sie erzeugt werden und was sie für die ästhetische und narrative Filmerfahrung bedeuten, weitgehend unerforscht“, sagt Steffen Hven.
    Mit seinem Forschungsprojekt „Cinematic Atmospheres: Towards a New Ecology of the Moving Image - CATNEMI“ will der Film- und Medienwissenschaftler nun die filmische Atmosphärenproduktion in all ihren erfahrungsbezogenen, ästhetischen und ethischen Implikationen als attraktives, aber auch problematisches, sogar schädliches und ideologisch aufgeladenes Instrument untersuchen. Dabei soll auch ein kritischer Blick auf die grundlegenden atmosphärischen Techniken des Kinos geworfen werden in einer Zeit, in der sich das Medium zunehmend in neue digitale Medienumgebungen verlagert und Kinotechniken mittlerweile auch etwa in Nachrichten, im Rundfunk, bei Videokonferenzen oder im Sportbereich beim Einsatz von Videoassistenten genutzt werden.

    Mit dem Forschungsprojekt soll ein konzeptionelles Verständnis für Filmatmosphären entwickelt und aufgezeigt werden, wie der affektive und perzeptive Zugang zur Welt des Films erzielt wird. Untersucht werden soll aber auch, wie diese filmischen Techniken nicht mehr exklusiv auf das Kino beschränkt sind, sondern zunehmend auch in größeren soziokulturellen, ökonomischen und politischen Kontexten genutzt werden etwa in Form von Kunstinstallationen bis hin zu den Sozialen Medien.

    Steffen Hven hat an der Aarhus University (Dänemark) und der Boğaziçi University Istanbul (Türkei) Dramaturgie, Kultur- und Filmwissenschaften studiert und 2015 an der Bauhaus-Universität Weimar promoviert. Danach war er bis 2019 als Associate International Postdoctoral Researcher am Kompetenzzentrum Medienanthropologie der Bauhaus Universität Weimar tätig. Als Visiting Postdoctoral Fellow forschte er an der University of Chicago. 2021 wechselte er in die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Kolleg-Forschungsgruppe „Cinepoetics“ - eine Einrichtung der Freien Universität Berlin in Kooperation mit der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Er lehrt zudem am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin.

    Der Europäische Forschungsrat fördert mit ERC Starting Grants junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in Europa als "Principal Investigators" – also Forschungs- oder Projektleiter - bahnbrechende Forschung betreiben wollen und dazu eine eigene, unabhängige Forschungsgruppe aufbauen. Damit sollen exzellente Forschende in einem frühen Karrierestadium auf ihren Weg in die wissenschaftliche Unabhängigkeit unterstützt werden. Die maximale Förderung für einen ERC Starting Grant beträgt 1,5 Millionen Euro für fünf Jahre.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Steffen Hven, E-Mail: steffenhven@freie-berlin.de


    Weitere Informationen:

    https://erc.europa.eu/news-events/news/starting-grants-2022-call-results


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Personalia
    Deutsch


     

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