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22.11.2022 15:18

HHU-iGEM-Team CosMIC gewinnt Goldmedaille in Paris

Dr.rer.nat. Arne Claussen Stabsstelle Presse und Kommunikation
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    iGEM-Wettbewerb 2022

    Zum siebten Mal traten Studierende der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) am jährlichen „international Genetically Engineered Machine“-Wettbewerb (iGEM) an. Bei der Finalveranstaltung im Oktober, dem „Grand Jamboree“ in Paris, gewann das HHU-Team mit seinem diesjährigen Projekt CosMIC eine Goldmedaille.

    Das Team aus 14 HHU-Studierenden arbeitete über zehn Monate das Konzept einer unabhängigen und nachhaltigen Methode aus, um an entlegenen Orten der Erde und im Weltraum Laborbedarf und Verbrauchsgegenstände herstellen zu können. Hierbei untersuchten die Studierenden die Möglichkeit, konventionellen 3D-Druck mit einer eigens konzipierten Biotinte zu kombinieren, um auf diese Weise kostenintensive und umweltschädliche Transportwege, z.B. über zusätzliche Versorgungsflüge, vermeiden zu können.

    Das Projekt und die finalen Ergebnisse stellte das Team beim internationalen Wettbewerbsfinale „Grand Jamboree“ aller iGEM-Teams Ende Oktober vor, welches in diesem Jahr nach zweijähriger coronabedingter Onlineveranstaltung wieder in Präsenz stattfand. Zum ersten Mal wurde eine Messehalle auf der Pariser Expo genutzt. Dort präsentierten über drei Tage die teilnehmenden Teams an nach Themen in kleinen Dörfern sortierten Stände ihre Arbeiten Vertretern aus Wissenschaft, Industrie und interessierter Öffentlichkeit .

    Bereits im Vorfeld produzierten die Studierenden ein Promotionsvideo, welches ihrem Projekt als Trailer diente. Außerdem gestalteten sie eine Website, auf welcher ihre Arbeit und die Ergebnisse des Jahres ausführlich beschrieben und einer Fachjury zur Beurteilung vorgelegt wurden.

    Die Jury aus sogenannten „Judges“ bewertete jedes Team hinsichtlich verschiedener Kriterien, nach denen am Ende bestimmte Medaillen und spezielle Awards verliehen wurden. Bewertet wurde nicht nur die Laborarbeit, sondern die Kriterien gehen weit darüber hinaus: Von den Studierenden wurde ebenso die Auseinandersetzung mit Experten und Interessenten gefordert wie die Diskussion mit der Öffentlichkeit und die eigenständige Sponsorenakquise.

    Und das iGEM-Team der HHU war sehr erfolgreich. Teammitglied Jona Gerhards freut sich nach dem Finale: „Aus einer verrückten Idee junger Studenten ist nach Monaten ungebremsten Forschungsdranges ein Gold-prämiertes Projekt geworden. Wir sind als Team in den vergangenen Monaten immer mehr zusammengewachsen und haben unfassbar viel erlebt. Besonders stolz bin ich auf die Kreativität, mit der wir an das Ganze herangegangen sind. Auch die Jury war begeistert, mit welchen ungewöhnlichen Techniken und Ideen die neue Generation synthetischer Biologen denkt und arbeitet.“

    Team CosMIC

    Der Name CosMIC setzt sich aus den Begriffen „Cosmos“ – für den Fokus auf den Weltraum – und „Microorganisms“ – für die vom Team als Hersteller der Biotinte genutzten Bakterien – zusammen. In diesem Jahr bestand das HHU-Team aus 14 Bachelorstudierenden unterschiedlicher Semester – überwiegend aus der Biologie, aber auch aus Chemie und Informatik. Der iGEM-Wettbewerb wird an der HHU alljährlich von einer Gruppe von Advisoren begleitet und von zwei „Principal Investigatoren“ betreut: in diesem Jahr von Prof. Dr. Guido Grossmann vom Institut für Zell- und Interaktionsbiologie und Prof. Dr. Matias Zurbriggen vom Institut für Synthetische Biologie.

    Der iGEM-Wettbewerb

    Der Wettbewerb wurde in den USA am Massachusetts Institute of Technology ins Leben gerufen und wird seit 2003 jährlich ausgetragen. iGEM steht für „international Genetically Engineered Machine“. Der Wettbewerb ermöglicht studentischen Teams aus der ganzen Welt, ein eigenes Projekt im Bereich der synthetischen Biologie umzusetzen und beim Finale, der Jamboree im Oktober eines jeden Jahres, auf der großen Bühne vor einer Fachjury und Vertretern der Industrie zu präsentieren.

    iGEM setzt auf das Prinzip des gemeinsamen Forschens, indem jegliche von den Teams kreierten genetischen Konstrukte in einer wettbewerbseigenen Bibliothek gesammelt und den Teams in den Folgejahren zur Verfügung gestellt werden. In der synthetischen Biologie werden unter Anwendung gentechnischer Verfahren, durch die Kombination solcher Konstrukte und Komponenten, unterschiedlichste Organismen mit neuen Mechanismen geschaffen. Hierbei versuchen die iGEM-Teams, entweder bestehende Probleme der Industrie, Medizin oder Umwelt zu adressieren, oder neue Verfahren und Methoden der wissenschaftlichen Arbeit zu entwickeln.

    Mit dem Finale in Paris ging das iGEM-Jahr 2022 zu Ende. Die Düsseldorfer Studierenden gewannen dort zum fünften Mal eine Goldmedaille.

    Florian Hänsel für das iGEM2022-Team / Redaktion: Arne Claussen


    Bilder

    Die HHU-iGEM-Team 2022 in Paris auf der „Grand Jamboree“. Hintere Reihe v.l.: Max Denter, Alexa Grebel, Can Karka, Oliver Kraft, Laura Köhler, Florian Hänsel, Robin Teus Vordere Reihe v.l.: Yasemin Baran, Timo Rhiem, Jona Gerhards.
    Die HHU-iGEM-Team 2022 in Paris auf der „Grand Jamboree“. Hintere Reihe v.l.: Max Denter, Alexa Greb ...

    Iman Ayoubi


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Informationstechnik, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Die HHU-iGEM-Team 2022 in Paris auf der „Grand Jamboree“. Hintere Reihe v.l.: Max Denter, Alexa Grebel, Can Karka, Oliver Kraft, Laura Köhler, Florian Hänsel, Robin Teus Vordere Reihe v.l.: Yasemin Baran, Timo Rhiem, Jona Gerhards.


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