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24.05.2004 18:17

Chinaforschung - Chinabilder - Chinabezüge

Dr. Ralf Breyer Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Tagung in Frankfurt und Bad Boll / Begleitausstellung im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt

    FRANKFURT. China- und Ostasienbilder, die von Missionaren und später von Wissenschaftlern geprägt wurden, sind Thema des öffentlichen Symposiums, das am 8. und 9. Juli auf dem Campus Westend im Rahmen der 90-Jahrfeier der Universität unter internationaler Beteiligung statt findet.

    Im Mittelpunkt steht eine der einflussreichsten Figuren der deutschen Sinologie, der ehemalige Theologe und Missionar Richard Wilhelm (1873 -1930), der ab 1924 an der Universität Frankfurt Chinakunde lehrte und 1925 das 'China-Institut' gründete, das später als 'Seminar für Chinaforschung' in die Universität integriert wurde.

    Prof. Dorothea Wippermann, Initiatorin und Organisatorin der Tagung: "Mit der Tagung möchten wir an eine unterbrochene, von Richard Wilhelm gepflegte Tradition der frühen Frank- furter Sinologie anknüpfen - die Öffnung hin zu anderen Disziplinen und der außeruniversitären Öffentlichkeit. Wir wollen Menschen in der Universität und Bürger der Stadt ansprechen und anregen, sich mit Richard Wilhelm, mit China und Fragen der Wahrnehmung einer anderen Kultur zu beschäftigen; hier eröffnet die Begleitausstellung im Museum für Angewandte Kunst einen weiteren Zugang. Zugleich ist die Tagung mit ihrer hochkarätigen Besetzung von überregionaler wissenschaftlicher Bedeutung: Als Beitrag zur Geschichte der deutschen Sinologie und chinabezogener Forschung außerhalb der Sinologie. Richard Wilhelm, der ein China- und Ostasienbild geprägt hat, das noch heute wirksam ist, erlebt gerade in neuerer Zeit große Aufmerksamkeit: in der aktuellen Forschung zur Wissenschaftsgeschichte der Sinologie, zur gegenseitigen ost-westlichen Wahrnehmung und dem ost-westlichen interkulturellen Dialog."

    Ausgehend von Wilhelms Wirken, Kontakten und intellektuel- len Netzwerken, so Wippermann, würden China-Bezüge anderer Wissenschaftler der Universität Frankfurt thematisiert: Dazu gehören der Theologe Martin Buber, der Sozialhistoriker Karl August Wittfogel und der Sozialphilosoph Jürgen Habermas.

    Die Tagung wird am 10. und 11. Juli in Bad Boll unter dem Titel 'Richard Wilhelm - Theologe, Missionar und Sinologe' auf den Spuren der frühen Biographie Richard Wilhelms fortgesetzt. In Bad Boll begann Richard Wilhelm sein Berufsleben als Vikar, von hier aus reiste er nach China. Im Mittelpunkt stehen Beiträge zur chinesischen Literatur, zu Richard Wilhelms Übersetzungen und Interpretationen sowie zu Fragen der Mission und Theologie. Besuche der Grabstätte von Richard Wilhelm und seiner Frau Salome auf dem Boller Badfriedhof und des Kurhauses Bad Boll, in dem er gewohnt hat, vervollständigen das Programm.

    Die Evangelische Akademie Bad Boll hat bereits im Jahr 2002 eine Richard Wilhelm Konferenz veranstaltet, die hiermit fortgesetzt wird. Veranstalter in Frankfurt ist der Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften, Prof. Dorothea Wippermann, Sinologie, unter Mitwirkung der Japanologie.

    Die Veranstaltung wird freundlicherweise von der Fraport AG gefördert.

    Das Frankfurter Museum für Angewandte Kunst zeigt tradidionelle chinesische Bücher und Objekte aus den Beständen der sinologischen Bibliothek der Universität Frankfurt und des China-Instituts. Die Begleitausstellung zum Symposium wird am 7. Juli um 18 Uhr mit Vorträgen im Museum für Angewandte Kunst eröffnet: Dr. Stephan Graf von der Schulenburg, Frankfurt, begrüßt und führt mit einem Vortrag über die Bestände des China-Instituts im Museum für Angewandte Kunst ein. Dr. Rainald Simon, Frankfurt, spricht zum Thema: 'Die Museumskonzeption des von Richard Wilhelm gegründeten China-Instituts.'

    Die heutige Frankfurter Sinologie beschäftigt sich mit Sprache und Kultur des modernen China und vermittelt den Studierenden Kompetenz für Tätigkeiten im Bereich der China-Kooperation. Angesichts des Studierendenandranges im aktuellen Chinaboom wird zum WS 04/05 erstmals eine Zulassungsbeschränkung eingeführt.

    Das Fach beteiligt sich derzeit an der Etablierung eines interdisziplinären Zentrums für Ostasienstudien (IZO) an der Universität Frankfurt, in dem sich neben der Japanologie und den Südostasienwissenschaften Angehörige aller Fächer und Fachbereiche - Chinaschwerpunkte der Rechtswissenschaftler und des Instituts für Sozialforschung - zu Austausch und Zusammenarbeit mit China-, Japan- und anderen Ostasien- projekten in Forschung und Lehre zusammenfinden.

    Kontakt: Prof. Dorothea Wippermann; Sinologie; Tel.: 069 / 798-22850; Fax: 069/798-22176; E-Mail: wippermann@em.uni-frankfurt.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-frankfurt.de/fb09/sinologie (Aktuelles)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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