Die originalgetreue Kopie des antiken Meisterwerks ergänzt die Antikensammlung im Skulpturensaal der Goethe-Universität
Der Skulpturensaal der Goethe-Universität hat prominenten Zuwachs bekommen: eine originalgetreue Kopie der monumentalen Figurengruppe des Laokoon ergänzt neuerdings die Antikensammlung, somit eines der bedeutendsten Meisterwerke der Vatikanischen Museen und sicher eines der bekanntesten und einflussreichsten Bildwerke aus der Antike überhaupt. Der Abguss des im Vatikan aufbewahrten Kunstwerks wurde eigens für die Frankfurter Sammlung angefertigt. Diese einzigartige Aktion wurde möglich durch die Spende des der Klassischen Archäologie in Frankfurt eng verbundenen Stifterpaares York Thiel und Anni Heyrodt, die die Sammlung seit Jahren großzügig unterstützen.
Mit der Laokoongruppe erhält die Frankfurter Sammlung nicht nur ihre erste monumentale Figurengruppe; der Neuzugang fügt der Sammlung auch ein neues Werk aus der Zeitenwende hinzu, also aus der Zeitspanne zwischen dem 1. Jahrhundert vor bis zum 1. Jahrhundert nach Christi Geburt – was auch den Studierenden der Archäologie und der Kunstwissenschaften zugutekommt.
Die Figur wurde von professionellen Kunstformern aus Leipzig in zwölf Einzelteilen angefertigt nach einer Form, die direkt dem marmornen Original entnommen wurde: Sie besteht aus Gips, teils gemischt mit Glasfasern und Jute, wiegt ca. 260 kg und ist 2,42 Meter hoch (mit dem 35 cm hohen Sockel insgesamt 2,77 Meter).
Das Thema der mehrfigurigen Gruppe ist dem bekannten Mythenkreis des trojanischen Kriegs entnommen: Der Apollonpriester Laokoon hat die Trojaner davor gewarnt, das hölzerne Pferd in die Stadt zu ziehen – er ahnt, dass damit der Untergang der Stadt besiegelt wird. Der römische Dichter Vergil schildert, wie Laokoon und seine Söhne von zwei gewaltigen, von der Göttin Athena geschickte Schlangen angegriffen und getötet werden.
Das dreifigurige Original aus römischer Zeit wurde bereits 1506 in Rom entdeckt und in der Werkstatt Michelangelos ergänzt. Der Einfluss der Marmorgruppe auf die Kunst der Renaissance ist gewaltig, und bis heute gilt die von einer ungeheuren Dynamik geprägte Darstellung des im Todeskampf verstrickten Laokoon als eine der großartigsten künstlerischen Schöpfungen der Antike.
Dr. Matthias Recke
Kustos der Antikensammlung / Skulpturensaal Klassische Archäologie
Institut für Archäologische Wissenschaften Abt. I
Telefon +49 (69) 798 32301
E-Mail: Recke@em.uni-frankfurt.de
Der originalgetreue, ca. 260 kg schwere Abguss der Laokoongruppe nach seiner Ankunft im Skulpturensa ...
O. Dziemba/Goethe-Universität
Der Abguss aus Gips, Glasfaser und Jute setzt sich aus zwölf Teilen zusammen (im Bild: der Leipziger ...
P. Barth/Goethe-Universität
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).