idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.07.2023 10:00

Arktis-Atmosphäre ist deutlich feuchter geworden, regionale Sturmaktivitäten nehmen zu

Dipl.-Journ. Carsten Heckmann Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Eine Veröffentlichung zu ersten Ergebnissen im Sonderforschungsbereich (SFB) zu Arktischen Klimaveränderungen hat es auf das Cover der renommierten Zeitschrift „Bulletin of the American Meteorological Society“ (Juli-Ausgabe) geschafft. Der SFB-Transregio unter der Leitung des Meteorologen Prof. Dr. Manfred Wendisch von der Universität Leipzig befindet sich derzeit in der zweiten Periode der Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Weitere Teilnehmer am SFB sind die Universität Bremen und die Universität zu Köln sowie das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), und das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig.

    „Mit der Veröffentlichung auf dem Cover erhält die Arbeit unseres gesamten Teams eine Art internationalen Ritterschlag“, sagt Professor Wendisch. „Die Veröffentlichung wird dazu beitragen, dass unsere Ergebnisse über den engeren Kreis der Fachspezialisten hinaus innerhalb der gesamten internationalen Gemeinschaft von Meteorologen, Ozeanographen und Klimaforschenden weithin noch sichtbarer werden.“

    Die Zeitschrift, die seit 1920 von der Meteorologischen Gesellschaft der USA herausgegeben wird, hatte den Artikel zu „ersten Ergebnissen und Aussichten des Projekts“ im Januar erstmals veröffentlicht. Hier eine Zusammenfassung des Artikels:

    Die Arktis erwärmt sich zwei- bis dreimal schneller als der Rest der Erde. Dieses Phänomen wird als arktische Verstärkung bezeichnet. Um zum Verständnis dieser Erwärmung beizutragen, wurde 2016 der Sonderforschungsbereich/Transregio (AC)³, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, ins Leben gerufen. Er umfasst Modellierungs- und Datenanalysearbeiten sowie Beobachtungselemente.

    Das Projekt hat eine Fülle von boden-, luft-, schiffs- und satellitengestützten Daten zu physikalischen, chemischen und meteorologischen Eigenschaften der arktischen Atmosphäre, der Kryosphäre und des oberen Ozeans zusammengetragen, die der arktischen Klimaforschungsgemeinschaft zur Verfügung stehen. Allein 1.700 Datensätze sind auf einem frei zugänglichen Forschungsdatenserver, der von der Universität Bremen und dem Alfred-Wegener-Institut betrieben wird, abgelegt. Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs wurden globale gekoppelte Atmosphären-Ozean-Modelle kontinuierlich weiterentwickelt.

    Kurzfristige Veränderungen und Hinweise auf langfristige Trends in den arktischen Klimaparametern stellten die Wissenschaftler:innen anhand vorhandener und neuer Daten fest. Sie ermittelten beispielsweise, dass die arktische Atmosphäre deutlich feuchter geworden ist und regionale Sturmaktivitäten verstärkt zunehmen. Die Erwärmung im Winter in den Regionen um Spitzbergen und den Nordpol haben sich verstärkt, was eine Abnahme der Meereisdicke in der Framstraße sowie der Schneehöhe auf dem Eis zur Folge hat.

    Um die Ergebnisse künftig besser miteinander in Verbindung zu setzen, entwickeln die Forscher:innen Querschnittsthemen weiter, die auf die Beantwortung von Schlüsselfragen in vier Schwerpunktbereichen abzielen: Rückkopplung der Rate der Temperaturabnahme mit der Höhe, Oberflächenprozesse, arktische Mischphasenwolken sowie Transport und Umwandlung von Luftmassen.

    Der Sonderforschungsbereich/Transregio „Arctic Amplification“, (AC)³

    Zum Forschungsverbund (AC)³ gehören die Universität Leipzig, die Universität Bremen und die Universität zu Köln sowie das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), und das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig. Ziel des Verbundes ist es, die derzeitig ablaufende dramatische Klimaentwicklung in der Arktis mit verschiedenen Methoden zu beobachten, um die Verlässlichkeit von Modellen zur Vorhersage der beobachteten Erwärmung in der Arktis zu verbessern.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Manfred Wendisch
    Institut für Meteorologie
    Telefon: +49 341 97-32851
    E-Mail: m.wendisch@uni-leipzig.de


    Weitere Informationen:

    https://doi.org/10.1175/BAMS-D-21-0218.1
    http://www.ac3-tr.de
    http://www.pangaea.de


    Bilder

    Der Leipziger Meteorologe Prof. Dr. Manfred Wendisch ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs zu Arktischen Klimaveränderungen.
    Der Leipziger Meteorologe Prof. Dr. Manfred Wendisch ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs zu Ar ...
    Foto: Antje Gildemeister
    Universität Leipzig

    Das Juli-Cover des "Bulletin of the American Meteorological Society".
    Das Juli-Cover des "Bulletin of the American Meteorological Society".
    Foto: BAMS
    Bulletin of the American Meteorological Society


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Der Leipziger Meteorologe Prof. Dr. Manfred Wendisch ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs zu Arktischen Klimaveränderungen.


    Zum Download

    x

    Das Juli-Cover des "Bulletin of the American Meteorological Society".


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).