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17.06.2004 14:20

Magnetisches Echosignal erkennt Halbleiterdefekte

MA Thomas Robertson Kommunikation
Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH

    Wissenschaftspreis der Nordhessischen Wirtschaft für Physiker des Hahn-Meitner-Instituts Berlin

    Den Wissenschaftspreis der Nordhessischen Wirtschaft hat heute am 17. Juni 2004 der Physiker Christoph Böhme aus dem Hahn-Meitner-Institut Berlin erhalten. Der Wissenschaftler wurde für seine Doktorarbeit ausgezeichnet, die er in Berlin erstellt und im Jahr 2002 an der Universität Marburg eingereicht hatte. Die Industrie- und Handelskammer Kassel vergibt diesen Preis seit 1984 an Universitäten in ihrem Kammerbezirk. Der Wissenschaftspreis ist heute in Marburg an Christoph Böhme verliehen worden.

    Christoph Böhme hat zusammen mit seinem Berliner Kollegen Klaus Lips am Hahn-Meitner-Institut ein Verfahren entwickelt, mit dem die Ursache für elektrische Verluste in Halbleitermaterialien wie Silizium sehr genau nachgewiesen werden können. Solche Verluste entstehen meist durch Fehler im Kristallgitter, an denen Elektronen, die den Stromfluss tragen, vernichtet werden. Dies beeinträchtigt zum Beispiel bei Solarzellen den Wirkungsgrad.

    Das neue und zum Patent angemeldete Verfahren beruht darauf, dass bestimmte Gitterfehler eine für sie sehr spezifische magnetische Eigenschaft haben, die auf magnetischer Resonanz von Elektronenspins beruht. Dieser magnetische Fingerabdruck konnte im Strom als winziges magnetisch induziertes Echosignal nachgewiesen werden. Die theoretischen und experimentellen Grundlagen hat Christoph Böhme im Rahmen seiner Dissertation geschaffen und unlängst in "Physical Review Letters" veröffentlicht. Durch das Verfahren wurden neue Einsichten über Verlustmechanismen in Silizium gewonnen. So ist es gelungen, im Probenstrom den Einfluss von nur einhundert Gitterfehlern nachzuweisen, was einer milliardenfachen Steigerung der Empfindlichkeit gegenüber herkömmlichen Methoden bedeutet. In die Zukunft blickend schlagen die Berliner Physiker Böhme und Lips nun vor, ihr Verfahren aufgrund der hohen Sensitivität zum Kodieren und Auslesen von kleinsten Informationseinheiten zu nutzen, wie sie in Quantencomputern Verwendung finden sollen.


    Weitere Informationen:

    http://www.hmi.de/people/boehme


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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