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11.12.1998 10:06

Vor Weihnachten Hoffnung auf Leben schenken

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Frederik ist zweieinhalb Jahre alt und leidet an einer selten Form von Leukämie. Wahrscheinlich ist eine Knochenmarktransplantation seine einzige Heilungschance. Die weltweite Suche nach einem geeigneten Spender blieb jedoch bislang erfolglos. Wie diesem kleinen Jungen geht es vielen weiteren jungen und erwachsenen Patienten des münsterschen Universitätsklinikums. Bundesweit geht man pro Jahr im Schnitt von 2000 krebskranken Menschen aus, die dringend einen Fremdspender suchen. Bewohner in und um Münster können dazu beitragen, daß sich die Chancen der Betroffenen erhöhen, einen geeigneten Spender zu finden:

    Am Tag der offenen Tür im münsterschen Knochenmarktransplantationszentrum, das am kommenden Donnerstag feierlich eröffnet wird, besteht am 18. Dezember 1998 die Gelegenheit, sich als potentieller Knochenmark- beziehungsweise Blutstammzellspender registrieren und typisieren zu lassen. Wer bei dieser Aktion mitmacht, macht gleichzeitig ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk: Denn mit der Bereitschaft zur Knochenmarkspende schenkt er schwerstkranken Menschen Hoffnung auf Heilung und Leben.

    Alle gesunden Personen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren kommen grundsätzlich als mögliche Spender in Frage. In der Zeit zwischen 10 und 18 Uhr können sie sich am 18. Dezember in den Ambulanzräumen des Knochenmarktransplantationszentrums (Zugang vom Parkhaus des Zentralklinikums über den Eingang Ebene 04 Ostturm - der Beschilderung folgend) registrieren lassen. Dabei wird ihnen lediglich eine kleine Blutprobe entnommen, die später im Institut für Transfusionsmedizin der Universität typisiert, das heißt auf bestimmte Gewebemerkmale hin untersucht wird. Die gewonnenen Daten werden sodann in die Spenderdatei des münsterschen Universitätsklinikums übernommen. Die münstersche Spenderzentrale ist an die Landesarbeitsgemeinschaft Knochenmarkspender-Register NRW (LAG) angeschlossen, die die große Typisierungsaktion in Münster neben der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) maßgeblich unterstützt. Von Seiten des Universitätsklinikums sind an der Durchführung der Aktion am Tag der offenen Tür die Medizinische Klinik A, die Klinik für Kinderonkologie sowie das Institut für Transfusionsmedizin beteiligt.

    Viele leukämiekranke Kinder und Erwachsene sind weltweit auf der Suche nach einem geeigneten Fremdspender. Denn nur bei einem Viertel der Patienten findet sich ein geeigneter Spender im engeren Familienkreis. Die Suche nach einem Fremdspender gestaltet sich jedoch wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Die Wahrscheinlichkeit, daß zwei nichtverwandte Personen in ihrem Muster an Gewebemerkmalen übereinstimmen, liegt zwischen 1 : 30.000 bis 1 : 1 Million. Bislang sind in Deutschland etwa eine Million und weltweit über vier Millionen freiwillige Knochenmark- beziehungsweise Blutstammzellspender registriert. Derzeit gelingt es nur in zwei von drei Fällen, rechtzeitig für die lebensrettende Transplantation einen passenden Spender zu finden, dessen Gewebemerkmale denen des Empfängers ausreichend ähnlich sind. Darum ist es so wichtig, daß sich noch mehr Menschen als Spender registrieren lassen.

    Die Aktion in Münster wird ausschließlich von Spendengeldern getragen. Am Tag der offenen Tür besteht für die Besucher, die sich nicht registrieren lassen wollen, auch die Möglichkeit, mit einer Geldspende die Typisierung für weitere potentielle Knochenmarkspender zu finanzieren. Auch auf diese Weise erhalten noch mehr Patienten die Chance, einen passenden Spender zu finden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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