Gerade hat der Wissenschafts-Blockbuster „Oppenheimer“ weltweit ein Millionenpublikum in die Kinos gelockt. Nun präsentiert eine interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft der Freien Universität Berlin unter dem Titel „DUAL USE – Ambivalente Wissenschaften“ vom 27. Oktober bis 8. November im Henry-Ford-Bau eine Ausstellung, die sich ebenfalls mit dem zweifachen und teils ambivalenten Nutzen von wissenschaftlichen Erkenntnissen befasst. Die Schau richtet sich an die breite Öffentlichkeit. Die Vernissage findet am 26. Oktober um 17.30 Uhr im Henry-Ford-Bau statt und wird mit einem Grußwort des Präsidenten der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Günter M. Ziegler, eröffnet.
Interessierte sind herzlich eingeladen. Anmeldung bitte per E-Mail unter: jeannette-hagen@fu-berlin.de.
Unter „DUAL USE“ wird in der Wissenschaft die doppelte oder mehrfache Verwendbarkeit von Forschung sowohl für zivile als auch militärische Zwecke verstanden. Das zentrale Ziel der Wissenschaften, gesellschaftliche Verhältnisse menschenwürdiger zu machen, kann dabei durch eine missbräuchliche Verwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Forschungsergebnisse in das Gegenteil verkehrt werden.
An der Freien Universität Berlin hatten sich Forschende der Natur- und Geisteswissenschaften auf Initiative des Evolutionsbiologen Prof. Dr. Jens Rolff und des Konfliktforschers und Vizepräsidenten der Hochschule, Prof. Dr. Sven Chojnacki, mit der Problematik befasst und über die damit zusammenhängenden ethischen Herausforderungen reflektiert. Ein Ergebnis der interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft aus sieben Forschungsbereichen ist die Ausstellung „DUAL USE – Ambivalente Wissenschaften“. Die Schau will damit für ein Thema zwischen Freiheit und Verantwortung sensibilisieren, das meist erst dann in den Fokus gerät, wenn Nutzen sich in Schaden verkehrt hat.
Neben der Darstellung der unterschiedlichen Herausforderungen für die einzelnen Forschungsbereiche setzt sich die Ausstellung auch künstlerisch mit der Thematik auseinander. Gezeigt wird unter anderem, dass durch „DUAL USE“ das Generieren von „Wissen“ Machtasymmetrien oder Diskriminierungsformen aufrechterhalten und verstärken kann. Zum anderen können „Technologien“ und „Artefakte“, die ursprünglich von Menschen für friedliche Zwecke entwickelt und hergestellt worden sind, für gesellschaftlich schädigende Zwecke eingesetzt werden.
Gestaltet wurde die Ausstellung „DUAL USE“ in Zusammenarbeit mit dem externen Kurator Jason M. Benedict, dem Architekturbüro Eichner Bastian Architekten und dem Graphikbüro Studio Laucke Siebein, um eine Brücke zwischen universitären und publikumsrelevanten Inhalten zu schlagen und so eine möglichst breite Öffentlichkeit anzusprechen. Internationale Künstler*innen, wie die Videokünstlerin Chan Sook Choi oder der Klang-, Objekt- und Installationskünstler Douglas Henderson brechen mit ihren Beiträgen den rein informativen Charakter der Ausstellung auf und öffnen Spielräume für neue gesellschaftliche und universitäre Denk- und Betrachtungsansätze.
Prof. Dr. Jens Rolff, Institut für Biologie, Königin-Luise-Straße 1-3, 14195 Berlin, E-Mail: jens.rolff@fu-berlin.de
Prof. Dr. Sven Chojnacki, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Ihnestr. 26, 14195 Berlin, E-Mail: sven.chojnacki@fu-berlin.de
Künstlerischer Ansprechpartner: Jason M. Benedict, E-Mail: jmb@jasonbenedict.com
Koordination von Presseanfragen: Jeannette Hagen, E-Mail: jeannette.hagen@fu-berlin.de
https://blogs.fu-berlin.de/dual_use/
https://fu-berlin.de/campusleben/campus/2023/231007-tsp-ausstellung-dual-use/ind...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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