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20.12.2023 17:42

Entwicklung von RNA-Wirkstoffen gegen den Dengue-Fieber-Virus wird durch Industriekooperation gefördert

Dr. Dirk Frank Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Forschende der Goethe-Universität starten gemeinsam mit Partnern aus der Life-Science- und Pharmaindustrie ein Projekt zur Entwicklung einer neuen Wirkstoffklasse gegen Flaviviren, die Infektionskrankheiten wie zum Beispiel das Dengue-Fieber auslösen. Das Projekt wird im Rahmen der belBA2122-Kooperation zwischen dem Life-Science-Unternehmen Evotec und dem Pharmakonzern Bristol Myers Squibb gefördert. In einem innovativen Ansatz sollen RNA-bindende kleine Moleküle gegen die von Mosquitos übertragenen Flaviviren gerichtet werden. Die Projektidee stammt aus dem Team um Prof. Harald Schwalbe, Professor am Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie und dem NMR-Zentrum.

    FRANKFURT. Reiselust und Klimawandel führen dazu, dass sich von Stechmücken übertragene Viren auch in Europa immer weiter verbreiten. Die Klasse der Flaviviren, zu denen der Dengue-, der Zika-, der West-Nil- und der Gelbfieber-Virus gehören, lösen schwerwiegende neurologische Erkrankungen aus, für die es bislang nur unzureichend wirksame Impfstoffe und keine spezifischen Behandlungsmöglichkeiten gibt.

    In einem innovativen Forschungsansatz nutzen Prof. Harald Schwalbe und sein Team von der Goethe-Universität eine patentierte NMR-basierte Screeningmethode, um kleine Moleküle zu identifizieren, die spezifisch an hochkonservierte RNA-Strukturen der Viren zu binden und den viralen Infektionszyklus zu unterbrechen. Im Rahmen der beLAB2122-Kooperation zwischen Evotec und Bristol Myers Squibb werden die neuen Wirkstoffkandidaten gemeinsam identifiziert, strukturell charakterisiert und auf ihre Wirksamkeit getestet. beLAB2122 hat zum Ziel, akademische Institutionen aus der Rhein-Main-Neckar Region mit den industriellen Partnern zusammenzubringen, um first-in-class-Therapieoptionen für alle Indikationsgebiete und Formate effizient zu investitionsfähigen Wirkstoffforschungs- und frühen Entwicklungsprojekten voranzutreiben.

    Prof. Harald Schwalbe, Direktor des Instituts für Biochemie II der Goethe-Universität, sagt: „Über die letzten drei Jahre haben wir viel gelernt, wie wir das SARS-CoV2-Virus mit kleinen Molekülen bekämpfen können. Die neue Zusammenarbeit erlaubt es uns nun zusammen mit industriellen Profis, unser Wissen nun auf Viren anzuwenden, die von Stechmücken übertragen werden, deren Verbreitungsgebiet sich im Rahmen des Klimawandels erweitert.“

    Dr. Kirstin Schilling, Geschäftsführerin der Innovectis GmbH, der Technologietransfergesellschaft der Goethe-Universität, ergänzt: „Mit dem beLAB2122-Programm können vielversprechende Therapieansätze ab einem frühen Entwicklungsstadium gemeinsam mit Pharmapartnern entwickelt und validiert werden, so dass eine effiziente Translation, z. B. auch durch Gründung gemeinsamer Spin-offs, erfolgen kann.“

    Dr. Thomas Hanke, Executive Vice President und Head of Academic Partnerships bei Evotec, kommentiert: „Wir freuen uns auf dieses Projekt mit der Goethe-Universität Frankfurt im Rahmen der beLAB2122 Kooperation. Das Projekt adressiert einen innovativen Entwicklungsansatz und birgt das Potenzial für die Therapie bislang nicht behandelbarer Infektionskrankheiten.”

    Hintergrund: Goethe-Universität ist Teil der Life-Science-Kooperation „beLAB2122“ zwischen akademischer Forschung und Pharmaunternehmen (Meldung vom 13. April 2021)
    https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/goethe-universitaet-ist-teil-der-li...


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Harald Schwalbe, Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie, Zentrum für Biomolekulare Magnetische Resonanz, Goethe-Universität Frankfurt, Marie-Curie-Str. 7, 60438 Frankfurt/Main. schwalbe@nmr.uni-frankfurt.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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