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02.02.2024 10:54

Marburg erreicht Etappenziel bei Exzellenzstrategie

Anne Reichel Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

    Philipps-Universität erfolgreich auf dem Weg zu zwei Exzellenzclustern

    Auf dem Weg zur Einwerbung von Exzellenzclustern des Bundes und der Länder hat die Universität Marburg gemeinsam mit ihren Partnern ein wichtiges Etappenziel erreicht. Zwei ihrer Skizzen für Exzellenzcluster haben das mit wissenschaftl¬ichen Expertinnen und Experten besetzte Gremium in der Begutachtung überzeugt und wurden zur Ausarbeitung eines Vollantrags aufgefordert. Die Förderentscheidung über die zukünftigen Exzellenzcluster erfolgt im Mai 2025.
    Dann entscheidet sich, welche Exzellenzcluster für zunächst sieben Jahre eine Förderung in Millionenhöhe erhalten. Marburg schickt unter seiner Federführung ein Cluster ins Rennen und ist an einem weiteren Cluster mitantragstellend. Im Exzellenzcluster „Microbes for Climate (M4C)“ erforschen die Philipps-Universität und das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie mit weiteren Institutionen die Schlüsselrolle von Mikroben für einen nachhaltigen Kohlenstoffkreislauf. Im Exzellenzcluster „The Adaptive Mind“ stehen Modalitäten der Wahrnehmung, des Denkens und Verhaltens, die Menschen die Anpassung an sich stetig verändernde Bedingungen ermöglichen, im Mittelpunkt der Forschung an der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Philipps-Universität Marburg und der Technischen Universität Darmstadt.
    Die Exzellenzstrategie zielt darauf ab, universitäre Spitzenforschung zu stärken und herausragende, international wettbewerbsfähige Universitätsstandorte zu unterstützen. „Die Aufforderungen zum Vollantrag zeigen, dass die Universität Marburg für internationale Spitzenforschung steht“, betont Prof. Dr. Thomas Nauss, Präsident der Philipps-Universität Marburg. Er ergänzt: „Die Cluster suchen nach richtungsweisenden Antworten für drängendste Herausforderungen unserer Zeit und bilden die Basis für Lösungen für die Welt von morgen. Sie stehen damit stellvertretend für den lebendigen Wissenschaftsort Marburg mit seiner Vielfalt des Wissens, wo wir mit neugieriger und verantwortungsvoller Wissenschaft den Menschen und der Gesellschaft Impulse geben möchten, um die Welt von morgen positiv zu gestalten.“
    „In den vergangenen Jahren haben wir an der Universität Marburg mit der Fokussierung auf unsere Profilbereiche in der Forschung, dem Aufbau wissenschaftlicher Zentren und der Förderung wissenschaftlicher Nachwuchskräfte die Grundlage geschaffen für exzellente Forschungsleistungen und Erfolge“, sagt Prof. Dr. Gert Bange, Vizepräsident für Forschung der Philipps-Universität Marburg.

    Die Forschungsvorhaben im Einzelnen:
    M4C: Von Mikroben für einen nachhaltigen Kohlenstoffkreislauf lernen
    Die Klimakrise wird im Wesentlichen durch ein menschengemachtes Ungleichgewicht im Kohlenstoffkreislauf verursacht. Mikroorganismen spielen bei der Bildung und der Umsetzung von Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan eine Schlüsselrolle. Gleichzeitig bieten sie auch neue Möglichkeiten, diese Treibhausgase in klimaunschädliche Moleküle umzuwandeln. „Mikroben haben den globalen Kohlenstoffkreislauf nicht nur entscheidend geprägt, ihre einzigartigen Stoffwechselfähigkeiten bieten auch einmalige Chancen, CO2 nachhaltig nutzbar zu machen. Mit dem Exzellenzcluster wollen wir mit unserem Team nicht nur neues Wissen schaffen, sondern auch mit Hilfe des noch jungen Forschungsfeldes Synthetische Biologie neue Ansätze zur Bewältigung der Klimakrise entwickeln“ sagt das Sprecher-Duo Prof. Dr. Anke Becker (Universität Marburg) und Prof. Dr. Tobias Erb (Max-Planck-Institut).
    Im Exzellenzcluster „Microbes for Climate (M4C)“ wollen die Philipps-Universität Marburg und das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie mit ihren gemeinsamen Zentren für Synthetische Mikrobiologie SYNMIKRO und dem Zentrum Mikrokosmos Erde die Wissensgrundlage für einen zukünftig ausgeglichenen Kohlenstoffkreislauf schaffen. In M4C werden dazu die grundlegenden Mechanismen der mikrobiellen Beiträge zum Klimawandel aufgeklärt und rekonstruiert, wie diese in der Erdgeschichte entstanden sind. Mithilfe synthetischer Biologie werden effizientere biologische Wege zur nachhaltigen Umwandlung von Treibhausgasen entwickelt.

    TAM: Von der Anpassungsfähigkeit des menschlichen Geists lernen
    The Adaptive Mind (TAM) verfolgt das Ziel, grundlegende Prozesse der menschlichen Wahrnehmung, des Denkens und Verhaltens zu verstehen, die es ermöglichen, sich an ständig verändernde Bedingungen anzupassen. „Menschliche Anpassungsfähigkeit, psychische Gesundheit, sichere KI: Dies sind die Kernthemen von ‚The Adaptive Mind‘ - und sie waren noch nie so relevant wie heute“, betont der Gießener Cluster-Sprecher Prof. Dr. Roland Fleming. Die Zusammenarbeit zwischen der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Philipps-Universität Marburg und der TU Darmstadt vereint Forschende aus der Psychologie, den Kognitions- und Neurowissenschaften mit Expertinnen und Experten für Künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen und Robotik, um universelle Prinzipien der menschlichen Anpassungsfähigkeit zu entschlüsseln. Die Erkenntnisse werden in Computermodelle implementiert, die sowohl die spektakulären Erfolge als auch die tragischen Grenzen des menschlichen Geists imitieren, vorhersagen und erklären können - mit Auswirkungen auf die Grundlagenforschung, die psychische Gesundheit und die Entwicklung sicherer KI- und Robotertechnologie. Prof. Dr. Frank Bremmer, Neurophysiker an der Universität Marburg ergänzt: „Wir freuen uns sehr über das Erreichen dieses wichtigen Etappenziels. Wir hoffen jetzt natürlich, dass die langjährige, sehr erfolgreiche Arbeit eines hoch motivierten Teams herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch mit einem erfolgreichen Vollantrag gekrönt wird.“


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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