idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.03.2024 11:05

Längere Haltbarkeit – Neues Verständnis der Stabilität in Perowskit-Solarzellen

Dr. Stefanie Mikulla Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    Forschende der Universität Potsdam haben zusammen mit Kolleginnen und Kollegen anderer Universitäten gezeigt, dass die ioneninduzierte Feldabschirmung ein entscheidender Faktor für die Betriebsstabilität von Perowskit-Solarzellen ist. Ihre Ergebnisse, die jetzt in der Fachzeitschrift „Nature Energy“ veröffentlicht wurden, bilden die Grundlage für neue Strategien, um die Lebensdauer der nächsten Generation von Solarzellen zu erhöhen.

    Sonnenenergie aus Photovoltaik gehört zu den meistverbreiteten Formen erneuerbarer Energien. Tandem-Solarzellen auf Perowskit-Basis gelten dabei als Technologie der nächsten Generation und übertreffen bereits die Leistung herkömmlicher siliziumbasierter Technologien. Die Stabilität der Perowskit-Zellen ist jedoch deutlich geringer, sodass ihre Lebensdauer um etwa eine Größenordnung unter der Lebensdauer von Siliziumzellen liegt. Die eher geringe Stabilität des Perowskits wird in der Regel auf elektronische Defekte, die Oxidation der Elektroden, die ionische Natur des Perowskits oder die chemische Zersetzung unter Feuchtigkeit und Sauerstoff zurückgeführt. Um hier gezielte Verbesserungen zu ermöglichen, müssen die zugrundeliegenden Degradationsmechanismen verstanden werden.

    „In unserer Publikation zeigen wir, dass eine zunehmende Konzentration von Defekten in den Zellen offenbar kein entscheidender Faktor für die Degradation ist“, sagt Martin Stolterfoht, ehemaliger Leiter der Heisenberg-Nachwuchsgruppe „PotsdamPero“ an der Universität Potsdam, der jetzt Professor an der Chinese University of Hong Kong ist. Stattdessen ist es die Bildung von immer mehr beweglichen Ionen in den Perowskit-Halbleitern, die in der Folge das eingebaute elektrische Feld in der Perowskit-Zelle abschirmen, was zu erheblichen Extraktionsverlusten führt. „Wir haben gezeigt, dass die ioneninduzierte Feldabschirmung die Betriebsstabilität verschiedener häufig verwendeter Perowskit-Zellen dominiert. So können wir beispielsweise die ionischen Fingerabdrücke neu entwickelter Solarzellen nutzen, um die Stabilität der Zellen genau vorherzusagen“, fügt er hinzu. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage, um die Lebensdauer der Solarzellen zu erhöhen und die Entwicklung neuer Perowskit-Zellen mit hervorragender Stabilität zu beschleunigen.

    Link zur Veröffentlichung: Thiesbrummel, J., Shah, S. and Stolterfoht, M. et al., Ion-induced field screening as a dominant factor in perovskite solar cell operational stability. NENERGY-23010108 (2024). https://www.nature.com/articles/s41560-024-01487-w

    Kontakt:
    Prof. Dr. Martin Stolterfoht, Department of Electronic Engineering, Chinese University of Hong Kong
    E-Mail: mstolterfoht@ee.cuhk.edu.hk

    Kontakt Universität Potsdam:
    Sahil Shah, Institut für Physik und Astronomie, Universität Potsdam
    E-Mail: sahil.shah@uni-potsdam.de

    Medieninformation 28-03-2024 / Nr. 019
    Dr. Stefanie Mikulla

    Universität Potsdam
    Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Am Neuen Palais 10
    14469 Potsdam
    Tel.: +49 331 977-1474
    Fax: +49 331 977-1130
    E-Mail: presse@uni-potsdam.de
    Internet: www.uni-potsdam.de/presse


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Martin Stolterfoht, Department of Electronic Engineering, Chinese University of Hong Kong
    E-Mail: mstolterfoht@ee.cuhk.edu.hk


    Originalpublikation:

    https://www.nature.com/articles/s41560-024-01487-w


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).