Die Prognosen der Arbeitsgruppe Forstlicher Luftbildinterpreten über schwere Waldschäden nach dem extrem heißen Sommer 2003 sind eingetreten
Obwohl es derzeit in Deutschland fast täglich regnet, leidet der Wald unter den Folgen von Trockenheit. Es sind die Auswirkungen des extrem heißen Sommers vergangenen Jahres. "Die Prognosen der Arbeitsgruppe Forstlicher Luftbildinterpreten sind eingetreten", sagt Prof. Dr. Hartmut Kenneweg vom Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, der dieser Arbeitsgruppe (AFL) angehört, einem Zusammenschluss von Luftbildexperten im deutschsprachigen Raum.
Folgende Schäden sind zu beobachten:
· flächiges Absterben von Beständen oder Bestandesteilen als unmittelbare Dürrefolge, auch in Laubwäldern,
· Massenvermehrung von Borkenkäfern und anderen Insekten,
· Pilzschäden in geschwächten Beständen, die über mehrere Jahre zum Absterben von Bäumen und zu einer starken Qualitätsminderung des Holzes führen sowie
· Störungen der Mischbestandsentwicklung (z.B. durch schädigungs- und konkurrenzbedingtes Ausfallen einer Mischbaumart).
"Gravierend sind die Folgeschäden in Rheinland-Pfalz, Hessen und Niedersachsen. Die Fichten haben vergilbte Nadeln, leiden unter extremem Nadelverlust und sind von Borkenkäfern befallen. Die Buchen haben sehr spät und auch nur kümmerlich Blätter ausgetrieben und an den Baumstämmen sind Schäden durch Überhitzung sichtbar", sagt Prof. Kenneweg. Dort, wo der Stamm regelrecht einen "Sonnenbrand" erlitten hat, stirbt die Rinde ab, Pilze befallen an dieser Stelle den Stamm und führen zum Absterben des Baumes. Dieses Phänomen hat Prof. Kenneweg auch an großen, alten Buchen im Berliner Plänterwald, der innenstadtnächsten Waldfläche Berlins, festgestellt.
"Das Schadensniveau ist erheblich. Für den Wald ist daher die bisher kühle Witterung günstig. Sie könnte die Auswirkungen des heißen Sommers im vergangenen Jahr mildern", so Prof. Kenneweg.
Die Arbeitsgruppe Forstlicher Luftbildinterpreten traf sich zuletzt im Frühjahr in Berlin. Die Entwicklung von Standards für die Erfassung von Waldstrukturen und Waldschäden ist ihr Hauptanliegen. Die VDI-Kommission Reinhaltung der Luft möchte demnächst zusammen mit der AFL eine VDI-Richtlinie für den Einsatz von Satellitendaten für die Zwecke der Waldschadenserfassung erarbeiten.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Hartmut Kenneweg, Tel: 030/314-73491, E-Mail: Kenneweg@ile.tu-berlin.de am Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der Technischen Universität Berlin.
Diese Medieninformation finden Sie auch im Internet unter der Adresse:
http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2004/pi194.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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