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11.04.2024 16:45

Über die Herkunft der Bücher: Freie Universität Berlin bietet Weiterbildung zu Provenienzforschung in Bibliotheken an

Christine Xuan Müller Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Freie Universität Berlin

    Zwischen April und Juni werden rund 20 Bibliotheksbeschäftigte der unterschiedlichsten Einrichtungen aus ganz Deutschland an einem Zertifikatskurs speziell zur bibliothekarischen Provenienzforschung teilnehmen. Der Zertifikatskurs startet am 25. April 2024 und wird vom Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin in Kooperation mit der Kommission Provenienzforschung und Provenienzerschließung (Vorsitzende: Michaela Scheibe) des Deutschen Bibliotheksverbands e.V. ausgetragen.

    Damit soll ein Beitrag dazu geleistet werden, möglichst viele Fragen rund um die Herkunft von Bibliotheksbeständen in Deutschland zu beantworten und ggf. eine faire und gerechte Lösung für mögliche Rückgaben finden zu können.

    Für den Kurs konnten Kooperationspartner mit ganz unterschiedlichen Sammlungsprofilen gewonnen werden, darunter die Staatsbibliothek zu Berlin, die Zentral- und Landesbibliothek Berlin, die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, die Akademie der Künste und eine Vielzahl weiterer fachkundiger Expert*innen. Ermöglicht wird die Weiterbildung durch die finanzielle Förderung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste (Stiftung bürgerlichen Rechts), Magdeburg.

    Die Auswertung von Spuren bis hin zur Rekonstruktion der Exemplarbiografie oder einer gesamten Sammlungstektonik – all das ist Aufgabe der bibliothekarischen Provenienzforschung und ihrer spezifischen Methoden. Es gilt Provenienzen zu erforschen, zu erfassen, die dazu notwendigen Kompetenzen in Bibliotheken zu schaffen und somit der „Gemeinsamen Erklärung“ , einer Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zur Auffindung und zur Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, insbesondere aus jüdischem Besitz, nachzukommen. Neben NS-verfolgungsbedingt entzogenem Bibliotheksgut geht es im Kurs auch um Bibliotheksgut mit Entziehungskontexten in der SBZ/DDR und mit Bezug auf die Kolonialzeit.

    „Laut Berliner Hochschulgesetz ist es die Aufgabe von Hochschulen, den Wissens- und Technologietransfer zwischen öffentlichen Einrichtungen und allen Bereichen der Gesellschaft zu fördern. Dabei sollen die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse im Interesse der Gesellschaft weiterentwickelt und genutzt werden können. Wir am FU-Weiterbildungszentrum freuen uns daher sehr, dass wir mit unseren Zertifikatskursen zur Provenienzforschung einen Teil dazu beitragen, Kenntnisse aus Wissenschaft und der praktischen Forschung an die Bibliotheksbeschäftigten vor Ort zu vermitteln und somit diesem Transfergedanken entsprechen zu können“, betont die zuständige Referentin im Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin, Esther Hülsewede.

    Neben theoretischen Inhalten stehen in dem Weiterbildungskurs vor allem praktische Übungen in verschiedenen Berliner Bibliotheken im Vordergrund. Unter Anleitung können die Teilnehmenden das Gelernte unmittelbar erproben und am Objekt Buch ihr Wissen erweitern. Vermittelt werden unter anderem Kompetenzen zu Zielen und Methoden bibliothekarischer Provenienzforschung, rechtlichen Aspekten und „schwierigen“ Provenienzen, Recherchestrategien, Quellen und Online-Ressourcen, zur nachhaltigen Erfassung von Provenienzdaten sowie zur Erbenermittlung und zu Restitutionsverfahren.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Esther Hülsewede, Freie Universität Berlin, Weiterbildungszentrum; E-Mail: esther.huelsewede@fu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://Link zum Weiterbildungskurs: https://ssl2.cms.fu-berlin.de/fu-berlin/sites/weiterbildung/PM_weiterbildungspro...
    http://Mehr zum Weiterbildungszentrum: www.fu-berlin.de/wbz


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Kooperationen, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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