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19.07.2004 08:38

Hilfe zur Prävention sexuellen Mißbrauchs von Kindern

Dr. med. Silvia Schattenfroh GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    Studie an der Charité, finanziert von der Volkswagen-Stiftung

    An jedem Tag werden in Deutschland bis zu 550 Kinder sexuell missbraucht, im Jahr sind das rund 20 000 Kinder. Dies geht aus Angaben des Bundeskriminalamtes hervor. Die Fälle, die der Polizei angezeigt werden, bilden nur die Spitze des Eisbergs, in Wirklichkeit liegt die Zahl der Übergriffe um ein Vielfaches höher. Umfragen aus dem Jahre 1997 ergaben, daß im Laufe ihres Lebens 8,6 % der Mädchen, 2,8 % der Jungen und 13,3 % aller Frauen Opfer sexueller Übergriffe werden.
    Der Umgang mit Tätern bzw. die Art der Bestrafung von Sexualdelikten wird bisher in der Öffentlichkeit diskutiert. Maßnahmen der Prävention sind hingegen weitgehend unbekannt. Aus den Erfahrungen der "Sexualmedizinischen Ambulanz" der Charité und aus der dort durchgeführten sog. "Berliner Männerstudie" ergibt sich indessen, daß es viele Männer gibt, die auf Kinder gerichtete sexuelle Phantasien haben, die Phantasien jedoch (noch) nicht kriminell ausleben, aber fürchten, dass dies geschehen könnte.
    Sie hätten gerne Hilfsangebote, wissen aber nicht, wohin sie sich deshalb wenden könnten. Tatsächlich gibt es bisher kaum geeignete Versorgungsstrukturen für Männer mit entsprechendem Problembewusstsein. Am "Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin" der Charité werden jetzt Möglichkeiten der Prävention bzw. der therapeutischen Vorsorge zur Verhinderung sexueller Übergriffe auf Kinder evaluiert. Denn es gibt solche Hilfen. Geklärt werden soll dabei auch, welche Therapien am wirkungsvollsten sind. Ob sich beispielsweise Einzeltherapien besser eignen oder Gruppentherapien erfolgreicher sind, und in wie weit verschiedene Formen von Psychotherapie und von speziellen sexualmedizinischen Behandlungskonzepten wirksam sind. Dazu wird das Institut ab Januar 2005 eine Studie beginnen, zu der sich Männer melden können, die um ihre Gefährdung wissen und Hilfe suchen. Die im Rahmen der Studie erhobenen Daten sind durch die ärztliche Schweigepflicht geschützt und werden nur anonymisiert ausgewertet. Für die Teilnehmer an der Studie ist die Behandlung kostenlos. Interessierte Männer können sich ab Januar 2005 an das Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin wenden: Luisenstraße 57 in 10 117 Berlin, Tel.: 450-529 089, E-Mail: sexualmedizin@charite.de, (www.sexualmedizin-charite.de). Ansprechpartner ist Dipl-Psych. Christoph J. Ahlers.
    S.Sch. (16.7.04)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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